Die THG-Quote – E-Autos fahren lohnt sich
Die Bundesregierung möchte die Emissionen im Verkehrssektor mit der Einführung eines nationalen Emissionshandel reduzieren. Die Treibhausgasminderungsquote (THG-Quote) macht das Fahren von E-Fahrzeugen lukrativ und entlohnt individuelle Beiträge zum Klimaschutz.
10.02.2023
Klimaschutzmaßnahmen für den Verkehr
Rückblende und Vorschau: Im Jahr 2015 bringt die große Koalition neue Maßnahmen zur Reduzierung von Treibhausgasen auf den Weg. Das Ziel der Neuerung ist die Senkung der Emissionen des Verkehrssektors. Die staatlichen Regulierungen sehen eine Treibhausgasminderungsquote (THG-Quote) für Mineralölunternehmen vor. Dadurch sollen klimafreundlichen Technologien wettbewerbstauglicher werden und Anreize für Elektro-Mobilität geschaffen werden. Gleichzeitig sollen die immer strengeren Regeln zur Emissions-Einsparung CO2-intensive Konzerne dazu drängen, mehr auf erneuerbare Energien und sauberen Strom zu setzen. Dazu wird die Einsparungsquote in den kommenden Jahren stetig angehoben. 2023 liegt der Satz noch bei acht Prozent, steigt aber bis 2030 auf 25 Prozent. Werden diese Quoten nicht eingehalten, können Unternehmen mit dem Kauf von CO2-Zertifikaten ihre Bilanz verbessern. Andernfalls drohen empfindliche Strafen
E-Autos lohnen sich
Gleichzeitig ergibt sich dadurch für Nutzer von E-Mobilität die Möglichkeit, einen Vorteil aus dem sauberen Fahren zu ziehen. Die Einsparungen, die Elektrofahrzeuge im Vergleich zu Verbrennern erzielen, lassen sich seit 2022 in Form von CO2-Zertifikaten verkaufen. Die Mineralölkonzerne müssen ihren Überschuss an Emissionen durch Einkäufe dieser Zertifikate decken, während Besitzer von Elektrofahrzeugen ihre CO2-Einsparungen verkaufen können. So können Fahrer von E-Fahrzeugen mehrere hundert Euro jährlich verdienen.
Das Umweltbundesamt berechnet dazu jedes Jahr den durchschnittlichen Stromverbrauch von E-Autos und die durch die Stromproduktion entstandenen CO2-Emissionen. An Hand dieser Werte wird festgelegt, wer wie viele CO2-Zertifikate benötigt. Vergangenes Jahr führte ein höherer Prozentsatz fossiler Energien im Strom-Mix dazu, dass Verkäufer von Emissionen bis zu 100 Euro einbüßen mussten.
Das Geschäft mit den eigenen Einsparungen
Wie viel man tatsächlich am Ende verdient, hängt unter anderem davon ab, wie man die Zertifikate verkauft. Inzwischen gibt es viele verschiedene Anbieter auf dem Markt, die gegen eine Provision als Vermittler agieren und die Zertifikate im Auftrag von Privatpersonen weiterverkaufen. Als Fahrer eines Elektrofahrzeugs registriert man sich bei einem Anbieter, übermittelt den Fahrzeugschein und die Bankdaten und der Vermittler übernimmt den Rest. Der Vorteil liegt darin, dass die Anbieter die Zertifikate von vielen Individuen in Paketen bündeln können und sich somit in eine bessere Verhandlungsposition gegenüber den kaufenden Mineralölkonzernen bringen.
Den besten Anbieter finden
Die über 50 verschiedenen Anbieter unterscheiden sich hauptsächlich hinsichtlich der Modelle. Man hat die Wahl zwischen Fest- und Bestpreis. Während der Festpreis eine fixe Summe bietet, zielt die Bestpreis-Variante darauf ab, in Echtzeit auf dem THG-Quotenmarkt den bestmöglichen Erlös auszuhandeln. Da der Markt sehr beweglich ist, ist die Bestpreis-Variante risikoreicher. Bei vielen Anbietern ist es schwierig zu erkennen, welchen Tarif man vor sich hat, und die höchste angegebene Summe ist nicht zwangsläufig die beste Möglichkeit. Es gilt hier, sich hinreichend zu informieren und gegebenenfalls die AGB zu lesen.
Zukunftsträchtige Entwicklungen
Der Bedarf an CO2-Zertifikaten wird mit strengeren Regulierungen durch die jährlich steigenden Prozentsätze der THG-Quote zunehmen und Mineralölunternehmen werden ihre Bilanz zunehmend durch Einkäufe von Emissionsrechten aufbessern müssen. Gleichzeitig könnten den Nutzern von E-Autos zukünftig mehr Zertifikate zur Verfügung stehen und einen höheren finanziellen Benefit abwerfen. Sollte der Anteil erneuerbarer Energien am Strom-Mix weiter steigen, lassen sich durch Elektrofahrzeuge mehr Emissionen einsparen.
Der Trend geht in die richtige Richtung: Das Umweltbundesamt verzeichnete im Jahr 2000 gerade einmal sechs Prozent des Bruttostromverbrauchs aus erneuerbaren Energien. 2021 waren es bereits 41 Prozent. Der Wechsel in die E-Mobilität könnte so bald noch profitabler werden.
Autovermarkter wie Europcar Second Move-Experten beobachten den Trend der wachsenden Elektromobilität ebenfalls genau. Das Fahrzeugangebot wird dem Trend nach und nach angepasst.