Mobilität & Logistik

Innenverkleidung für Autos aus Naturfaser

Deutsches Know-how macht es möglich: Aus der Naturfaser Kenaf werden in Südafrika jetzt Innenverkleidungen für Autos hergestellt. Die Sustainable Fibre Solutions Ltd. (SFS) verarbeitet Kenaf zusammen mit Polypropylenfasern zu Matten, aus denen kostengünstige, leicht form- und recyclebare Innenverkleidungen für die Automobilindustrie produziert werden können.

19.07.2006

Für dieses Vorhaben stellt die DEG - Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft ein langfristiges Darlehen in Höhe von 2,5 Mio. EUR bereit. Der deutsche Mittelständler Temafa Maschinenfabrik GmbH steuert die Anlage zur Verarbeitung der Naturfaser bei. Weitere Partner sind die Industrial Development Corporation of South Africa, die die Projektentwicklung vorangetrieben hat, und die Seardel Investment Corporation, die größte Textilgruppe Südafrikas. Die Seardel-Tochter Brits Automotive Systems beliefert die südafrikanische Automobilindustrie bereits seit Jahren mit Fasermatten und Innenverkleidungen. Das gesamte Investitionsvolumen liegt bei 9,8 Mio. EUR, wobei die DEG das erforderliche langfristige Fremdkapital zur Verfügung stellt.
 
Kenaf ist eine neue Anbaupflanze in Südafrika mit ähnlichen Eigenschaften wie Hanf, Jute oder Flachs. Da es sich um einen erneuerbaren Rohstoff handelt, können die daraus hergestellten Produkte besser recycelt werden als glasfaserverstärkte Innenverkleidungen. Die deutsche Temafa Maschinenfabrik mit Sitz in Bergisch Gladbach hat die Anlage zur Verarbeitung von Kenaf Anfang der 90er Jahre entwickelt, finanziell unterstützt durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung und die Europäische Union. Für das Vorhaben am Kap liefert Temafa nicht nur die Anlage, sondern wird die Mitarbeiter von SFS auch in die Bedienung der Technologie einweisen. Die DEG unterstützt somit den Technologietransfer durch einen deutschen Partner. Das Projekt trägt zudem dazu bei, dass 40 direkte und 200 indirekte Arbeitsplätze geschaffen werden. Darüber hinaus werden rund 100 Kleinbauern durch den Anbau von Kenaf Einkommen für sich und ihre Familien erzielen können.
 
Quelle: UD
 
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