Circular Economy

Utopie Kreislaufwirtschaft: Unternehmen müssen radikal umdenken

Milla Sarjai von der Universität Jyväskylä kritisiert Unternehmen, die nur oberflächliche Maßnahmen zur Kreislaufwirtschaft umsetzen. Sie fordert radikale Veränderungen, um echte ökologische Nachhaltigkeit zu erreichen. Der bisherige Fokus auf Recycling und Effizienz reicht nicht aus, um die versprochene Transformation zur Kreislaufwirtschaft zu realisieren – ein notwendiger Paradigmenwechsel steht an.

07.10.2024

Utopie Kreislaufwirtschaft: Unternehmen müssen radikal umdenken

Milla Sarjai von der Universität Jyväskylä übt scharfe Kritik an Unternehmen, die zwar von einer umweltfreundlichen Kreislaufwirtschaft sprechen, diese aber nur unzureichend umsetzen. „Die Kreislaufwirtschaft wurde nur teilweise und in unvollkommener Form verwirklicht“, stellt sie fest. In ihrer jetzigen Form erreiche sie kein hohes Maß an Nachhaltigkeit. Das Versprechen der ökologischen Nachhaltigkeit bleibe damit eine Illusion.

Keine radikale Wende

„Das Streben nach höheren Zielen wird als Herausforderung angesehen, oder diese werden bei Geschäftsaktivitäten gar nicht erst in Betracht gezogen. Auch finnische Unternehmen haben nur sehr zurückhaltend Maßnahmen der Kreislaufwirtschaft ergriffen, und es gibt kaum radikale Veränderungen, obwohl die Kreislaufwirtschaft ein radikal anderes Wirtschaftsmodell ist“, so die Doktorandin. Die Bemühungen bestehen bisher lediglich aus Recycling und optimierten Produktionsprozessen.

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Das Konzept der Kreislaufwirtschaft könnte jedoch weitaus tiefgreifendere Veränderungen im Umgang mit Ressourcen in der Gesellschaft bewirken. „Der Aufbau einer ökologisch nachhaltigen Gesellschaft nach dem Vorbild einer Kreislaufwirtschaft ist weitgehend unvollendet“, so Sarjai. Das müssten Unternehmen und die Politik verstehen. „Wir müssen zu bedeutenderen Schritten in Richtung einer Kreislaufwirtschaft kommen, die eine höhere Nachhaltigkeit ermöglicht.“

Vordergründige Korrekturen

Die derzeitige Popularität der Kreislaufwirtschaft beruht auf ihrem Versprechen, als „Wunderwaffe“ gegen die mangelnde Umweltverträglichkeit der Industrie zu wirken. Es ist daher nicht verwunderlich, dass sie in weniger als einem Jahrzehnt zu einem kontroversen Thema geworden ist, das sowohl von Regierungen als auch von privaten Organisationen gefördert wird.

Der Kreislaufwirtschaft wird nachgesagt, dass sie wirtschaftliche Vorteile bringt und die Nachhaltigkeit in Unternehmensprozessen fördert. In den letzten Jahren haben zwar viele Unternehmen ihre Geschäftspraktiken an den Prinzipien der Kreislaufwirtschaft ausgerichtet. Die meisten dieser Anpassungen beschränken sich jedoch auf oberflächliche Maßnahmen wie Recycling, Energieeffizienz und die Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien oder Materialien.

Quelle: UD/pte
 

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