Mobilität & Logistik

Wie stark ist das Umweltbewusstsein deutscher Autofahrer?

Im Rahmen einer internationalen Fahrerumfrage befragte der "LeasePlan MobilitätsMonitor" Vielfahrer zu ihrem Umweltbewusstsein. Thematisiert wurden Elektroautos, zukünftige Motorisierungen und Auswahlkriterien. Die Studie ergab: Elektroautos verschieben die Präferenzen bei der Fahrzeugauswahl.

16.04.2015

Wie stark ist das Umweltbewusstsein deutscher Autofahrer? zoom
Rund 40 Prozent der befragten Autofahrer würden sich vor allem der Umwelt zuliebe für ein nachhaltiges Auto entscheiden.

Die weltweit größte herstellerunabhängige Leasinggesellschaft LeasePlan hat im Rahmen einer Umfrage Autofahrer und Vielfahrer zu ihrem Umweltbewusstsein befragt. In mehr als 20 Ländern beteiligten sich 3.377 Vielfahrer am "LeasePlan MobilitätsMonitor". Auch fast hundert deutsche Autofahrer nahmen an der Online-Befragung teil. Die Studie wurde vom renommierten Meinungsforschungsinstitut TNS durchgeführt.

Elektroautos verschieben die Präferenzen für die Fahrzeugauswahl

Auffällig bei den Studienergebnissen sind die verschobenen Präferenzen bei der Fahrzeugauswahl von Elektroautos. Bei der Frage nach den allgemeinen Auswahlgründen für ein Fahrzeug gaben die deutschen Autofahrer mehrheitlich an, dass für sie die Fahrzeuggröße (80 Prozent), die Anmutung (78 Prozent) und die Motorleistung (71 Prozent) eine "wichtige" bis "sehr wichtige" Rolle spielen. Wurden die Fahrer jedoch nach Elektroautos gefragt, rückten die sonst so wichtigen Merkmale in den Hintergrund. Nur für rund ein Viertel der Befragten sind bei Elektroautos das Fahrzeugdesign (27 Prozent), eine geringere Motorleistung (27 Prozent) und der geringere Komfort (22 Prozent) eine Anschaffungshürde.

Geringe Reichweite von e-Autos als Hindernis

Zu den K.O.-Kriterien in der e-Auto-Anschaffung gehören für deutsche Autofahrer hingegen die geringen Reichweiten (86 Prozent), die hohen Anschaffungskosten (69 Prozent) und das mangelnde Vertrauen in die Ladeinfrastruktur (68 Prozent). Diese Ergebnisse decken sich mit den Beobachtungen von Gunter Glück, Geschäftsleitung Vertrieb und Kundenbetreuung bei LeasePlan Deutschland: "Im Bereich der gewerblich genutzten Fahrzeuge merken wir, dass das Interesse an Elektroautos mit der Verfügbarkeit von Serienfahrzeugen renommierter Hersteller steigt. Dennoch wird auch bei Fuhrparkleitern die geringe Reichweite als Hindernis gesehen, obwohl viele Nutzungsprofile den Einsatz von Elektrofahrzeugen durchaus zulassen. Zur Verunsicherung tragen darüber hinaus die vielen Ladekonzepte der unterschiedlichen Betreiber bei. Sie führen zu der Frage, ob dem Fahrer im Zweifelsfall ausreichend nutzbare Ladestationen zur Verfügung stehen, gerade auch weil das Laden an sich noch viele Stunden dauert."

LeasePlan Deutschland betreut knapp 90.000 Fahrzeuge, darunter über 100 Elektrofahrzeuge. "Ob sich der Einsatz von alternativen Antrieben im gewerblichen Bereich lohnt, muss individuell analysiert werden. Wichtige Faktoren sind zum Beispiel das Einsatzgebiet der Fahrzeuge sowie die Versorgung mit geeigneten Tankstellen und Werkstätten. Wir berechnen für unsere Kunden individuell, ob sich der Einsatz eines Elektrofahrzeugs für sie lohnt."

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Grüne Fahrzeugauswahl: 40 Prozent würden sich "der Umwelt zuliebe" für ein nachhaltiges Auto entscheiden

Wurden die Autofahrer nach ihrer Motivation für eine grüne Fahrzeugauswahl gefragt, so gaben rund 40 Prozent an, dass sie sich vor allem "der Umwelt zu liebe" für ein umweltfreundliches Auto entscheiden würden. Dennoch sind für fast ein Viertel der deutschen Autofahrer (24 Prozent) auch bei einer nachhaltigen Fahrzeugauswahl das Fahrzeugmodell und die -marke wichtig. Fast ebenso viele (23 Prozent) gaben an, dass Steuernachlässe sie beeinflussen könnten, sich ein umweltfreundlicheres Fahrzeug anzuschaffen. Nur eine Minderheit (drei Prozent) lehnt umweltfreundliche Fahrzeuge rigoros ab.

Unter den allgemeinen Auswahlgründen für ein Fahrzeug gab fast die Hälfte der Befragten (49 Prozent) an, dass die CO2-Emissionen für sie bei der Fahrzeugauswahl eine wichtige bis sehr wichtige Rolle spielen. "Bei diesem Ergebnis müssen wir beachten, dass besonders viele Dienstwagenfahrer an der Umfrage teilgenommen haben. Viele Unternehmen setzen materielle Anreize, die direkt mit den CO2-Emissionen verknüpft sind – zum Beispiel in Form von Bonus-Malus-Regelungen", so Glück. "Bei diesen Unternehmen registrieren wir derzeit die Tendenz, dass Fahrer eine sparsamere Motorisierung zugunsten einer besseren Ausstattung wählen", so Glück weiter. Gerade letzteres ist eine Entwicklung, die nicht für selbstverständlich genommen werden sollte. Denn werden Autofahrer konkret nach ihrer nächsten Fahrzeugauswahl gefragt, gibt die Mehrheit (71 Prozent) an, sich kein kleineres Fahrzeugmodell anschaffen zu wollen. Nur ein Prozent der Befragten zieht ein zukünftiges Downsizing in Betracht. Immerhin 13 Prozent gaben an, bereits ein Auto mit geringer Motorisierung zu fahren und dies auch zukünftig tun zu wollen.

Quelle: UD/pm
 

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