Mit einer bewussten Fahrweise die Umwelt schonen
Auch wenn Fahrzeugemissionen einer der Hauptgründe für die Luftverschmutzung sind: Insbesondere für Menschen auf dem Land gibt es keine Alternative zum Auto. Ein Grund dafür ist der in vielen Regionen Deutschlands nur unzureichende öffentliche Personennahverkehr. Doch auch wenn man im Alltag auf das Auto angewiesen ist: Man kann sich zumindest bewusst machen, was das für die Umwelt bedeutet – und sie mit der einen oder anderen Maßnahme zumindest ein bisschen schonen.
21.11.2018
Weltweit machen Großstädte immer wieder Schlagzeilen, wenn sie Fahrverbote für Autos aussprechen. Ihr Ziel: in Extremsituationen, in denen die Stickoxidbelastung deutlich über den Grenzwerten liegt, schnellstmöglich die Feinstaubbelastung in der Luft zu senken. Das schützt die Gesundheit von Anwohnern - und die der Autofahrer.
Wie eine Studie der Universität Heidelberg herausgefunden hat, ist die Stickoxidbelastung im Fahrzeug mit 117 Mikrogramm NO2 in der Fahrzeugkabine nämlich höher als an den Messstationen (zwischen 24 und 92 Mikrogramm) oder im Stadtverkehr (110 Mikrogramm). Bei der Testdurchführung waren es zeitweise sogar 447 Mikrogramm im Auto. Aktivkohlefilter können die Messergebnisse im Vergleich zum Standardfilter um 92 Prozent senken. Die Autohersteller gehen noch andere Wege, um die Emissionen möglichst gering zu halten: Sie setzen immer mehr auf Elektromobilität und alternative Antriebstechnologien.
Einer der Vorreiter auf diesem Gebiet ist Audi. Das Konzeptfahrzeug "h-tron quattro concept" nutzt als Energiequelle Strom, der aus nachhaltig hergestelltem Wasserstoff stammt. Auch Mercedes-Benz orientiert sich immer mehr in Richtung Nachhaltigkeit. Vom Unternehmen angebotene Driving Events vermitteln unter anderem, wie man sein Fahrverhalten nachhaltig und wirtschaftlich optimiert.
Öfter mal gemeinsam fahren
Neben professionellen Ratschlägen kann auch eine bewusste Nutzung des Pkw im Alltag dazu beitragen, die Umwelt zu schonen und sogar Geld zu sparen. Eine der Grundregeln lautet: So oft wie möglich gemeinsam mit anderen fahren. Schließlich haben sich die CO2-Emissionswerte zwar verbessert, doch sie übersteigen nach wie vor die Grenzwerte, weil immer mehr Autos auf den Straßen unterwegs sind. Fährt man gemeinsam mit anderen Menschen in einem Auto, können die Mitfahrenden ihr Fahrzeug zu Hause stehen lassen - ein Auto weniger, das Schadstoffe in die Umwelt abgibt. Zudem kommt es seltener zu Staus.
Wer überlegt, sich ein neues Auto zu kaufen, der sollte zum einen die fahrzeugtypischen Emissionen der einzelnen Modelle vergleichen und zum anderen die Antriebsart. Hier bestehen nämlich große Unterschiede. Verbraucher haben die Wahl zwischen sparsamen benzinbetriebenen Autos, Hybridfahrzeugen mit einem Antrieb aus Verbrennungs- und Elektromotor und Elektrofahrzeugen.
Letztere sind deutlich umweltschonender als mit Diesel betriebene Fahrzeuge, denn sie stoßen geringere Mengen CO2 aus. Zudem gilt Ökostrom als nachhaltig. Auch Neuwagen mit geringem Spritverbrauch weisen eine positive Klimabilanz auf, allerdings erst nach etwa anderthalb Jahren. Der Grund: Bei der Herstellung sowie Entsorgung entstehen Treibhausgase.
Vorausschauendes Fahren im Alltag
Unabhängig davon, ob man ein Auto fährt, das auf eine nachhaltige Energiequelle zurückgreift oder nicht: Entscheidend für den Verbrauch ist nicht zuletzt der eigene Fahrstil. Umweltschonendes, bewusstes Autofahren ist nämlich generell mit jedem Auto möglich. Die Maßnahmen lassen sich in zwei Kategorien einteilen: zum einen in die Fahrweise und zum anderen in Anpassungen am Fahrzeug selbst.
Grundsätzlich ist es ratsam, immer mit niedriger Drehzahl zu fahren und eher früher als später hochzuschalten. Bei längeren Stehzeiten wie im Stau oder beim Warten auf andere Insassen sollte man das Auto ausschalten. So verringert man außerdem die Lärmbelästigung. Vorausschauendes Fahren meint zudem nicht nur die Gefahrenvermeidung, sondern beispielsweise auch genügend Abstand zum Vordermann, damit man genug Zeit hat zu reagieren. Bei einer roten Ampel den Wagen ausrollen zu lassen, öfters den Fuß vom Gas zu nehmen und die Motorbremsleistung ausnutzen sind weitere Beispiele für eine umweltschonende Fahrweise.
Und auch der Wagen selbst lässt sich anpassen. Der richtige Reifendruck vermindert den Verschleiß, und durch einen geringeren Rollwiderstand sinkt der Spritverbrauch. Verschmutzte Filter haben einen höheren Kraftstoffverbrauch zur Folge, weshalb man sie regelmäßig reinigen sollte. Das verlängert auch die Lebensdauer des Filters. Zudem sollte man darauf achten, dass das Fahrzeug so wenig wie möglich beladen ist. Wer hingegen ständig volle Getränkekisten durch die Gegend fährt, erhöht den Spritverbrauch.
Und wer prinzipiell öfter mal das Auto stehen lässt und stattdessen zu Fuß geht, tut nicht nur etwas für die Umwelt, sondern auch für die Gesundheit.