Digitalisierung + KI

Was bedeutet Industrie 4.0 für die Arbeitsgestaltung?

Industrie 4.0 ist mit vielen Vorstellungen über die Zukunft besetzt. „Die Auswirkungen auf die Arbeit können vielfältig sein und sind von der betriebsspezifischen Umsetzung und Gestaltung abhängig“, hat Dr. Tim Jeske anlässlich der 3. Personalkonferenz Mitte April in Mainz erläutert. Der wissenschaftliche Experte des Instituts für angewandte Arbeitswissenschaft e.V. (ifaa) hatte dort vorgestellt, welche Potenziale sich durch Industrie 4.0 und Digitalisierung ergeben und wie ihre Einführung gelingen kann.

19.04.2016

Was bedeutet Industrie 4.0 für die Arbeitsgestaltung? zoom

Die Potenziale der Industrie 4.0 für die Arbeitsgestaltung lassen sich nach technischen, organisatorischen und personellen Aspekten beschreiben. „Ein technischer Aspekt ist zum Beispiel die Realisierung der Mensch-Roboter-Kollaboration“, erklärt Jeske. „Für die Organisation ergibt sich daraus die Möglichkeit, körperlich belastende Tätigkeitsanteile auf den Roboter zu übertragen. Dadurch wird der Mensch physisch entlastet und kann seine Geschicklichkeit gezielt einbringen. Darüber hinaus ergeben sich Chancen zur Verbesserung der Personaleinsatzplanung und erweiterte Möglichkeiten zur Gestaltung der Arbeitszeit. Zudem können geeignete Tätigkeiten vermehrt ortsunabhängig ausgeführt werden.“

Doch diese neuen Systeme können Beschäftigte nicht nur entlasten: „Neue technische Entwicklungen können ebenfalls zu einer lernförderlichen Arbeitsgestaltung beitragen. Beispielsweise wenn Art und Umfang der auf Datenbrillen angezeigten Informationen an die jeweilige Aufgabe und den Wissensstand ihrer Träger angepasst werden“, erläuterte der Experte.

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Digital natives

Die sich verändernde Arbeitswelt führt auch zu einer verstärkten Nutzung digitaler Technologien. „Hier machen sich Unterschiede zwischen den Generationen bemerkbar. Menschen, die ab zirka 1980 geboren sind, werden als digital natives bezeichnet, sind mit digitalen Technologien aufgewachsen und nutzen sie meist mit einem hohen Selbstverständnis.“ Damit unterscheiden sie sich, von jenen, die früher geboren sind und im Laufe ihres Lebens sehr unterschiedlich an der digitalen Entwicklung partizipiert haben. Sie haben ein entsprechend unterschiedliches Selbstverständnis im Umgang mit digitalen Technologien und werden als digital immigrants bezeichnet.

Bei der Planung und Einführung digitaler Technologien ist es erforderlich, diese Unterschiede angemessen zu berücksichtigen – einerseits können die Ideen besonders technikaffiner Beschäftigter genutzt werden und zur Steigerung von Akzeptanz und Motivation führen, andererseits sind mögliche Vorbehalte und Bedenken weniger technikaffiner Beschäftigter gezielt zu adressieren.

Wichtige Aspekte sind dabei:

  • Unterschiedliche Vorerfahrung im Umgang mit digitalen Technologien
  • Unterschiedliches Selbstverständnis im Umgang mit digitalen Technologien
  • Unterschiedliche Erwartungen an die Nutzung digitaler Technologien im beruflichen Umfeld
Quelle: UD/pm
 

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