E-Mobilität ist der Innovationstreiber für Schaeffler
E-Mobilität ist eines der großen Zukunftsthemen der CES 2019. Der Automobil- und Industriezulieferer Schaeffler prognostiziert, dass im Jahr 2030 rund 30 Prozent aller neu zugelassenen Pkw rein elektrisch angetrieben werden, 40 Prozent von einem Hybridantrieb, also der Kombination von klassischem Verbrennungsmotor und Elektromotor. 70 Prozent aller Pkw werden also mindestens einen E-Motor als Antriebsquelle nutzen.
20.12.2018
Auf der CES zeigt Schaeffler anhand von Exponaten, die vom Hybridmodul bis zum 1.200 PS starken Konzeptfahrzeug Schaeffler 4ePerformance reichen, wie faszinierend und nachhaltig E-Mobilitätslösungen von Schaeffler sein können.
E-Mobilitäts-Produkte von Schaeffler längst in Serienfahrzeugen
Schaeffler sieht die E-Mobilität neben der Digitalisierung und Industrie 4.0 – ganz im Rahmen des Zukunftsprogramms „Agenda 4 plus One“ – als einen der wichtigsten Innovationstreiber der Zukunft und hat alle seine Aktivitäten in diesem Sektor im neuen Unternehmensbereich „E-Mobilität“ zusammengeführt. Bis 2020 wird Schaeffler über 500 Millionen Euro in Forschung, Entwicklung und Produktion elektrischer Antriebseinheiten investieren. Komponenten und Systemlösungen wie E-Achsen und Hybridmodule fertigt Schaeffler längst in Großserie. Ein weiteres Beispiel ist ein Getriebe speziell für E-Autos, von dem je eines an Vorder- und Hinterachse des neuen Audi e-tron einen intelligent gesteuerten und besonders effizienten Allradantrieb ermöglicht. Im normalen Fahrbetrieb arbeitet nur der Elektromotor an der Hinterachse. Fordert der Fahrer über das Fahrpedal mehr Leistung oder erkennt das System Schlupf an der Hinterachse, wird der Vorderachsantrieb zugeschaltet.
Schaeffler-Hybridmodul für amerikanische Bestseller
Auf der CES zeigt Schaeffer ein Hybridmodul, das Hersteller in die Lage versetzt, die auf dem amerikanischen Markt beliebten Pick-ups zu elektrifizieren. Das kompakte P2-Hybridmodul passt zwischen Verbrennungsmotor und Getriebe und ist somit auch in bestehende Fahrzeugkonzepte integrierbar. Es ermöglicht sowohl eine Boost-Funktion als auch das „Segeln“ mit abgeschaltetem Verbrennungsmotor sowie rein elektrisches Fahren. Das auf der CES gezeigte Hybridmodul senkt also den Kraftstoffverbrauch und erhöht gleichzeitig das Fahrvergnügen.
E-Achse für agiles Handling
Noch variabler ist die von Schaeffler entwickelte E-Achse. Sie kann allein eingesetzt werden oder einen bestehenden Vorder- oder Hinterachsantrieb zu einem vollwertigen Allradantrieb erweitern. Zusätzlicher Vorteil ist die radselektiv steuerbare Antriebsleistung. Durch Torque Vectoring, eine Drehmomentverteilung zwischen rechtem und linkem Rad, werden Sicherheit, Fahrdynamik und Fahrkomfort spürbar erhöht. Die auf der CES vorgestellte E-Achse bietet somit auch für Hybrid- und Elektrofahrzeuge effiziente Fahrdynamikeingriffe.
