Mobilität & Logistik

US Automarkt: Wettlauf zwischen Diesel und Hybrid

In Amerika wächst die Nachfrage nach sparsamen Modellen. Das erhöht die Chancen für die deutsche Automobilindustrie. Sie setzt daher auf Expansion in den USA. „Wir wollen 2006 stärker wachsen als der Markt und peilen erstmals den Absatz von 1 Million Fahrzeugen in den USA an", hofft Automobilverbandspräsident Bernd Gottschalk.

10.01.2006

In Amerikas Autosalons regiert derzeit ein gnadenloser Verdränungswettbewerb um Marktanteile. Die US-Konzerne verlieren zunehmend am eigenen Markt. Der Anteil lag im Dezember 2005 bei 58 Prozent; Analysten von Goldman Sachs rechnen damit, dass er bis Ende 2006 auf 54,5 Prozent schrumpft. Einen entscheidenden Einfluss haben dabei die hohen Spritpreise. Branchenexperten erwarten, dass in erster Linie asiatische Hersteller von den veränderten Kundenwünschen am US-Markt profitieren werden. "Das gesteigerte Preis- und Umweltbewusstsein schlägt sich im Interesse an Hybrid-Autos nieder", sagt Jim Press, US-Vertriebsmanager von Toyota.

Auch die deutschen Autobauer erhoffen sich anlässlich des Starts der Detroiter Automobilshow wachsende Chancen: Verbandspräsident ernd Gottschalk: „Die deutschen Hersteller kommen nach Detroit mit vollen Händen und geben darüber hinaus erste Einblicke in ihre ‚Roadmap der Zukunft' auf dem US-Markt. Diese enthält Konzeptinnovationen auf der einen Seite und eine Vielfalt von Antriebslösungen auf der anderen Seite, wie sie  kein Wettbewerber zu bieten hat." Die amerikanischen Kunden stellen gerade in Zeiten steigender Tankrechnungen fest, dass der Diesel 25 bis 30 Prozent weniger Kraftstoff verbrauche als ein Benziner. Die Verfügbarkeit von Dieselkraftstoff an den Normal-Zapfsäulen in den USA habe sich erheblich verbessert. Ab Herbst 2006 gelte dies auch für die Dieselqualität: Den Raffinerien wurde gesetzlich vorgeschrieben, den Schwefelanteil von 500 ppm auf 15  ppm zu senken. Das biete neue Chancen für die „exzellente und weltweit führende deutsche Dieseltechnologie inklusive der Nachbehandlungstechnik", so Gottschalk. 

Auch durch die Fortschreibung der nordamerikanischen Abgasbedingungen werde in den USA der Weg zum Clean Diesel offener. Nach der serienmäßigen Einführung des Partikelfilters gehe es künftig um die Technologie zur Reduzierung von Stickoxiden bei Diesel-Fahrzeugen, sei es mit DeNox-Katalysator oder SCR/Bluetec. Auch hier ist die deutsche Automobilindustrie weltweit führend. Mit dieser Technologie könnten mittelfristig die Emissionen von Stickoxiden, die bereits in den letzten 15 Jahren um 95 Prozent gesenkt wurden, weiter drastisch verringert werden.
 
Zu diesem Zukunftskonzept gehört aber auch der Hybridantrieb. „Das Hybridfahrzeug wird in den USA mehr sein als eine Modeerscheinung, aber es stellt sicherlich nicht die Lösung aller Nachhaltigkeitsfragen dar", so Gottschalk. Den Vorteilen des Hybrid im Stop-and-go-Verkehr stünden deutliche Nachteile auf der Langstrecke gegenüber, wie Tests in USA und Europa belegten. „Der Automobilmarkt in den USA besteht ja nicht nur aus der Rush-hour in Los Angeles, sondern ist auch durch Coast-to-Coast-Verkehr geprägt. Hier kann der Diesel seine Vorteile voll ausspielen. Der Wettlauf zwischen Hybrid und Diesel um die Krone der Nachhaltigkeit wird spannend bleiben", betonte der VDA-Präsident. Auf jeden Hybrid kommen in den USA zwei bis drei Diesel. In den vergangenen 6 Jahren ist der Dieselabsatz in den USA um 44 Prozent gewachsen - und dies bei einem insgesamt rückläufigen Gesamtmarkt.

Quelle: UD
 
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