Schnellster Hochleistungsserver für KI
Umweltfreundlich, effizient und leistungsstark: An der Leibniz Universität Hannover ist am L3S jetzt der zurzeit schnellste Hochleistungsrechner für Künstliche Intelligenz (KI) an den Start gegangen. Europaweit gehört das Forschungszentrum damit zu den ersten Anwendern, bei denen der Nvidia DGX-A100 installiert wurde.
20.10.2020
Der neue Rechner ermöglicht mit fünf Billiarden Rechenoperationen pro Sekunde die zurzeit schnellste Bearbeitung im Bereich des maschinellen Lernens, verbraucht aber rund 75 Prozent weniger Strom als sein Vorgänger. Das Gerät soll insbesondere in dem interdisziplinären Forschungsvorhaben IIP-Ecosphere eingesetzt werden.
Ziel ist, den Einsatz von KI in der Produktion zu beschleunigen und zu optimieren. Die dafür erforderlichen Modelle des maschinellen Lernens – insbesondere des Deep Learning – benötigen für das Training sehr umfangreiche Datensätze, einen entsprechend großen Speicher sowie zahlreiche Grafikprozessoren mit einer extrem schnellen Verbindung untereinander. Der DGX-A100 ermöglicht die zurzeit schnellste Bearbeitung im Bereich des maschinellen Lernens, verbraucht aber nur noch ein Viertel der Stromleistung des Vorgängers. Mit einem GPU-Gesamtspeicher von 320 Gigabyte und einer Bandbreite von 12,4 Terabyte pro Sekunde bietet der neue Server am L3S eine KI-Leistung von fünf PetaFLOPS, also fünf Billiarden Rechenoperationen pro Sekunde, sowie die neuesten Hochgeschwindigkeitsverbindungen.
Bereits seit Anfang des Jahres verfügt das L3S zudem über einen neuen GPU-gestützten Server mit einem Gesamtspeicher von einem halben Terabyte und damit über die notwendige Leistungsfähigkeit, um ein schnelleres Training der aktuellen KI-Modelle zu ermöglichen. Mit dem DGX-A100 verdoppelt das L3S seine KI-Leistung und ist damit auf die exponentiell wachsende Größe von KI-Modellen und -Daten hervorragend vorbereitet.
Das neue KI-System kommt vor allem dem Projekt IIP-Ecosphere zugute, einem KI-Ökosystem für die intelligente Produktion, das die Partner eines interdisziplinären Konsortiums aus Wissenschaft und Wirtschaft unter Leitung des L3S und des Instituts für Fertigungstechnik und Werkzeugmaschinen der Leibniz Universität Hannover zurzeit gemeinsam aufbauen.
Auch Unternehmen können von dem neuen Hochleistungsserver am L3S unmittelbar profitieren. Im Projekt IIP-Ecosphere wird das System in ein Experimentierfeld für die intelligente Produktion eingebunden. Neben den Projektpartnern können dann kleinere Unternehmen mit Unterstützung des L3S KI-Ansätze erproben, ohne direkt in die Infrastruktur investieren zu müssen.
Mit dem neuen System bietet das L3S zudem seinen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern hervorragende Arbeitsbedingungen und steigert auf dem Gebiet der KI-Forschung seine internationale Wettbewerbsfähigkeit. Studierende und Doktoranden werden am L3S optimal auf ihr zukünftiges Wirkungsfeld vorbereitet.