KI braucht soziale Verantwortung
Um für die Öffentlichkeit künstliche Intelligenz (KI) zugänglicher und verträglicher zu machen, ist es unabdingbar, soziales Pflichtbewusstsein in Forschung und Entwicklung einfließen zu lassen. Zu dieser Erkenntnis kommen Wissenschaftler der University of Manchester im Zuge einer Studie zur Rolle von künstlicher Intelligenz in der Gesellschaft.
22.05.2018
Die Studie der University of Manchester soll Entwicklern und der Politik helfen, Auswirkungen von künstlicher Intelligenz (KI) in den Bereichen Industrie, Gesundheitswesen und internationale Politik zu verstehen.
Öffentlichkeit unmittelbar beeinflusst
"Soziale Gerechtigkeit in der Entwicklung von künstlicher Intelligenz miteinzubeziehen ist elementar wichtig", betont Forschungsleiterin Barbara Ribeiro vom Manchester Institute of Innovation Research. "KI beruht auf Datensätzen und Algorithmen. Diese wiederum beeinflussen Entscheidungen des öffentlichen Lebens, wie beispielsweise die Stadtplanung, die öffentliche Sicherheit oder das Gesundheitssystem", wie die Wissenschaftlerin ausführt.
"In diesen datenbasierten Entscheidungsfindungen wäre es fahrlässig, wenn bestimmte soziale Gruppen nicht berücksichtigt werden, weil ihnen der Zugang zur künstlichen Intelligenz fehlt oder die Datensätze einfach nicht auf spezielle Anforderungen ausgelegt sind, die benachteiligte Personengruppen betreffen", so Ribeiro. Da Investitionen in den Sektor KI langfristig im Wesentlichen von Steuerzahlern bezahlt werden, müssten politische Entscheidungsträger zukünftig sicherstellen, dass die Vorteile dieser Technologien auch der gesamten Gesellschaft zugutekommen.
Unterschiede zwischen KI und Robotern verdeutlichen
Ebenfalls werden in der Studie Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen KI und Robotertechnik und deren Wichtigkeit für die Öffentlichkeit hervorgehoben. "Sie sind sich in vielerlei Hinsicht ähnlich, dennoch handelt es sich um zwei völlig getrennte Technologien, die oft nicht nur von der breiten Öffentlichkeit, sondern auch von der Politik missverstanden werden. Das muss angesprochen und geändert werden", appelliert Forscherin Anna Scaife.
Für Politik und Gesellschaft sei es wichtig, zu verstehen, was Robotertechnik und KI bedeuten und wozu beide Technologien heute in der Lage sind - und wozu nicht. "Zusätzlich sollte ein Zugang dazu entstehen, wo die Forschung heute steht und wie sich die Wissenschaft um KI und Roboter in den nächsten fünf bis zehn Jahren entwickelt", wie die Forscher anfügen.