Bangladesch: Social Media sind digitales Opium
Social Media sind gerade bei Jugendlichen beliebt, nach Ansicht mancher sogar zu beliebt. Für Shahjahan Mahmood, Vorsitzender der Bangladesh Telecommunications and Regulatory Commission (BTRC), kommt die ausufernde Nutzung von Facebook und anderen sozialen Medien gar einer "digitalen Opium-Sucht" gleich. Diese lenkt laut BTRC beispielsweise Studenten zu sehr ab. Der nationale Telekom-Regulator erwägt daher Maßnahmen, in Bangladesch den Zugang zu Social-Media-Apps zu erschweren.
13.04.2018
Für viele Jugendliche ist mittlerweile auch in Schwellen- und Enwicklungsregionen ein Leben ohne Social Media kaum mehr vorstellbar. Das hat allerdings auch Nachteile. So scheint für die BTRC klar, dass Millionen von Studenten zu viel Zeit mit ihren Smartphones und Facebook oder anderen Plattformen verbringen - eine massive Ablenkung. "Das beeinträchtigt ihr Leben sozial und akademisch", meint Mahmood gegenüber der "AFP".
Ihm zufolge erwägt der Regulator Maßnahmen, um diesem Trend entgegenzuwirken. So plane man, die Kosten für den Zugang zu Social-Media-Apps zu steigern, um die Nutzung zu senken. Allerdings wolle man darauf achten, dass der Zugang zu akademischen, geschäftlichen und Forschungs-Webseiten nicht beeinträchtigt wird. Mahmood stellte auch die Möglichkeit von Content-Filtern für die Smartphones von Jugendlichen in den Raum, räumte aber ein, dass dies schwer durchzusetzen wäre.
Mobiler Internet-Alltag
In Bangladesch hat etwa die Hälfte der Bevölkerung Internet-Zugang. Wie in Schwellen- und Entwicklungsländern häufig, bringt dabei vor allem mobiles Internet die Menschen online - mittlerweile auch mit 4G-Geschwindigkeiten. Bangladesch ist dabei eines jener Länder, in denen Facebook im Rahmen einer Partnerschaft mit einem Mobilfunker einen kostenlosen Zugang zu seiner Plattform und ausgewählten anderen Webseiten anbietet.