Innovation: Schaeffler reduziert CO2-Emissionen
Schaeffler Aerospace Germany hat verschiedene Lösungen zur Einsparung von Kohlenstoffdioxid in der Luftfahrt auf der Paris Air Show 2019 präsentiert. Von CO2-Einsparung und Kostensenkung durch Lager-Wiederaufbereitung über innovative Lagerwerkstoffe für Triebwerke mit höheren Drehzahlen und Schublasten bis hin zur Lagerintegration – Schaeffler überzeugte mit seiner Technologie- und Systemkompetenz.
26.06.2019
Eine CO2-Einsparung von 80 Prozent dank Wiederaufbereitung
Neben der Neuentwicklung innovativer Wälzlagerlösungen für die Luft- und Raumfahrt ist Schaeffler Aerospace auch führend in der Wiederaufbereitung von Fluglagern. Anhand eines neuen und eines aufbereiteten Zylinderrollenlagers des „meistgeflogenen“ Triebwerks der Welt, dem CFM56, das unter anderem im Airbus A320 verbaut ist, demonstriert Schaeffler, dass für den Betreiber kein technischer Unterschied zwischen einem aufbereiteten und einem neuen Lager besteht.
Innen- und Außenring dieses Lagersystems sind aus unterschiedlichen Spezialwerkstoffen gefertigt, der Stahlkäfig ist versilbert und die Zuführung des Kühlschmierstoffs erfolgt über Schmierkanäle und -nuten unterhalb der Welle. Die Wiederaufbereitung eines solch komplexen Systems senkt die Lebenszykluskosten und schont die Umwelt: Bis zu 80 Prozent CO2 können bei der Wiederaufbereitung eines Lagers im Vergleich zur Produktion eines neuen Lagers eingespart werden.
Dabei sind die wiederaufbereiteten Lager sicher: Denn Voraussetzung für eine gleichbleibend hohe Systemzuverlässigkeit sind dafür neben den wichtigsten Zulassungen der zivilen Luftfahrtbehörden FAA, EASA und CAAC auch die offiziellen Reparaturzulassungen von Triebwerkherstellern wie beispielsweise Pratt & Whitney, Rolls-Royce, GE, CFM und IAE. Die Aufbereitungsmethoden und Qualitätsprüfungen werden direkt von den Triebwerksherstellern überwacht und auditiert. Schaeffler Aerospace ist unter anderem auch nach NADCAP und AS9100 zertifiziert und zugelassen.
Mehr Leistung bei gleichem Verbrauch und gesteigerte Systemzuverlässigkeit
Als führender Hersteller von Triebwerkslagerungen arbeitet Schaeffler Aerospace gemeinsam mit den Triebwerksherstellern an neuen Entwicklungen, um so den Gesamtwirkungsgrad eines Triebwerks zu erhöhen und damit den Treibstoffverbrauch zu reduzieren.
Für die größeren Leistungsanforderungen der neuen Triebwerke mit höheren Drehzahlen und Schublasten hat Schaeffler spezielle Wärmebehandlungsverfahren für Fluglagerstähle entwickelt. Schaeffler bietet die in der Luftfahrt derzeit leistungsfähigste Kombination aus Werkstoff und Wärmebehandlung. Eine speziell entwickelte, einsatzgehärtete Legierung mit gezielt ausgebildeten Druckeigenspannungen in der Einsatzschicht und einem zähen Kern, sorgt in Hochgeschwindigkeitsanwendungen für außerordentliche Systemzuverlässigkeit. Durch höhere Lagerleistung werden höhere Drehzahlen erreicht. Das hat eine bessere Luftverdichtung und mehr Leistung bei gleichem Verbrauch zur Folge – spart also Kraftstoff.
Ein aufeinander abgestimmtes System aus acht Hauptwellenlagern und weiteren 14 Bauteilen eines Triebwerks für den A380, darunter Gehäuseteile, Dichtungen und Kupplungen, demonstriert das umfassende Systemverständnis von Schaeffler. Der Schwerpunkt liegt auf der Lagerintegration, das heißt der Verknüpfung mehrerer Funktionen wie Lagerung, Dämpfung und elastischer Aufhängung, Schmierung und Kühlung. Die Integration von Umbauteilen in die Lagerung führt zu Material- und damit Gewichtseinsparungen, reduzierten Life-Cycle-Kosten, kompakteren Triebwerken sowie vereinfachter und sichererer Montage.
Nach der Umfirmierung der legalen Einheiten im April 2019 – von FAG Aerospace zu Schaeffler Aerospace Germany – trat der Geschäftsbereich auf der internationalen Leitmesse für Luft- und Raumfahrt erstmals unter der Unternehmensmarke Schaeffler auf.