Unternehmen geben Gas
Die sechs Hanauer Kooperationspartner Umicore, Evonik, Fraunhofer-Projektgruppe IWKS, Heraeus, IHK und Stadtwerke Hanau geben mit ihrem Projekt „H2anau – Wasserstoff bewegt“ seit einem Jahr Gas. Die Unternehmen und Institutionen der Brüder Grimm-Stadt setzen mit dem Einsatz der umweltschonenden Brennstoffzellentechnologie ein Zeichen für saubere Mobilitätskonzepte.
11.09.2018
Wasserstoff gilt als Energieträger der Zukunft, mit dem unter anderem die emissionsfreie Mobilität in den wesentlichen Volumensegmenten realisiert werden kann. Die Kombination von Wasserstoff und Brennstoffzelle ist ideal für das Vorantreiben sauberer Mobilität, des Klimaschutzes und der Energiewende. Sie ermöglicht das Speichern von Energie und emissionsfreies Autofahren, denn als „Emission“ hinterlässt ein Wasserstoffauto lediglich ein paar Tropfen Wasser auf dem Asphalt.
Um diesem wichtigen Thema regionale Aufmerksamkeit zu verleihen, haben sich die sechs Unternehmen und Institutionen aus Hanau zusammengefunden, um die Wasserstofftechnologie sichtbar und „erfahrbar“ zu machen. So wurden insgesamt sieben HyKangoo-Lieferwagen für das Projekt „H2anau – Wasserstoff bewegt“ angeschafft, die einerseits als Demonstrationsfahrzeug genutzt werden, andererseits aber vor allem auch im täglichen Lieferverkehr der Unternehmen zum Einsatz kommen. Der HyKangoo ist das erste europäische Serienfahrzeug mit Brennstoffzelle.
„Wenn wir auf der Suche nach Technologien der Zukunft sind, dürfen wir die Brennstoffzelle nicht außer Acht lassen, da sie emissionsfreie Fortbewegung ermöglicht. Mit unserem Kooperationsprojekt wollen wir ganz praktisch Lösungswege für alternative Antriebstechnologien aufzeigen“, sagt Kerstin Oberhaus, Evonik-Standortleiterin im Industriepark Wolfgang.
Die Lieferfahrzeuge werden erfolgreich im täglichen Betrieb bei den Partnern eingesetzt, Stromaufladung und Wasserstoffbetankung funktionieren problemlos. Erste Erfahrungen zeigen, dass das Fahrzeug über spezifische Eigenarten verfügt, die es im Alltag zu beachten gilt: „Kleinere technische Probleme und Störungen sind dabei nicht auf die Brennstoffzellentechnologie, sondern auf Steuerungsprobleme zurückzuführen. Gemeinsam mit der Herstellerfirma konnten wir diese bereits lösen“, erläutert Dr. Ralf Zuber, Senior Project Manager bei Umicore.
„Die Initiative ist ein gelungenes Beispiel dafür, wie sich eine Zukunftstechnologie im Verbund unterschiedlicher Kooperationspartner und zum Vorteil einer Region weiterentwickeln lässt“, sagt Frank Fiegert, Leiter Security and Safety von Heraeus Site Operations.
Mit Umicore, Heraeus und dem Fraunhofer-Institut forschen drei Kooperationspartner aktiv an der Brennstoffzellentechnologie. Die Experten der Fraunhofer-Projektgruppe IWKS werden das Projekt wissenschaftlich begleiten, indem sie Verbräuche, Reichweiten und allgemeine Betriebserfahrungen mit den Lieferwagen erfassen und auswerten.