Tipps für eine gesündere und produktivere Büroeinrichtung

Wie sich eine verbesserte Bürogestaltung auf die Produktivität auswirkt

In statistischen Erhebungen zeigt sich immer wieder, dass Arbeitnehmer der Gestaltung Ihrer Arbeitsumgebung einen großen Stellenwert beimessen. So kam etwa eine IBA-Studie aus dem Jahr 2017 zu dem Ergebnis, dass 78 % der Befragten Auswirkungen der Büroeinrichtung auf ihr Wohlbefinden und ihre Produktivität bestätigen können. Ebenfalls zeigen Erhebungen regelmäßig, dass viele Beschäftigten einen attraktiven Arbeitsplatz als ein maßgebliches Auswahlkriterium bei der Jobsuche betrachten.

In diesem Zusammenhang heben Arbeitswissenschaftler hervor, dass eine stärkere Zufriedenheit mit der Arbeitsumgebung zu einer stärkeren Verbundenheit mit dem Unternehmen führt. Deshalb führt eine steigende Zufriedenheit mit dem Unternehmen auch zu einer höheren Erfolgsquote.

Umso bemerkenswerter ist, dass viele Beschäftigte mit ihrem Arbeitsplatz nicht gänzlich oder überhaupt nicht zufrieden sind. Entsprechend große Potenziale für Verbesserungen und eine Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit bestehen in diesem Bereich.

Bürogestaltung richtig vorbereiten

Ehe man sich im Detail mit der konkreten Einrichtung der Räumlichkeiten beschäftigt, sollte man sich zunächst Gedanken über seine Corporate Identity und das damit in Zusammenhang stehende Corporate Design machen. So sollten in diesem Zusammenhang vor allem Fragen wie die folgenden erörtert werden:

• Was soll die Unternehmenseinrichtung Mitarbeitern, aber auch Kunden vermitteln?
• Für welche Werte steht das Unternehmen und wie kann man diese Werte optisch darstellen?

Sind diese Dinge geklärt, kann man sich konkreteren Fragestellungen zuwenden. Hier geht es vor allem um die Anforderungen, die Mitarbeiter erfüllen müssen, und die Voraussetzungen, die dafür bestehen. Zu beachten sind dabei vor allem folgende Aspekte.

• Platzverfügbarkeit: In Einzelbüros sollten jeder Person 8 – 10 m² zur Verfügung stehen, in Großraumbüros 12 – 15 m². In diesem Zusammenhang sollte geprüft werden, ob die Raumgliederung optimal ist und ob Expansions- bzw. Neuaufteilungsmöglichkeiten bestehen, z. B. durch die Einziehung von Trockenbauwänden.
• Helligkeit: Sind genügend Fenster vorhanden, um natürliches Tageslicht einzulassen? Bestehen Möglichkeiten, Lichtblockaden zu entfernen?
• Barrierefreiheit: Auch körperlich beeinträchtigen Menschen muss es möglich sein, alle Räume in vollem Umfang zu nutzen.
• Technische Ausstattung: Ist der Netzempfang in allen Räumen optimal?
• Temperatur: Je nachdem, in welchem Ausmaß der Mitarbeiter körperliche Arbeit verrichtet, sollte die Raumtemperatur mindestens 19 °C und höchstens 26 °C betragen. In diesem Zusammenhang spielt auch die Luftqualität eine Rolle, die mit modernen Lüftungsanlagen optimiert werden kann.

Darüber hinaus gibt es aber auch noch viele feinere Stellschrauben, mit denen die individuelle Arbeitserfahrung optimiert werden kann. Hier sind vor allem ergonomische Einrichtungsgegenstände, ein systematisches Platzmanagement und die sinnvolle Positionierung von Arbeitsmitteln zu nennen.

Ergonomische Büroausstattungen

Eine wesentliche Voraussetzung für Produktivität ist die bestmögliche Anpassung der Arbeitsumgebung an die individuellen körperlichen Gegebenheiten. Hervorzuheben sind hierbei höhenverstellbare Schreibtische, ergonomische Bürostühle und externe Monitore.

Höhenverstellbare Schreibtische erlauben es dem Mitarbeiter, seine Wirbelsäule bei der Arbeit so aufrecht wie möglich zu positionieren. Darüber hinaus kann je nach Bedarf zwischen Sitz- und Stehpositionen gewechselt werden, was zusätzliche Bewegung, eine bessere Durchblutung und mehr Konzentration ermöglicht.

Eine weitere Grundvoraussetzung sind ergonomische Bürostühle. Sie ermöglichen ein dynamisches Sitzen und passen sich flexibel an die Wirbelsäule an.

Bei der Nutzung von Notebooks sollten externe Monitore genutzt werden, da diese den Nacken entlasten.

Weitere Investitionsmöglichkeiten sind Fußstützen für kleinere Personen, ergonomische PC-Mäuse, Lordosenstützen und Steißbeinkissen. Gehen damit auch erst einmal einige Ausgaben einher, so amortisieren sich diese auf Dauer doch wieder, da nicht nur die Produktivität erhöht wird, sondern auch Fehltage reduziert werden.

Platz für Bewegung im Büro schaffen

Deutsche Arbeitnehmer in Büros verbringen 8 Stunden und mehr täglich im Sitzen. Das belastet den Körper und damit auch die Produktivität. Es empfiehlt sich deshalb, systematisch Laufwege in die Bürogestaltung zu integrieren. So kann zum Bespiel der Papierkorb oder der Kopierer möglichst weit weg vom eigenen Arbeitsplatz positioniert werden. Wichtig ist in diesem Zusammenhang ein gutes Kabelmanagement, um Stolperfallen zu vermeiden und zusätzlichen Platz zu schaffen. Hier empfehlen sich Kabelbinder und Kabelspiralen.

Richtige Anordnung der Arbeitsmittel auf dem Schreibtisch

Einseitige Rotationen führen zu körperlichen Fehlbelastungen und sollten deshalb vermieden werden. Wichtig ist deshalb die richtige Positionierung des Monitors. Er sollte sich auf einer Linie mit der Nase befinden, wobei die Bildschirmkante auf Augenhöhe liegen sollte. Die Tastatur sollte mittig zur Nase ausgerichtet sein und die Maus direkt daneben. Grundsätzlich sollten wichtige Arbeitsmittel möglichst körpernah platziert werden, um die Gelenke zu schonen und einem Rundrücken vorzubeugen.