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Verantwortungsvoll Teilen

Die Sharing Economy wächst kontinuierlich – und mit ihr die Hoffnungen darauf, dass diese Art des Wirtschaftens Arbeitsplätze schafft, Ressourcen spart und soziale Beziehungen stärkt. Doch das Teilen über Airbnb, Uber & Co. ist nicht per se nachhaltig, es wird auch von unerwünschten Nebeneffekten begleitet – darauf weisen Wissenschaftler des Forschungsprojektes PeerSharing hin.

22.06.2018

Verantwortungsvoll Teilen
Das Sharing-Prinzip birgt unerwünschte Nebeneffekte, die dem Nachhaltigkeitsgedanken widersprechen.

Wie eine intelligente Regulierung der Sharing-Plattformen aussehen kann, mit der die positiven Nachhaltigkeitseffekte des Teilens gefördert und negative Effekte verhindert werden, zeigt die kürzlich erschienene Studie „Kompromisse des Teilens“.

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Sharing: Große Chancen und unerwünschte Effekte

Sich über privates Carsharing ein Auto zu leihen statt eines zu kaufen, ist ökologisch sinnvoll. Wie aber kann verhindert werden, dass die Carsharing-Nutzerin zusätzliche Fahrten macht, einfach weil das Leihen so einfach und günstig ist? Oder dass ein Airbnb-Gastgeber seine Wohnung nicht oder zu einem höheren Preis vermietet und dadurch gesetzliche Regelungen wie Mietpreisbremsen aushebelt? Diskriminierung, gesteigerter Konsum, die Verknappung von Wohnraum – all dies sind unerwünschte Nebeneffekte des privaten Teilens über Onlineplattformen. „Airbnb oder Uber müssen stärker in die Verantwortung genommen werden, damit die Sharing Economy nachhaltiger wird“, dieses Fazit zieht Jonas Pentzien, Sharing-Experte am Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW).

Selbstregulierung und staatliche Maßnahmen ergänzen sich

Gemeinsam mit seinem Kollegen Dr. Jan Peuckert untersuchte er in der Studie „Kompromisse des Teilens“ verschiedene Regulierungsansätze für Onlineplattformen und deren Wirkung anhand konkreter Fallbeispiele aus den Bereichen Mobilität, Wohnen und Gebrauchtwaren.

Ein Ergebnis: Alternative Ansätze – beispielsweise die Selbstregulierung durch Bewertungssysteme oder eine Ko-Regulierung, bei der Staat und Organisationen zusammenarbeiten – können staatliche Regulierungen in einigen Aspekten sinnvoll ergänzen. So können sich Plattform-Betreiber zusammenschließen und in Abstimmung mit staatlichen Behörden ökologische und soziale Mindeststandards festlegen. Gleichzeitig haben sie die Möglichkeit, Einrichtungen der freiwilligen Selbstkontrolle zu schaffen, die die Einhaltung dieser Standards effizient sicherstellen.

Von staatlicher Seite sollte generell dafür gesorgt werden, dass Sharing-Praktiken mit Nachhaltigkeitspotenzialen aktiv gefördert und Praktiken, die der Umwelt schaden unterbunden werden – beispielsweise wenn Dinge neu angeschafft werden, um sie dann auf Plattformen gewinnbringend zu verleihen. „Kommerzielle Praktiken des Teilens, die über eine gelegentliche Vermietung selbst genutzter Güter hinausgehen, sollten wie Gewerbe behandelt werden“, fordert Jonas Pentzien.

Innovative Ansätze für mehr Nachhaltigkeit

Die Autoren zeigen innovative Ansätze auf, um die großen Onlineplattformen wirkungsvoll zu regulieren, beispielsweise ein Gütesiegel für nachhaltiges Sharing oder eine aktive Nachhaltigkeitskommunikation der Sharing-Organisationen. Auch schlagen die Autoren vor, dass der Staat selbst als Anbieter in der Sharing Economy aktiv werden und nachhaltigere Sharing-Plattformen aufbauen kann. Erste Erfahrungen mit solchen Ansätzen werden derzeit in Paris und London mit einem von der Stadt organisierten Fahrrad-Verleih gesammelt.

Mehr Informationen zu PeerSharing finden Sie hier.

Quelle: UD/fo
 

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