Mobilität & Logistik

Deutsche Autofahrer könnten zehn Milliarden Euro sparen

"Sind das Milliarden, die keiner will?", fragt sich Prof. Werner Schulz. Der Wissenschaftler der Universität Hohenheim hat Mobilitätsverhalten deutscher PKW- und LKW-Fahrer unter die Lupe genommen und das jährliche Einsparpotenzial einer ökoeffizienten Fahrweise errechnet. Sein Ergebnis: Bundesweit könnten jährlich rund 10 Milliarden Liter Kraftstoff - über 8 Milliarden bei PKW und knapp 2 Milliarden bei LKW - sofort eingespart werden. Das sind gute zehn Milliarden Euro.

20.02.2004

Auch die Umwelt gewinnt: Insgesamt brächte die neue Fahrweise eine jährliche Entlastung an Kohlendioxid-Emissionen um rund 24 Millionen Tonnen. Diese Menge entspricht der Jahresemission von rund 4 Millionen Ölheizungen in Dreipersonenhaushalten. Besonders viel lässt sich durch eine niedertourige und vorausschauende Fahrweise sparen, die - ohne häufige Abbrems- und Beschleunigungsvorgänge - ein "Mitschwimmen" im Verkehr erlaubt. Testergebnisse beweisen: Wer rechtzeitig vom dritten in den vierten Gang schaltet, kann auf 100 Kilometer rund 3,5 Liter Sprit sparen. Die Liste der Spartipps ist lang: Dass das "Warmlaufenlassen" des Motors im Leerlauf vermieden werden soll, wissen inzwischen die meisten Autofahrer.

Tausende von Fahrtrainings zeigen, dass sich durch eine angepasste Fahrweise an Fahrzeugen mit Schaltgetriebe rund 20 Prozent, an Fahrzeugen mit Automatikgetriebe rund 10 Prozent des Kraftstoffverbrauchs einsparen ließen. Prof. Schulz, selbst Fahrer eines Mittelklassewagens, ist sich darüber im Klaren, dass dies im Autoalltag nicht ohne Weiteres auf Anhieb gelingt: "Natürlich möchte jeder so schnell wie möglich von A nach B kommen. Trotzdem regen dramatisch leere Haushaltskassen und der rasante Klimawandel die Autofahrer immer häufiger zu einem ökoeffizienteren Fahrstil an. Am Besten ist es, sich in ganz kleinen Schritten systematisch an die neue Fahrkultur zu gewöhnen. Man sollte sich zum Beispiel zu Beginn eines Jahres ein kleines Spritsparziel setzen und am Jahresende prüfen, ob es erreicht wurde. Wer sich noch intensiver mit ener umwelt- und kostenorientierten Fahrweise befassen will, kann an den Fahrtrainings teilnehmen, die inzwischen zu diesem Thema angeboten werden."
Quelle: idw / UD
 
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