HPI-Onlinekurs erklärt die Risiken des World Wide Web
Vor wenigen Tagen hat das World Wide Web seinen 28. Geburtstag gefeiert. Wie nur wenige andere Innovationen der letzten Jahrzehnte prägt und verändert es unsere Gesellschaft. WWW-Erfinder Sir Tim Berners-Lee äußerte sich in einem offenen Brief besorgt über die aktuellen Entwicklungen. Insbesondere der Kontrollverlust über persönliche Daten, Fake News und die Intransparenz von Algorithmen, beispielsweise im Kontext von Twitter Bots oder Filterblasen, stellten laut Berners-Lee das Web in den nächsten Jahren vor große Herausforderungen.
29.03.2017
Auch der Onlinekurs „Web-Technologien“, der gerade auf der Bildungsplattform openHPI.de läuft, thematisiert und erklärt diese Herausforderungen. Der Kurs, der von HPI-Direktor Professor Christoph Meinel geleitet wird, läuft bereits seit einigen Wochen, Kursinhalte stehen aber auch Späteinsteigern offen. Gerade die sechste Woche, welche den Einfluss des Webs auf die Gesellschaft beleuchtet, kann auch losgelöst vom Rest des Kurses angesehen werden. Hier können sich Interessierte kostenlos anmelden.
„Das Potenzial der Manipulation der öffentlichen Meinung ist durch die sozialen Medien dramatisch gestiegen“, so HPI-Direktor Professor Christoph Meinel. Er habe sich daher entschieden, eine ganze Kurswoche den Themen „Social, Semantic und Service Web“ zu widmen, in der er auch ganz konkret auf Meinungsbildung, Privatsphäre und Sicherheit im Social Web eingeht.
Gerade mit Blick auf den Ausgang des US-Wahlkampfes und die bevorstehenden Wahlen in Europa liest man immer wieder von Twitter Bots und Filterblasen, die das Potenzial haben, die öffentliche Meinungsbildung massiv zu verzerren. 1,79 Millionen aktive Facebook-Nutzer pro Monat, 313 Millionen Twitter-Nutzer pro Monat und 600 Millionen Instagram-Nutzer veranschaulichen, über welche Einfluss die sozialen Medien heutzutage verfügen. „Die Algorithmen, die solche Twitter Bots steuern, werden mit Techniken des Machine Learning ausgestattet. So kommt es, dass Twitter Bots täuschend echt agieren können und von menschlichen Nutzern kaum zu unterscheiden sind“, erklärt Meinel. Im Onlinekurs erklärt er, wie diese Techniken funktionieren und welche Sicherheitsregeln man als privater Nutzer einhalten sollte.