Mobilität & Logistik

Dieseltechnik auf dem Sprung zur EURO IV-Norm

Die deutsche Automobilindustrie bleibt in der Umwelttechnik weiter vorn: Durch neue Filter und Optimierungen der Motortechnik sinken Schadstoffausstoß und Verbrauch. Unterdessen wächst die Sorge, dass diese technischen Erfolge durch den vermehrten Absatz von sogenannten „Sport-Utility-Vehicles“ (SUV) zunichte gemacht werden.

07.03.2003

Autos verbrauchen immer weniger Sprit: Nach aktuellen Berechnungen ist der Kraftstoffverbrauch der neu zugelassenen Pkw seit 1990 um 20 Prozent gesunken. Großen Anteil daran haben die sparsamen Dieselfahrzeuge, die 38 Prozent der Neuwagen ausmachen. Nach Angaben des Verbandes deutscher Automobilhersteller (VDA) liegt damit die Automobilindustrie mit ihrer freiwilligen CO2-Zusage exakt auf Kurs.

Durch intelligente motortechnische Maßnahmen ist es den Ingenieuren gelungen, innerhalb von zehn Jahren die spezifischen Emissionen bei Dieselfahrzeugen um 93 Prozent zu senken. Die derzeitige Zielmarke der technischen Entwicklung liegt bei der Erfüllung der EURO IV-Schadstoffnorm, die ab 2005 allgemein verbindlich wird. Bei den Benzinern erfüllen bereits heute 56 Prozent der neu zugelassenen deutschen Pkw die anspruchsvolle Emissionsnorm. Diese frühe Erfüllung der gesetzlichen Normen entlastet die Umwelt und den Geldbeutel des Kunden: Wer EURO IV vorzeitig erfüllt, spart Kraftfahrzeugsteuer.

Doch die Dieseltechnologie ist auch nicht frei von Problemen: Vor allem Rußpartikel und Stickoxide bereiten bei größeren Motoren noch Schwierigkeiten. Die deutsche Automobilindustrie setzt hier auf unterschiedliche Technologien zur Erfüllung der EURO IV-Norm: Sowohl auf innermotorische Lösungen als auch, wo notwendig, auf Partikelfilter. Nach Angaben des ADAC wollen die Automobilhersteller bereits vor 2005 neu auf den Markt kommenden Dieselmodelle oberhalb der Golf-Klasse serienmäßig mit modernen, umweltfreundlichen Partikelfiltern ausstatten. Eine Entwicklung, die der ADAC ausdrücklich begrüßt: „Die Filtertechnologie ist zur Zeit eine verfügbare und praxistaugliche technische Lösung, um Rußpartikel wirksam zu vermeiden.“

Die in der Allianz "Kein Diesel ohne Filter" zusammengeschlossenen Umwelt- und Verbraucherverbände reagieren auf diese Ankündigung jedoch mit Zurückhaltung. Im Gegensatz zu französischen Herstellern wie Peugeot oder Renault würden den deutschen Ankündigungen bisher keine Fakten folgen: Diesel-Pkw mit Filter suche man hierzulande vergeblich. Zudem werde die Einführung der Filter nur für Spitzenmodelle geplant. Kritik gibt es auch von Seiten der Bundesregierung: Die Herstellung und Vermarktung PS-starker Allrad-Geländewagen mit hohem Treibstoffverbrauch weise in die falsche Richtung, so die Kritik von Staatssekretär Rezzo Schlauch in der „Zeit“. Der Vorwurf des grünen Politikers an die Industrie: „Die Autohersteller blenden den Gedanken der Umweltverträglichkeit wieder aus. Die Durchsetzung der SUV-Geländekarren wäre eine Kampfansage an zukunftsfähige Automobilität." Die bisherigen Erfolge durch neue technische Entwicklungen könnten so an Bedeutung verlieren.
Quelle: UD
 
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