Bayer stärkt Bereich Digital Farming
Innovative IT-Produkte helfen Landwirten, den Ressourceneinsatz weiter zu optimieren. Bayer hat den Anbieter von Diagnose- und Warndiensten proPlant Gesellschaft für Agrar- und Umweltinformatik mbH übernommen. Damit baut Bayer seine Aktivitäten auf dem Gebiet der Digitalisierung der Landwirtschaft kontinuierlich weiter aus.
22.03.2016
Das in Münster ansässige Unternehmen war ursprünglich als Spin-off von ehemaligen Mitarbeitern des Instituts für Geoinformatik der Universität Münster gegründet worden. Es firmiert zukünftig unter dem Namen Bayer Digital Farming GmbH.
„Mit der Übernahme von proPlant erweitern wir unsere Technologie-Plattform, auf deren Basis wir neue digitale Lösungen für eine nachhaltige ressourcen-effiziente Agrarproduktion entwickeln“, sagte Liam Condon, Vorstandsmitglied von Bayer und verantwortlich für die Division Crop Science. „Die Digitalisierung kann Landwirten zeitnahe und feldspezifische Entscheidungsgrundlagen liefern – von der Auswahl der richtigen Sorte über eine möglichst genau dosierte Düngung und die Ermittlung des optimalen Zeitpunktes für Pflanzenschutzmaßnahmen bis hin zur frühzeitigen Erkennung von pflanzlichen Stressfaktoren“, erläuterte Condon.
Die Bayer Digital Farming GmbH entwickelt und vertreibt IT-Lösungen für den Agrarsektor. Insbesondere werden Lösungen zur Optimierung von Pflanzenschutzanwendungen für fast alle wichtigen Ackerbaukulturen angeboten. Geschäftsführer der Bayer Digital Farming GmbH ist inzwischen Andree-Georg Girg, zuletzt verantwortlich als weltweiter Crop Manager Oilseeds für Bayer. Finanzielle Einzelheiten wurden nicht bekannt gegeben. Zur Weiterführung bisheriger Aktivitäten von proPlant, die für Bayer nicht relevant sind, wurde von deren Gesellschaftern ein neues Unternehmen gegründet, welches unter proPlant Agrar- und Umweltinformatik GmbH firmiert. Zum Geschäftsführer dieser Gesellschaft wurde Thomas Volk berufen.
Digital Farming bei Bayer
Die Agrarsparte von Bayer bietet Landwirten praxisnahe Entscheidungshilfen an, die auf der präzisen Auswertung und Kombination diverser Informationen wie zum Beispiel Wetterdaten oder topografischen Karten basieren. Landwirte können anhand dieser individuellen Empfehlungen ihr Betriebsmanagement optimieren und Kosten senken. Dies führt nicht nur zu höheren Erträgen und damit zu einem besseren Einkommen, sondern auch zu einem noch effizienteren und umweltschonenderen Ressourceneinsatz. Bayer plant, seine Aktivitäten auf dem Zukunftsmarkt der digitalen Landwirtschaft durch weitere strategische Investitionen zu stärken. Das Unternehmen setzt dabei auf langfristige Forschungs- und Entwicklungskooperationen mit führenden Technologieanbietern.
Satellitenbilder für eine optimierte teilflächenspezifische Bewirtschaftung
Ackerflächen können selbst innerhalb eines Flurstückes erhebliche Unterschiede aufweisen – je nach Topografie, Art des Bodens oder bodenbedingter Wasser- und Nährstoffversorgung der Pflanzen, was Auswirkungen auf die Biomasse hat. Um vor diesem Hintergrund dem Landwirt spezifische Handlungsempfehlungen für einzelne Teilflächen geben zu können, hat Bayer bereits im vergangenen Jahr das Geoinformationssystem Zoner von IntelMax, Calgary, Kanada, übernommen. Damit verfügt das Unternehmen neben Agrar-IT-Spezialisten über eine innovative Software, mit deren Hilfe im Laufe von 30 Jahren erhobene Satellitenbilder ausgewählter landwirtschaftlicher Flächen in Kanada, den USA, Brasilien, Frankreich, Deutschland, der Ukraine und Russland ausgewertet und grafisch dargestellt werden können.
Bayer übersetzt diese Datenbasis in praxisrelevante Entscheidungshilfen, mit denen Landwirte die Bearbeitung der Böden und den Einsatz von Saatgutsorten und Pflanzenschutzmitteln teilflächenspezifisch planen und effizient gestalten können. Die individuellen Empfehlungen können direkt auf die Landmaschinen der Landwirte übertragen werden. Geoinformationssysteme sind dadurch ein wichtiger Beitrag für eine nachhaltige Landwirtschaft. Bayer plant, seinen Kunden zukünftig weitere digitale Services anzubieten, um die Digitalisierung der Landwirtschaft sowie den nachhaltigen Landbau weiter voranzutreiben.