CR und Einkauf gemeinsam für Menschenrechte
Handys, Hardware und Co.: Alles kommt über weltweite Lieferketten zum Kunden. Wie sieht es dabei mit einem nachhaltigen Lieferantenmanagement aus? Welche Bedeutung hat das Thema Menschenrechte? Fragen, die die Telekom mit Lieferanten und Partnern diskutiert, zum Beispiel beim Dialogtag mit 130 Teilnehmern in Bonn.
24.04.2014
Einige Teile kommen aus Asien, Rohstoffe dafür aus Afrika, Arbeiter in Fabriken in aller Welt tragen ihren Teil zum fertigen Handy bei. Globale Wertschöpfungsketten bringen dies alles zusammen. Inwieweit ist ethische Verantwortung in solchen Ketten steigerbar und besser steuerbar? Diese Frage im Mittelpunkt des 6. Dialogtages umschreibt, was nachhaltiger Einkauf für die Telekom ausmacht.
Vertreten waren Zulieferer und Geschäftspartner wie Ericsson, Huawei, IBM, BMW und Deutsche Post. Außerdem: Fachleute von den Vereinten Nationen sowie zum ersten Mal von sogenannten Nichtregierungsorganisationen (Non Governmental Organisations), die sich für Menschenrechte, Umwelt und Transparenz einsetzen. "Die Deutsche Telekom steht zu ihrer Verantwortung", sagt Vorstand Thomas Kremer. "Daher benötigen wir Partner im Einkauf, die den Ansprüchen unseres Code of Conduct oder der Sozial Charta entsprechen."
Nachhaltigkeit braucht Kontinuität
Dass dieser Weg mit den Telekom-Lieferanten erfolgreich gegangen werde, verdeutlichte auch Birgit Klesper, Senior Vice President Transformational Change and Corporate Responsibility bei der Telekom. Der Konzern prüft schon im Vorfeld der Zusammenarbeit mittels eines fest verankerten Auswahlprozesses Sozial- und Umweltstandards eines Lieferanten. Zudem begutachtet die Telekom im Rahmen von Auditprogrammen regelmäßig die Arbeitsweisen vor Ort. "Wir stellen nicht nur hohe Anforderungen an unsere Lieferanten, sondern wir fördern auch deren Weiterentwicklung", sagte Klesper. "Beispielsweise in Workshops rund um Energieeffizienz oder nachhaltige Produktentwicklung."
Eva Wimmers, Chefin des konzernweiten Einkaufs, hob hervor: "Erstens: Die Telekom will Vorreiter sein und mehr auf Vertrauen und Kontinuität setzen.“ Gebe es bei Lieferanten ein Problem, so bringt es laut Wimmers nichts, diese an den Pranger zu stellen. Vielmehr wolle die Telekom am runden Tisch nach Lösungen suchen. Denn: „Lieferanten werden nichts verbessern, wenn wir uns zurückziehen. Im Gegenteil. Umsätze brechen weg und damit auch Nachhaltigkeit.“ Zweitens: Lieferanten in der globalen Wertschöpfungskette müssen sich - je nach Auftraggeber - an unterschiedliche Nachhaltigkeitsregeln halten. Gefragt ist hier ein einheitliches Regelwerk. „Nur so können Unternehmen die nötigen Prozesse aufbauen."
Einheitliche Regeln gefragt
Mit Blick darauf erarbeiteten die Teilnehmer in drei Workshops ihre Empfehlungen für die Telekom. Diese wichtigen Impulse von Lieferanten-Unternehmen, Telekom-Mitarbeitern und Nichtregierungsorganisationen nimmt das Unternehmen auf, um Lösungen für die Zukunft zu entwickeln. Klar ist: Vom 6. Dialogtag geht ein Impuls in die Lieferanten-Unternehmen wie in die Telekom aus, wie die Verantwortlichen unisono betonen. "Das Thema Menschenrechte kann allerdings nicht von einem Unternehmen allein gelöst werden. Der Schulterschluss von Branche, Politik und Nichtregierungsorganisationen ist wesentlich für den Erfolg unserer Bestrebungen", resümiert Birgit Klesper. Eva Wimmers verknüpft mit dem Schritt hin zu mehr gegenseitigem Vertrauen und zu einheitlichen Regeln auch einen Einstellungswandel in der Industrie. "Das entspricht unserer Procurement-Kultur bei der Telekom: Partnering und dialogreicher Einkauf."