Investitionen: US-Firmen sparen bei Umwelt
Bei M&A-Aktivitäten denken Unternehmer in den USA an finanzielle Kürzungen, wenn sich die wirtschaftliche Situation nicht verbessert – allen voran beim Umweltschutz. Das zeigt eine Gartner-Umfrage unter 128 CEOs und CFOs.
29.08.2022
41 Prozent der Befragten nennen Investitionen in M&A als den Bereich, den sie angesichts der anhaltenden wirtschaftlichen Störungen wahrscheinlich reduzieren werden. Fast vier von zehn Interviewten (39 Prozent) sagen, dass Investitionen in reduzierte Umweltauswirkungen die ersten wären, die sie kürzen würden.
Humankapital und Technologie gefragt
Auf der anderen Seite sagen 46 beziehungsweise 45 Prozent der CEOs und CFOs, dass Humankapital und Investitionen in Technologie die letzten Bereiche sein würden, die sie bereit wären zu kürzen. Bei 23 Prozent der Befragten könnte es bei Investitionen in Technologie dennoch Einschnitte geben. Ein Drittel der Befragten denkt auch daran, Kürzungen im Bereich Talent- und Personalentwicklung vorzunehmen. Zu Beginn der COVID-19-Pandemie haben viele erwartet, dass Unternehmen ihren Fokus von ESG-Themen, also Umwelt, Soziales und Unternehmensführung, verlagern würden.
Stattdessen priorisierten die Unternehmen weiterhin Umwelt- und andere ESG-Themen, wobei die Anleger auch Geld in ESG-fokussierte Fonds stecken. Was sich jetzt geändert hat: „Kürzungen bei M&A sind eine offensichtliche Wahl nach der Rekordaktivität im Jahr 2021 und bei steigenden Zinssätzen, die die Kosten für die Finanzierung solcher Geschäfte deutlich erhöhen“, sagt Randeep Rathindran, Vice President of Research in der Gartner-Finanzpraxis. Es sei dagegen überraschender, dass es Kürzungen im Umweltbereich geben solle, weil CEOs diesem Bereich 2022 zum ersten Mal oberste strategische Priorität einräumten und ESG-Offenlegungen zunehmend in der Gesetzgebung verankert würden.