Männlich, jung sucht Roboterauto
Junge Männer sind dem autonomen Fahren gegenüber besonders aufgeschlossen. Das hat eine aktuelle Studie unter Autokäufern, die von Puls Marktforschung im Auftrag des unabhängigen Leasinganbieters LeaseTrend durchgeführt wurde, bestätigt. Jeder vierte Autofahrer in Deutschland kann sich grundsätzlich vorstellen, ein selbstfahrendes Fahrzeug zu kaufen. Allerdings stehen über die Hälfte der Autofahrer der dafür erforderlichen Übertragung von persönlichen Daten kritisch gegenüber.
30.06.2016
Die Ära der selbstfahrenden Autos hat bereits begonnen: Unternehmen wie Google, Audi und Toyota testen zurzeit ihre autonomen Fahrzeuge im Straßenverkehr. Die mit umfangreichen Sensoren, Kameras, Assistenzsystemen und Elektronik ausgestatteten Fahrzeuge sollen den Fahrer entlasten, die Sicherheit erhöhen und den Spritverbrauch senken. „Über den künftigen Erfolg der autonomen Fahrzeuge entscheidet neben dem Preis vor allem die Akzeptanz. Etwa die Hälfte der Autofahrer kann sich derzeit nicht vorstellen, das Lenken vollständig dem Computer zu überlassen“, sagt LeaseTrend-Geschäftsführer Gerhard Fischer.
Frauen geben das Steuer ungern aus der Hand
Besonders junge Männer mit höherem Einkommen ziehen den Kauf eines Google-Autos oder iCars von Apple laut Studie in Betracht. Ein Großteil der potenziellen Kunden ist männlich (26 Prozent), zwischen 31 und 50 Jahren alt (29 Prozent) und verdient zwischen 3.000 bis 4.000 Euro im Monat (34 Prozent). Frauen und ältere Personen vertrauen dagegen auch künftig lieber auf ihre eigenen Fahrkünste. Lediglich 16 Prozent der über 50-Jährigen und 17 Prozent der Frauen können sich vorstellen, das Steuer aus der Hand zu geben.
Bedenkliche Datensammlung
Um eigenständig und sicher durch den Straßenverkehr zu manövrieren, benötigen automatisierte Autos unzählige Echtzeitdaten, zu denen auch die Daten anderer Fahrzeuge gehören können. Diese Vernetzung trifft nicht bei allen auf vorbehaltlose Zustimmung. 56 Prozent der Befragten gaben an, dass sie den Automobilherstellern ihre persönlichen Daten nicht preisgeben möchten. Nur ein Viertel der Befragten (26 Prozent) hat keine Probleme mit der rollenden Datensammlung. Unbesorgt sind vor allem diejenigen Autofahrer, die sich den Kauf eines Google-Autos oder iCars vorstellen können: 57 Prozent von ihnen würden auch den Zugang zu persönlichen Daten erlauben.
Hohes Vertrauen in die Sicherheit
Trotz der Vorteile von führerlosen Autos befürchtet mehr als die Hälfte der Autokäufer (59 Prozent), dass der Fahrspaß auf der Strecke bleibt. „Die Autoindustrie muss sich anstrengen, um leidenschaftliche Autofahrer für autonome Fahrzeuge zu begeistern“, betont Gerhard Fischer. 42 Prozent der Befragten haben zudem Bedenken, in ihrer persönlichen Freiheit beschnitten zu werden. Keine Rolle spielt dagegen die Angst vor Technikausfällen oder fehlender Zuverlässigkeit: Lediglich rund 30 Prozent sehen in der Technologie ein Sicherheitsrisiko für Fahrer, Passagiere oder den Straßenverkehr.