Nachhaltige Logistik: Porsche setzt auf alternative Antriebe
Porsche intensiviert den Ausbau seiner Transportlogistik mit alternativen Antrieben. An den Standorten Zuffenhausen, Weissach und Leipzig setzt der Sportwagenhersteller gemeinsam mit seinen Logistikpartnern sechs neue Elektro-Lkw ein.
09.07.2024
Diese Fahrzeuge transportieren Materialien für die Produktion rund um die Werke. Sie ergänzen eine bestehende Flotte von 22 LKWs, die mit Biogas betrieben werden. Ein weiterer elektrischer LKW bringt Neufahrzeuge vom Werk Zuffenhausen in die Schweiz. Zusätzlich testet das Unternehmen unter wissenschaftlicher Begleitung des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) den Einsatz von synthetischen Diesel-Kraftstoffen (HVO100) in einem mehrjährigen Versuch. Diese re-Fuels werden bei zwölf LKWs aus der bestehenden Flotte rund um das Werk Zuffenhausen verwendet.
„Dekarbonisierung ist ein fester Bestandteil unserer Nachhaltigkeitsstrategie. Der Einsatz von LKW mit alternativen Antrieben und Kraftstoffen ist ein wichtiger Schritt, um unsere ambitionierten Ziele zu erreichen. Dabei setzen wir bewusst auf einen Antriebsmix, der sich am jeweiligen Einsatzzweck der Fahrzeuge orientiert“, sagt Albrecht Reimold, Vorstand für Produktion und Logistik der Porsche AG.
Im Rahmen der Umstellung auf klimaneutrale LKW-Transportlogistik setzt Porsche bereits seit einiger Zeit unter anderem auf LKW, die mit Biogas (CNG und LNG) betrieben werden. Diese werden nun durch die neuen Elektro-LKW im regulären Betrieb ergänzt. Die Logistikpartner Keller Group, Müller – Die Lila Logistik und Elflein haben sich verpflichtet, die Elektro-LKW ausschließlich mit Ökostrom zu betreiben. Dies betrifft auch den neuen Elektro-LKW des Logistikunternehmens Galliker, mit dem Neufahrzeuge aus dem Porsche-Werk Zuffenhausen in den Schweizer Markt geliefert werden.
Porsche und Partner ziehen positive Bilanz
Porsche testet seit 2020 neben dem Ausbau der E-LKW-Flotte auch den Einsatz von synthetischem Dieselkraftstoff (HVO100) in der bestehenden LKW-Flotte. In Zusammenarbeit mit dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und der Firma Müller – Die Lila Logistik wird ein vierjähriger Modellversuch mit den sogenannten re-Fuels durchgeführt. Das Logistikunternehmen setzt im Rahmen des Projekts zwölf LKW ein. Der Kraftstoff HVO100 von NESTE, hergestellt aus Rest- und Abfallstoffen, erfüllt die aktuellen Anforderungen gemäß der Renewable Energy Directive II (RED II).
Bisher hat sich der Kraftstoff im Praxiseinsatz bewährt. Es wurden keine Nachteile im Vergleich zum herkömmlichen Dieselkraftstoff festgestellt – weder beim Verbrauch noch bei der Zuverlässigkeit der Motoren. Im Rahmen des Projekts wurden bereits über eine Million Kilometer zurückgelegt und laut Zertifizierung des Kraftstofflieferanten Neste konnten mehr als 800 Tonnen CO2 eingespart werden. Die LKW sind im Pendelverkehr im Großraum Stuttgart unterwegs. Um aussagekräftige Daten zu erhalten, wurden die serienmäßigen Test-LKW auf identischen Strecken eingesetzt, parallel zu den dieselbetriebenen LKW.
Vielseitige Ansätze zur Dekarbonisierung – von Biogas- und E-LKW bis hin zum Bahntransport
Die Porsche Transport-Logistik setzt vielfältige Maßnahmen zur Dekarbonisierung um, wie beispielsweise den Einsatz von Biogas- und E-LKW sowie den Modellversuch mit re-Fuels. Der Bahntransport spielt dabei eine wichtige Rolle, insbesondere für die Belieferung der Werke mit Teilen und Komponenten sowie für den Export von Neufahrzeugen zu den Seehäfen außerhalb Europas. Zudem erfolgt die Fahrzeugproduktion an den Standorten Zuffenhausen und Leipzig seit 2020 CO2-neutral und mit regenerativem Strom, was ebenfalls zur Dekarbonisierung beiträgt.