Bodenbeläge schaffen wohltuendes Umfeld für Patienten
Mit Inneneinrichtung und Bodenbelägen lässt sich das Wohlbefinden der Menschen steigern. Das Innenarchitekturbüro „100% interior“ hat die Innenräume in der psychosomatischen Privatklinik Schloss Gracht mit Bodenbelägen von Interface zu einem Umfeld umgestaltet, das aktiv die Genesung der Patienten unterstützt.
13.08.2020
Die Natur hat eine positive Wirkung auf die Menschen. Um das zu wissen, benötigt man nicht wirklich Studien, meint Sylvia Leydecker, Innenarchitektin und Inhaberin von „100% interior“, denn das spüre man auch an sich selbst. Deshalb setzt sie für ihre Projekte im Gesundheitswesen auf ein natürliches Interieur. Zu einem ihrer Lieblingsprojekte gehört Schloss Gracht im nordrhein-westfälischen Erftstadt, ein Kompetenzzentrum für Stressmedizin. Hier hat sie für die Patienten ein Umfeld geschaffen, welches das unter Denkmalschutz stehende Gebäude in die heutige Zeit transportiert. Moderne Loungemöbel treffen auf einen alten Rittersaal und historischer Eichenboden auf modulare Teppichfliesen von Interface.
Zeitliche Dimension von 500 Jahren überbrücken
Schloss Gracht wurde 2019 innerhalb weniger Monate vom Innenarchitekturbüro 100% interior in Zusammenarbeit mit den Ingenieuren von einer Wirtschaftsakademie mit integriertem Hotel in eine psychosomatische Privatklinik mit 80 Betten verwandelt. Die speziellen Anforderungen der Patienten sind ebenso in die Gestaltung der Innenräume eingeflossen wie die Geschichte des 500 Jahre alten Gebäudes. Es ging darum, einen Rückzugsort zum Wohlfühlen zu schaffen, der selbst in großen Sälen die für die Anforderungen der Präsenztherapie unterstützende warme Atmosphäre und Geborgenheit vermittelt.
Die Besonderheiten des Schlosses bleiben dabei erhalten und verströmen die Ruhe von Jahrhunderten, ohne altmodisch oder unzeitgemäß zu erscheinen. Bei ihren Entwürfen hat Sylvia Leydecker sich von der zeitlichen Dimension des Gebäudebestandes inspirieren lassen. „Ich habe zurück in die Vergangenheit geschaut und recherchiert, welche Materialien damals verwendet wurden. Dass wir den alten Eichenboden aufarbeiten konnten und diesen heute mit Teppichen aus modernen Fasern kombinieren, ist eines der Gestaltungselemente, das dem Denkmal in die Zukunft verhilft. Ich wollte eine Balance im Gesamtkontext von hier und heute erzielen und keinen Stillstand kreieren.“
Lebendigkeit im Detail
Sylvia Leydecker ist es zudem wichtig, den Ausblick auf die Natur im Schlosspark mit dem Innern der Privatklinik harmonisch zu verbinden. „Ich habe mich für ein unaufdringliches Konzept entschieden, ein Healing Environment mit hellen, natürlichen Texturen, Farben, Materialien und unterschiedlichen Oberflächenstrukturen. Dazu passen auch die Teppichfliesen von Interface. Auf Entfernung strahlen sie Ruhe aus, da sie einfarbig zu sein scheinen, doch von Nahem zeigt sich in den einzelnen Fäden und Farben die Lebendigkeit – kleine Unregelmäßigkeiten wie in der Natur.“
Insgesamt wurden auf einer Fläche von über 2.500 Quadratmetern die Interface-Kollektionen „Touch & Tones 103“ und „World Woven 870“ eingesetzt. Sie ergänzen die elegante Gestaltung und fügen sich in das wohnliche Ambiente ein. Ihre Unempfindlichkeit aufgrund der natürlichen Musterung und der Textur war neben dem Design ebenso ausschlaggebend für die Wahl wie Schallabsorption und Nachhaltigkeit. Ein großer Vorteil der Teppichfliesen ist, dass sich bei Bedarf einzelne Module schnell und einfach austauschen lassen. Das erleichtert die Instandhaltung und schont die Umwelt.
Weiche Oberflächen spenden Geborgenheit
Die Teppichflächen auf den Fluren und in den Zimmern geben den Patienten ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit. Insbesondere bei den Zimmern unter dem Dach wird der Schall anders reflektiert als in anderen Bereichen des Schlosses. Das stellt besondere Herausforderungen an die Akustik. Durch den Teppich ist der Laufverkehr auf den Gängen akustisch gedämpft, so dass sich die Patienten in ihren Zimmern nicht gestört fühlen.
Gleichzeitig lädt die weiche Materialität der Interface Teppichfliesen in Kombination mit den angenehmen Oberflächenstrukturen der Möbelstücke zum Rückzug und Wohlfühlen ein. Das Design eröffnete Sylvia Leydecker zudem weiteren Gestaltungsspielraum: „Ich habe mich gefreut, als ich in den verschiedenen Garnen der hellen Teppichfliesen schwarze Fäden entdeckt habe. Das hat mir die Möglichkeit gegeben, an dieser Stelle dezent die gestalterische Verbindung zu einzelnen schwarzen Elementen, wie zum Beispiel einer Leuchte, harmonisch zu integrieren und interessante Akzente zu setzen.“
Design, das die Heilung unterstützt
Zu den großen Herausforderungen des Projektes gehörte es, dass die Patientenzimmer alle individuell geschnitten sind, so dass jedes in Maßanfertigung ausgestattet wurde. Zudem gab es keine großen Fensterflächen. Da Licht aber entscheidend zum Wohlbefinden der Menschen und zu einer positiven Stimmung beiträgt, hat Sylvia Leydecker mit zirkadianem Licht gearbeitet, das den Tageslichtverlauf nachbildet.
So hat sie ein positives Umfeld geschaffen, das aktiv die Genesung der Patienten bei der Präsenztherapie unterstützt. Vor Inbezugnahme wurde es bereits vom Klinikpersonal getestet, das sich rundum wohlgefühlt hat. „Dabei kam auch die Funktionalität der Zimmer gut an – die großen Kleiderschränke und die Ankleideräume. Alle meinten, dass sie darüber hinaus bestens geschlafen haben. Und über den weichen Teppich sind sie nahezu geschwebt“, setzt sie mit einem Augenzwinkern hinzu.