Elektroautos: Trend auf Österreichs Straßen?
Weltweit werden politische Ziele für die Einführung von Elektromobilität formuliert und gemeinsam mit entsprechenden Fördermaßnahmen umgesetzt. So sollen in Österreich 250.000 Elektrofahrzeuge bis zum Jahr 2020 auf den Straßen unterwegs sein. Aber wie kann dies realisiert werden? Das wichtigste Ziel ist sicher, die Nutzer für die Elektromobilität zu begeistern. MAKAM Research befragte 1.000 Österreicher und stellte dabei fest, dass die grundsätzliche Bereitschaft für Elektromobilität nicht so gering ist.
31.03.2014
Männer, jüngere Personen und jene mit einem höheren Einkommen zeigen für diese umweltfreundliche Variante des Autofahrens noch höhere Bereitschaft: So überlegt fast jeder dritte Autofahrer, aber nur jede vierte Autofahrerin die Anschaffung eines Elektroautos in den nächsten fünf Jahren. Beim Alter zeigen sich noch deutlichere Unterschiede: Während bei Autofahrern ab 60 Jahren nur 26 Prozent die Anschaffung eines Elektroautos überlegen, sind es bei den unter 30-Jährigen sogar 37 Prozent. Auch hat die Einkommenssituation einen nicht unerheblichen Einfluss auf die Kaufbereitschaft eines Elektroautos. So ziehen nur zehn Prozent der Autofahrer aus Haushalten mit geringerem Einkommen unter 2.000 Euro einen künftigen Kauf in Betracht, jedoch überlegen 30 Prozent der einkommensstarken Autofahrer einen diesbezüglichen Ankauf. Jede vierte autofahrende Person in Österreich schließt einen diesbezüglichen Kauf hingegen dezidiert aus.
Der Mobilitätsexperte DI Markus Schuster (Herry Consult) analysiert: Die Ergebnisse dieser Studie zeigen deutlich, dass unter der österreichischen Bevölkerung eine gewisse Bereitschaft und "Neugierde" hinsichtlich des Themas Elektromobilität vorhanden ist. Wünschenswert wäre - und dies sollte auch ein langfristiges Ziel sein - die Elektromobilität als "Türöffner" für die "Multimodalität" zu nutzen. Multimodalität ist der Fachbegriff für eine sinnvolle Kombination der verschiedenen Verkehrsmittel. Denn, der Ersatz von fossilen Kraftstoffen ist zwar gut, besser ist aber eine Verhaltensänderung zur Kombination des privaten Fahrzeugs mit Bahn, Bus oder Fahrrad. Nicht zuletzt sollen alternative Mobilitätslösungen natürlich auch beim Thema Nachhaltigkeit kräftig punkten.
Es müssen viele Voraussetzungen erfüllt sein, damit Elektroautos künftig eine wirkliche Alternative zum verbrennungsmotorbetriebenen PKW darstellen: Nicht nur die hohen Anschaffungskosten schrecken derzeit ab, auch technisch muss sich einiges verbessern. So wurden im Rahmen der Studie jene Autofahrer, die sich derzeit eine Anschaffung eines Elektroautos nicht vorstellen können, gefragt, welche zwei Kriterien die wichtigsten sind, die erfüllt sein müssten, damit ein Kauf eines Elektroautos in Betracht gezogen wird. 40 % der Befragten nennen eine Reduktion der viel zu hohen Anschaffungskosten im Vergleich zu einem verbrennungsmotorbetriebenen PKW. Auch das derzeit nicht verfügbare flächendeckende Netz an Ladestationen ist zumindest für jeden Dritten abschreckend. Aber auch technische Verbesserungen sind nicht unwesentlich: So wäre für ein Drittel ein Kauf vorstellbar, wenn die Elektroautos eine höhere Reichweite aufweisen würden, wobei dieses Argument weit häufiger von Männern genannt wird. Zehn Prozent sehen eine kürzere Ladedauer als Voraussetzung für einen Kauf. Neun Prozent geben an, dass sie zu wenige Informationen über bestehende Elektroautos haben und dies aber eine Grundvoraussetzung für einen Kauf wäre. Acht Prozent erachten die Verfügbarkeit von einer Vielzahl an unterschiedlichen Modellen als primäre Voraussetzung für einen Anschaffung.