Mobilität & Logistik

Ab 2003 sind alle Shell und DEA Kraftstoffe schwefelfrei

Shell & DEA Oil hat damit begonnen, ausschließlich<br />schwefelfreies Benzin und schwefelfreien Dieselkraftstoff herzustellen. Bislang waren lediglich die Premium-Kraftstoffe Shell Optimax und Super Plus schwefelfrei. Die neuen umweltfreundlichen Kraftstoffe ersetzen in den letzten Wochen des laufenden Jahres schrittweise die niedrigschwefelige Ware, die bislang im Angebot war.

30.12.2002

Zu Beginn des neuen Jahres2003 erhalten Deutschlands Autofahrer dann
an allen Shell und DEA Tankstellen schwefelfreies Benzin oder schwefelfreien Diesel. Damit leistet Shell & DEA Oil einen weiteren Beitrag zur Schonung der Umwelt. Schwefelfreie Kraftstoffe verringern die Emissionen, verbrennen sauberer und sorgen dafür, dass die Katalysatoren wirkungsvoller arbeitet.

Um alle Shell und DEA Stationen mit schwefelfreien Ottokraftstoffen und Diesel versorgen zu können, wurden die Entschwefelungskapazitäten im Werk Wesseling der Rheinland Raffinerie Deutschlands größtem Raffineriekomplex um rund 50 Prozent erweitert: Nach Inbetriebnahme der neuen, rund 60 Millionen Euro teuren Anlage in Wesseling sind jetzt alle Shell & DEA Oil Raffinerien in der Lage, schwefelfreien Diesel zu produzieren. Auch schwefelfreies Benzin wird bei Shell & DEA Oil an allen Standorten hergestellt.

Shell & DEA Oil und auch die anderen Unternehmen der deutschen Mineralölindustrie eilen der geplanten europäischen Entwicklung voraus. In der EU darf der Schwefelgehalt im Benzin bis Ende 2004 maximal 150 mg/kg betragen, beim Diesel beträgt der Grenzwert gar 350 mg/kg. Von 2005 an gilt dann für beide Kraftstoffe ein Schwefelgehalt von maximal 50 mg/kg. Voraussichtlich ab 2009 dürfen dann in allen Kraftstoffen nur noch max. 10 mg/kg Schwefel enthalten sein.

Die neuen von Shell & DEA Oil hergestellten Kraftstoffe weisen bereits ab Anfang 2003 einen Schwefelgehalt von maximal 10 mg/kg auf - sie gelten somit als schwefelfrei. Die Kraftstoffe unterschreiten also bereits im Jahre 2003 die voraussichtlich erst ab 2009 verbindlichen Euro-Grenzwerte.

Um aber die Einführung schwefelfreier Kraftstoffe zu beschleunigen, hat der deutsche Gesetzgeber eine weitere Erhöhung der Mineralölsteuer zum 1.1.2003 um rd. 1,53 Cent je Liter netto für alle Qualitäten mit einem Schwefelgehalt von über 10mg/kg, die nach wie vor angeboten werden dürfen, beschlossen. Da alle Shell und DEA Tankstellen diesen Wert unterschreiten, sind sie von dieser Steuererhöhung nicht berührt.

HINTERGRUNDINFORMATIONEN

Schwefel in der Natur und im Rohöl

Schwefel ist ein wichtiger Baustein in der Natur. Er ist im
Eiweiß, in Enzymen, aber auch in Vitaminen und Antibiotika, z.B. dem
Penicillin, enthalten. In der Natur kommt Schwefel in reiner Form in vulkanischen Gebieten vor, meistens jedoch chemisch gebunden in Gesteinen, in Kohle und auch im Erdöl. Die Schwefelgehalte im Erdöl sind je nach Vorkommen unterschiedlich. Die Spanne reicht von etwa 0,1 bis zu 3
Gewichtsprozent.

Schwefel in der Luft

Der Schwefel in der Luft ist zum Teil natürlichen Ursprungs. Vulkanausbrüche können ihn hoch in die Atmosphäre schleudern. Größtenteils stammt er aber aus der Verbrennung von Kohle und Mineralöl.
Die typische Form des im Abgas enthaltenen Schwefels sind Schwefel-Sauerstoffverbindungen, z.B. Schwefeldioxid (SO2). In Verbindung mit Luftfeuchtigkeit kann es zur Bildung von saurem Regen beitragen und zum Beispiel das Pflanzenwachstum beeinflussen. Durch den Rückgang der Kohlefeuerung, die Rauchgasreinigung von Industrieanlagen und auch durch die bisher schon übliche Entschwefelung von Dieselkraftstoffen und Heizöl war bereits in den zurückliegenden Jahren eine drastische Abnahme der SO2-Emissionen zu verzeichnen.

Neben der Bildung von Schwefeldioxid beeinflusst der Schwefel im Dieselkraftstoff auch die Partikelemission im Abgas. Grundsätzlich bestehen Dieselpartikel aus unverbranntem Kohlenstoff, dem weitere Bestandteile wie unverbrannter Kraftstoff und Motorenöl angelagert sind. Hinzu kommen noch Sulfate, die aus der Verbrennung des im Kraftstoff enthaltenen Schwefels entstehen. Umfangreiche Messungen der Shell haben ergeben, dass etwa zwei Prozent des Kraftstoffschwefels während der Verbrennung in Sulfatpartikel umgewandelt werden. Die restlichen 98 Prozent verlassen den Motor als S02.


Neue Raffinerieanlagen zur Entschwefelung

Da Schwefel im Rohöl in chemisch gebundener Form vorhanden ist, muss er auch durch ein chemisches Verfahren vom Öl und seinen Produkten getrennt werden. In Raffinerien geschieht dies in Anwesenheit eines Katalysators mit Hilfe von Wasserstoff bei hohem Druck und hohen Temperaturen. Als neue Verbindung bildet sich Schwefelwasserstoff, ein Gas, das sich leicht vom Mineralölprodukten trennen lässt. In einem weiteren
Schritt wird der Schwefelwasserstoff durch den sogenannten Claus-Prozeß in elementaren, also reinen Schwefel umgewandelt. Anlagen der beschriebenen Art sind seit längerem in Raffinerien vorhanden. Bauart und Kapazitäten reichen jedoch nicht aus, um den Schwefelgehalt im Dieselkraftstoff und Benzin auf den neuen niedrigen Grenzwert von maximal 0,001 Gew.-% abzusenken. In der Rheinland Raffinerie der Shell & DEA Oil ist deshalb die vorhandene Entschwefelungsanlage um eine neue Einheit, die parallel zur bisher vorhandenen arbeitet erweitert worden.

Die Investitionssumme für die neue Anlage, die nach dem jüngsten Stand der Technik und für optimalen Umweltschutz konstruiert wurde, belief sich auf ca. 60 Millionen Euro.

Wo bleibt der Schwefel aus den Raffinerien?

Am Ende des Produktionsprozesses bleibt abgesehen vom gereinigten
Kraftstoff, elementarer Schwefel übrig. Der in Raffinerien erzeugte Schwefel ist von hoher Reinheit und deshalb ein wertvolles Produkt für die chemische Industrie sowie für die Reifenherstellung.
Quelle: DEA
 
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