Audi entwickelt digitales Lern-Ökosystem
Audi testet das Lernen der Zukunft. Auf rund 500 Quadratmetern erprobt der Autohersteller in der unternehmenseigenen Audi Akademie die Infrastruktur für neue Qualifizierungsformate. Hierzu zählen Software-Labs genauso wie Selbstlernräume oder Labors für Virtual Reality oder 3D-Druck. Diese sind wichtige Bausteine für das digitale Lern-Ökosystem, in dem Audi seine Mitarbeiter künftig qualifizieren will.
21.11.2018
Die richtigen Kompetenzen zum idealen Zeitpunkt vermitteln, individuell aufbereitet, überall auf der Welt abrufbar und jederzeit verfügbar. Mit diesem Anspruch geht Audi die Qualifizierung seiner Mitarbeiter für strategische Zukunftsthemen wie Digitalisierung oder Elektromobilität an. Aktuell erprobt das Unternehmen verschiedene Konzepte und Ideen dafür in den Räumlichkeiten der Audi Akademie in Ingolstadt.
Aufgebaut ist unter anderem ein Virtual Reality-Labor, in dem das Format für Schulungszwecke getestet wird. Im Einsatz sind solche VR-Schulungen bereits bei Qualifizierungen für die Produktion des Audi e-tron in Brüssel oder in der Logistik. Nebenan ist ein sogenannter Selbstlernraum in der Erprobung: Hier wird die optimale Umgebung für arbeitsplatznahe Weiterbildungen erforscht. Die Inhalte für digitale Qualifizierungen entstehen in verschiedenen Medienproduktionsstudios und Software-Labs. Audi-Trainer und -Experten können hier eigenständig Podcasts, Screencasts oder Videos für ihre jeweiligen Schulungsgebiete erstellen. Das kleinste Studio ist dabei gerade mal so groß wie ein Rucksack: Mit dem „Multicorder“ hat der Trainer sein eigenes Fernsehstudio mobil in der Tasche und kann damit Schulungsinhalte, wie zum Beispiel neue Arbeitsabläufe in der Produktion, aufzeichnen und für Seminare oder Webinare aufbereiten.
„Die Anforderungen an Weiterbildung wandeln sich immer schneller. Die Erkenntnisse, die wir hier gewinnen, fließen deshalb fortlaufend in unsere Qualifizierungsprogramme ein“, sagt Michael Schmid, Leiter der Audi Akademie. „So entwickeln wir ein Lern-Ökosystem, in dem wir die Mitarbeiter passgenau auf künftige Herausforderungen vorbereiten können.“ Denn das Thema Qualifizierung ist wesentlicher Bestandteil des Transformationsplans, mit dem Audi sich fit macht für den Wandel zur Premium Digital Car Company. 2018 hat das Unternehmen sein Budget für Weiterbildungsmaßnahmen deshalb um ein Drittel auf 80 Millionen Euro jährlich aufgestockt. Bis 2025 will Audi mehr als eine halbe Milliarde Euro investieren.
„Wir Betriebsräte setzten uns für dieses Budget ein. Denn Weiterbildung und Qualifizierung sind die Schlüssel für eine arbeitnehmerfreundliche Zukunft im digitalen Zeitalter, in dem weiterhin der Mensch im Mittelpunkt stehen muss“, erklärt der zuständige Betriebsrat Jürgen Wittmann.
Audi bündelt sämtliche Aktivitäten rund um Qualifizierung und Kompetenzentwicklung in der unternehmenseigenen Audi Akademie. Das Themenspektrum reicht von fachlichen und überfachlichen Qualifizierungen über Maßnahmen der Personalentwicklung, der Führungs- und Zusammenarbeitskultur und Trainings zu sozialen und unternehmerischen Kompetenzen bis hin zu interkulturellen Weiterbildungen.
Neue Lern-Infrastruktur bei Audi im Überblick
- Virtual Reality-Labor: Testen neuer virtueller Lernformate. VR-Training ist beispielweise bei Schulungen für den Audi e-tron im Einsatz, um Mitarbeiter mit dem elektrischen Antriebssystem vertraut zu machen, oder in der Logistik.
- 3D-Drucker-Raum: Lernumgebung für die Schulung verschiedener 3D-Druck-Technologien.
- Selbstlernräume: Arbeitsplatznahe, lernförderliche Umgebung für Weiterbildungen. Geschaffen wird eine Balance aus Rückzugsmöglichkeiten in Ruheinseln sowie der Möglichkeit zu schnellem Austausch und Vernetzung im Team.
- Kreativräume: Innovative, anregende Umgebung für Meetings, Workshops oder Seminare. Aktuell im Test sind Räume mit verschiedenen Arbeitszonen, etwa für Projektarbeit.
- Distance Learning-Räume: Technisch ausgestattet für Qualifizierungen, in denen sich Teilnehmer und Trainer nicht am selben Standort befinden. Ermöglicht wird dieselbe Interaktion wie bei einem Präsenztraining.
- Software-Labs: Trainer und Fachexperten finden hier die nötigen Tools, um auf einfache Art und Weise digitale Lerninhalte zu erstellen und aufzubereiten.
- Studios: Das Angebot reicht von Produktionsräumen für Podcasts und Screencasts bis hin zum Videostudio, etwa zur Aufnahme von Experten-Vorträgen
- Multicorder: Mobiles Videostudio „in einer Tasche“. Trainer können Workshops, Arbeitsabläufe oder Präsentationen direkt vor Ort mitschneiden und für künftige Veranstaltungen aufbereiten.