Mobilität & Logistik

OMV forciert Erd- und Biogas

Der Verkehrssektor verbraucht rund 30 Prozent der gesamten Energie in der EU. Dadurch ist dieser Sektor auch für den Ausstoß von CO2 und Feinstaub verantwortlich. Mit einem 5-Punkte-Aktionsprogramm des österreichischen Lebensministeriums gemeinsam mit dem Stromversorger OMV sollen Erd- und Biogas als Kraftstoff weiter forciert werden.

23.06.2006

Der österreichische Umweltminister Pröll betonte, dass trotz der erheblichen Weiterentwicklung in den technischen Bereichen der Verkehr immer noch zu den Hauptverursachern der CO2-, Stickoxid- und Feinstaub-Emissionen gehöre. "Mit dem aktuellen 5-Punkte-Aktionsplan kann ein bedeutender Beitrag zur Reduktion der Emissionen und damit zur Erreichung der Klimaschutzziele gesetzt werden", so Pröll. Durch das Aktionsprogramm könnten bis 2010 jährlich 200.000 Tonnen CO2 eingespart werden. Bei der Verwendung von Erdgas als Treibstoff sei der CO2-Ausstoß um zehn Prozent geringer, Biogas sei sogar CO2-neutral. Erdgas kostet im Vergleich zu fossilen Brennstoffen um 40 Prozent weniger. "Ein Teil des 5-Punkte-Programms umfasst auch die Steigerung der gasbetriebenen Fahrzeuge", führte Pröll aus. Die Flotte der Biogas-Autos, die derzeit 650 Fahrzeuge umfasst, soll bis 2010 auf mindestens 50.000 ansteigen.

"Forciert werden muss auch der Ausbau der Tankstelleninfrastruktur", wie Ruttenstorfer betonte. "Waren es 2005 nur 32 Tankstellen, die Methangas anboten, soll die Zahl bis 2010 auf rund 200 ansteigen", so Pröll, der darauf hinwies, dass diese Initiative im Sinne der langfristig gesteckten Ziele der EU verstanden werde. Im Weißbuch zur europäischen Verkehrspolitik ist als Zielwert eine 20-prozentige Substitution der herkömmlichen Kraftstoffe im Straßenverkehrssektor vorgesehen. "Um Gas als Kraftstoff zu etablieren, wird auch eine Reihe von steuerlichen Rahmenbedingungen erforderlich sein", betont der Minister. Dazu gehöre die Beibehaltung der Mineralölsteuerbefreiung für gasförmige Kraftstoffe sowie eine Beibehaltung der Erdgasabgabe auf gegenwärtigem Niveau. Die Beibehaltung der Befreiung von Biogas von der Erdgasabgabe soll ebenfalls bleiben.

Biogas zählt nach Ansicht von Pröll zu den echten Alternativen bei den Treib- aber auch bei den Brennstoffen. In Zukunft soll Biogas auch in das öffentliche Erdgasnetz eingespeist werden. Dafür ist eine Verbesserung der technischen und rechtlichen Rahmenbedingungen wie etwa eine Qualitäts- und Prüfkriterien-Norm erforderlich. "Es sind klare Biogasparameter als Qualitätskriterien erforderlich. Zudem muss auch eine politische Initiative auf EU-Ebene zur Schaffung eines einheitlichen europäischen Standards für die Kraftstoffqualität geschaffen werden", erklärte der Minister. Das Aktionsprogramm werde auch die Wertschöpfung im ländlichen Raum stärken, meinte Pröll abschließend.
Quelle: pte
 
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