Gefahr frühzeitig erkennen – Radon Messgeräte für daheim und den Arbeitsplatz
Radon ist ein Edelgas, das beim Zerfall von Uran entsteht und Lungenkrebs verursacht. Wie kann Radon gemessen werden? Jetzt online lesen.
20.09.2022
Radon ist ein Begriff, der den meisten Menschen nicht geläufig ist. Dabei ist das Edelgas überall auf der Erde präsent. In hohen Konzentrationen kann es allerdings sehr gefährlich werden. Laut Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) ist Radon nach dem Rauchen die häufigste Ursache für Lungenkrebs.
Da Radon geruchlos ist und man das Gas weder riechen noch schmecken kann, sind sich gefährdete Personen nicht über dessen Existenz bewusst. Gefährliche Konzentrationen können nur über Messungen ermittelt werden.
Was ist Radon?
Radon wird beim Zerfall von Uran freigesetzt. Uran ist rund um den Globus im Erdmantel und in der Erdkruste vorhanden. Gelangt Radon an die Oberfläche, verflüchtigt es sich im Freien und stellt keine Gefahr dar. Dringt es über die Bausubstanz in Gebäude ein, kann es sich in schlecht belüfteten Räumen sammeln.
Bei einer entsprechenden Konzentration wird das Gas für die menschliche Gesundheit, wie bereits angesprochen, zur Gefahr. Ab dem Grenzwert von 300 Bq/m³ (Becquerel pro Kubikmeter), werden an Arbeitsplätzen und Wohngebäuden Gegenmaßnahmen notwendig.
Warum ist Radon so gefährlich?
Radon dringt unbemerkt in die Räume vor. Das Gas gelangt durch die Atemluft in die Lunge. Dort zerfällt es weiter in die radioaktiv belasteten Folgeprodukte Polonium, Wismut und Blei. Während das Edelgas selbst wieder ausgeatmet wird, verbleiben die Zerfallsprodukte in der Lunge und lagern sich dort an.
Dabei wird gefährliche Alphastrahlung freigesetzt, die das Erbgut der Zellen des Lungengewebes angreift. In der Konsequenz entsteht bei ausreichender Disposition Lungenkrebs.
Welche Messgeräte für Radon sind geeignet?
Die Konzentration von Radon von Gebäuden wird sowohl durch innere als auch äußere Faktoren bestimmt. So wird sie etwa durch die Witterungsverhältnisse und das dadurch resultierende Lüftungsverhalten entscheidend beeinflusst. Deshalb lässt sich eine belastbare Aussage zur Radonkonzentration nur über Messungen erstellen.
Mit einem entsprechenden Equipment lässt sich die Radonbelastung in Räumen einfach messen. Die Messungen selbst laufen eher unkompliziert ab, sollten aber über einen Zeitraum von einem Jahr in den wichtigsten Aufenthaltsräumen und im Keller des Gebäudes durchgeführt werden. Nur so sind Jahresmittelwerte messbar. Dazu eignen sich am besten passive Radonmessgeräte (Exposimeter). Die Apparate sind günstig und greifen nicht störend in den Tagesablauf ein.
Wie funktioniert ein Exposimeter?
Ein Exposimeter ist ein Gerät mit einfachem Aufbau, das zuverlässige Ergebnisse liefert. Er arbeitet mit einer Technologie, die sich Alphaspur- oder Kernspur-Verfahren nennt. In einem luftdurchlässigen Kunststoffgehäuse ist ein Filmstreifen eingebaut, der aus dem Polymer CR-39 besteht.
Auf diesem hinterlassen die Alpha-Strahlen, die beim Zerfall entstehen, Spuren. Über diese kann nach Ablauf der Messphase die Radonbelastung errechnet werden. Je mehr Spuren auf dem Film zu sehen sind, desto höher wird die Konzentration veranschlagt.
Wie viele Messgeräte werden benötigt?
Die Anzahl der Messgeräte ist abhängig von der Größe des betreffenden Gebäudes. In der Regel ist der Keller der geeignete Ort, um eine Messung durchzuführen. Dort ist mit der größten Belastung zu rechnen, weil das Gas über die Versorgungsleitungen, Risse und Fugen in den erdnahen Wänden eintritt.
Es empfiehlt sich, auch in den Räumen einen Exposimeter aufzustellen, die am meisten benutzt werden. Dazu gehören das Schlafzimmer, das Wohnzimmer, das Kinderzimmer und gegebenenfalls das Home-Office. Es ist darauf zu achten, die Exposimeter auf einem Regal oder Schrank aufzustellen, wo sie nach Möglichkeit nicht bewegt werden. Ungeeignet sind Plätze in einem geschlossenen Schrank oder in Heizungs- und Fensternähe. Auch der Fußboden oder Stellen mit direkter Sonneneinstrahlung sind nicht förderlich.
Wo können Radon-Messgeräte gekauft werden?
Exposimeter sind in vom BfS anerkannten Prüflaboren wie Radonova erhältlich und können auf deren Webseite bestellt werden. Die Kosten belaufen sich auf etwa 30 Euro pro Messgerät.
Nach Ablauf der Messphase werden die Detektoren verpackt und zusammen mit einem ausgefüllten Fragebogen an das Labor zurückgeschickt. Der Fragebogen enthält Informationen über das Alter und den Zustand des Gebäudes sowie eine Beschreibung, in welchen Räumen die Detektoren platziert waren. Das Messlabor wertet die Daten innerhalb weniger Tage aus und informiert den Absender über die Ergebnisse. Wird der Grenzwert von 300 Bq/m³ überschritten, müssen Maßnahmen zum Radonschutz ergriffen werden.