Rahmenbedingungen für eine bessere Kreislaufwirtschaft
Welche Rahmenbedingungen braucht es für die Verpackungswende? Unter dieser Fragestellung stand eine Dialogveranstaltung, die von PreZero und dem WWF Deutschland zum Thema Kreislaufwirtschaft Mitte Februar in Berlin veranstaltet wurde.
22.03.2022
Gemeinsam mit der Staatssekretärin Bettina Hoffmann, den Bundestagsabgeordneten Judith Skudelny, Michael Thews, Dr. Jan-Niclas Gesenhues sowie BDE-Präsident Peter Kurth, Dr. Martin Bethke (Geschäftsleiter Märkte & Unternehmen WWF Deutschland) und dem Gastgeber Thomas Kyriakis (Vorstandsvorsitzender PreZero) diskutierte Astrid Teckentrup, Vorsitzende der Geschäftsführung von Procter & Gamble DACH, den Systemwandel zu einer besseren Kreislaufwirtschaft. Bei dem Dialog wurde der Schwerpunkt der Diskussion insbesondere auf die Themen Recyclingfähigkeit von Verpackungen sowie der Einsatz von Rezyklat als zwei zentrale Voraussetzungen für geschlossene Stoffkreisläufe gelegt.
„Kreislaufwirtschaft funktioniert besser gemeinsam. Wir benötigen ein neues Ausmaß an Kooperation zwischen allen beteiligten Kreislaufpartnern, um gemeinsame Lösungen für den Systemwandel in der Kreislaufwirtschaft zu finden – und gegenläufige Entwicklungen zu vermeiden. Übergreifende Plattformen wie ‚HolyGrail 2.0´ in der Sortierung oder die Initiative ‚CosPaTox´ für gemeinsame Standards im Recycling zeigen richtungweisend auf, wie das funktionieren kann“, so Astrid Teckentrup im Rahmen der Veranstaltung.
Weitere Informationen sind hier zu finden.
Zu HolyGrail 2.0:
Die Verwendung digitaler Wasserzeichen macht es möglich, Verpackungen in „intelligente Objekte“ zu verwandeln und gleichzeitig in der Recyclingindustrie eine bessere Sortierung als bisher zu erreichen. Digitale Wasserzeichen sind nicht wahrnehmbare Codes, die die Oberfläche einer Konsumgüterverpackung bedecken und Informationen zur Verpackung und zum Material enthalten.
Das Projekt Digitale Wasserzeichen hat mittlerweile über 160 Partner und wird inzwischen vom Europäischen Markenverband (AIM) geleitet und von der Alliance to End Plastic Waste unterstützt. Für P&G sind die digitalen Wasserzeichen und die intelligente Sortierung ein wichtiger Schritt, damit mehr Rezyklat zur Verfügung steht.
Zu CosPaTox:
CosPaTox steht für Cosmetic Packaging Toxicology. P&G ist Gründungsmitglied und ist im CosPaTox-Consortium aktiv. In diesem Projekt geht es um die toxikologische unbedenkliche Beurteilung von Kunststoff-Rezyklaten, denn es ist davon auszugehen, dass schon heutige aufwändige mechanische Recyclingprozesse ausreichend gutes Recyclingmaterial (PCR) für Reinigungsmittelverpackungen herstellen können, die nicht in dauerhaften Hautkontakt stehen, auch wenn diese nicht die Lebensmittelkriterien erfüllen.
Momentan fokussiert sich die Beschaffung von PCR auf lebensmitteltaugliches PET, PE und PP, weil es nur dafür eindeutige Qualitätskriterien gibt. Dementsprechend wird nur einem kleinen Teil des Plastikabfalls die Möglichkeit gegeben, als Rezyklat für haushaltsnahe Verpackungen im Bereich Wasch- und Reinigungsmittel und Kosmetika eingesetzt zu werden.