Faszination E-Mobilität: das Konzeptfahrzeug Schaeffler 4ePerformance
Mit dem Konzeptfahrzeug Schaeffler 4ePerformance hat Schaeffler einen besonders faszinierenden Botschafter der E-Mobilität auf die Räder gestellt, der ein weiteres Highlight auf dem Schaeffler-Stand der CES ist. Der 4ePerformance liefert ein gutes Beispiel für den Technologietransfer vom Rennsport in ein seriennahes Antriebskonzept. Das rein elektrisch angetriebene Fahrzeug verfügt über vier Formel-E-Motoren mit einer Gesamtleistung von 880 Kilowatt (1.200 PS). Sie stammen aus dem Formel-E-Rennboliden ABT Schaeffler FE01 und wurden wie auch die eingesetzte Leistungselektronik von der Schaeffler-Tochter Compact Dynamics entwickelt. Alle vier Antriebe sind die komplette zweite Formel-E-Saison im Einsatz gewesen. Die Elektro-Rennserie ist für Schaeffler ein ideales Testlabor für die Entwicklung von Elektromobilitätstechnologien und passt ideal zur Unternehmensstrategie „Mobility for tomorrow“, mit der der global tätige Technologiekonzern die Zukunft der Mobilität mitgestaltet.
Schaeffler profitiert von Erfahrungen im klassischen Antriebsstrang
Bei der Entwicklung elektrischer Antriebskomponenten profitiert Schaeffler von den Erfahrungen, die das Unternehmen aus dem klassischen Antriebsstrang mit Verbrennungsmotor gewonnen hat, beispielsweise in der digitalen Simulation. Auch das Know-how aus der Entwicklung von Anfahrelementen wie dem Drehmomentwandler oder der Doppelkupplung erweitert die Entwicklungs- und Fertigungskompetenz bei Schaeffler. In Verbindung mit seiner Technologiekompetenz, gepaart mit umfassendem Systemverständnis, ist Schaeffler deshalb bereits heute in der Lage, seinen Partnern fertig entwickelte Komponenten und Systemlösungen im Bereich der E-Mobilität anzubieten. Gleichzeitig baut Schaeffler seine Kompetenzen immer weiter aus. Durch den Erwerb von Elmotec Statomat, des führenden Herstellers von Fertigungsmaschinen für den Bau von Elektromotoren in Großserien, schließt Schaeffler die letzte Lücke im Bereich der Fertigung von kompletten E-Systemen inklusive selbst gebauter E-Motoren.
Der neue Bio-Hybrid
Die zur Schaeffler Gruppe gehörende Schaeffler Bio-Hybrid GmbH präsentiert auf der CES in Las Vegas (USA) den seriennahen Bio-Hybrid – eine neue, zeitgemäße Art der individuellen urbanen Mobilität und Transportmöglichkeit. Das variable und elektrisch unterstützte Fahrzeug wird in den Varianten Cargo und Passenger gezeigt. Gleichzeitig feiert der eigene Markenauftritt der Schaeffler Bio-Hybrid GmbH Premiere. Unter www.bio-hybrid.de – der am 6. Januar online gehenden Website – gibt es einen ersten Einblick.
Lösungsansatz für die urbane und systemisch geprägte Mobilität der Zukunft
„Ein zentrales Ziel ist es, den drohenden Verkehrskollaps in Großstädten zu verhindern und diese fußgängerorientierter und lebenswerter zu machen“, erläutert Gerald Vollnhals, Projektleiter von Schaeffler Bio-Hybrid. „Das kann nur gelingen, wenn wir das Verkehrsaufkommen mittels neuer, intelligenter Fahrzeugkonzepte entzerren. Gefragt sind Fahrzeuge, die in einem vernetzten und systemischen Miteinander eine hohe Flexibilität bei geringem Flächenbedarf erreichen. Genau das bietet der Bio-Hybrid.“
Auf Basis der 2016 präsentierten Studie entwickelte das Schaeffler Start-up den Bio-Hybrid kontinuierlich weiter. Die auf der CES gezeigten Varianten gehen Mitte 2019 in ein Testfeld. Dafür wurden neben dem Antrieb beispielsweise auch das Bedienkonzept und das Design komplett überarbeitet. Parallel baute Schaeffler ein zehnköpfiges Team auf, das 2019 verdoppelt werden soll. Patrick Seidel, der die Themen Strategie und Unternehmensentwicklung bei Schaeffler Bio-Hybrid verantwortet, unterstreicht: „Als nächsten großen Schritt werden wir unser Vertriebs- und Industrialisierungskonzept weiter vorantreiben. Hier sind wir offen für Partnerschaften.“