Innovationskraft aus Bayern: Manaomea transformiert Textilabfälle
Das bayerische Social Start-up „manaomea“ hat einen positiven Einfluss auf den globalen Textilmarkt: Durch die Verwendung von Textilabfällen und Bioharz wird mit einer patentierten Technologie ein neuer Rohstoff für kreislauffähige Upcyclingprodukte geschaffen. Die Staatsregierung Bayerns unterstützt dieses Wirtschaftsmodell der Bioökonomie, das auf eine nachhaltige Zukunft abzielt, in der fossile Ressourcen durch biobasierte, nachwachsende Rohstoffe ersetzt werden können.
03.12.2024
Der Name manaomea setzt sich aus den beiden hawaiianischen Wörtern „manao“ („Geist“) und „mea“ („Materie“) zusammen. Die Gründer des Start-ups, Dr. Christine Arlt und Dr. Ulrich Riedel, beschreiben es so: „Fünf Jahre haben wir in die Entwicklung von Materie gesteckt, die einen neuen, besonderen Geist ausdrückt.“ Während der aufregenden Reise des Start-ups sind zudem innovative Technologien und Produktideen entstanden, die heute das bayerische Unternehmen prägen. Im Mittelpunkt steht die Vorstellung, Abfälle als wertvolle Rohstoffe für neue, einzigartige Produkte zu betrachten. Für ihre bemerkenswert nachhaltigen Kugelschreiber verwenden die beiden Wissenschaftler textile Reststoffe in Form von Streifen sowie farbige Garnreste. In Kombination mit dem selbst hergestellten Bioharz, das zu 95 Prozent aus landwirtschaftlichen Nebenprodukten besteht, entsteht ein Material, aus dem nicht nur die Schreibgeräte „betterpens“ gefertigt werden, sondern auch Möbel wie der Schaukelstuhl „Charles“, Innenelemente wie Treppengeländer und Sockelleisten sowie ganz neu außergewöhnlich ansprechende Biergartenstühle. Den beiden Unternehmern ist das Prinzip der Kreislaufwirtschaft besonders wichtig. „Wir produzieren Stäbe verschiedener Geometrien – immer Stäbe. So können wir jeden Stab und jedes daraus entstandene Produkt, ohne es zu schreddern, recyceln und neu produzieren“, erklärt Tine. Ein bereits in zahlreichen Möbelgeschäften eingeführtes Rückgabesystem macht dieses Konzept umsetzbar. Durch die politische Förderung und die Unterstützung nachhaltiger Ansätze haben Unternehmen wie „manaomea“ in Bayern die Möglichkeit, wegweisende Arbeiten zu leisten. Die Strategie „Zukunft.Bioökonomie.Bayern“ bezeichnet den Plan, mit dem die Bayerische Staatsregierung den Übergang von der herkömmlichen linearen Wirtschaftsweise zu einer ökologisch verantwortungsvollen Lebens- und Wirtschaftsform vorantreibt.
Bayern handelt – und wandelt Wirtschaft und Welt
Das Start-up „manaomea“ richtet seinen Fokus in seiner zirkulären Wirtschaftsweise auf lokale Strukturen – insbesondere dort, wo Abfälle entstehen. Ziel ist es, in den Ländern, in denen sich die Textilmüllberge anhäufen, nachhaltige Produktionsstätten zu etablieren. Ein erstes Sozialprojekt in Indien, das direkt am Textilmüll angesiedelt ist, steht kurz vor dem Start. Langfristig strebt man an, in containerkleinen sozial gerechten Produktionsstätten im globalen Süden zu produzieren, anstatt große Fabriken im globalen Norden zu errichten: Die Gründer sind überzeugt, dass mit der „manaomea“-Technologie und sozial gerechten Arbeitsplätzen international Veränderungen bewirkt werden können. Auch die Bayerische Staatsregierung engagiert sich stark, indem sie nachhaltige Lösungen vor Ort unterstützt und lokale Gemeinschaften stärkt. Im besten Fall entstehen daraus innovative Zentren, die weltweit ausstrahlen, wie es bei „manaomea“ der Fall ist. Letztlich ist es entscheidend, heute aktiv zu handeln, um ein lebenswertes Morgen zu gestalten. Wenn es gelingt, fossile Rohstoffe wie Mineralöl, Erdgas und Kohle schrittweise durch biobasierte nachwachsende Ressourcen und Abfälle zu ersetzen, ist ein bedeutender Fortschritt in Richtung Klimaneutralität erreicht. Insgesamt hat das Bayerische Ministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie 50 konkrete Maßnahmen festgelegt, um den erforderlichen Strukturwandel voranzubringen.