Mobilität & Logistik

Oekom-Studie Autobranche: Nur wenige Lichtgestalten

Während früher bei Autos in erster Linie Motorleistung, Funktionen und Design der Fahrzeuge in Augenschein genommen wurden, interessiert die Öffentlichkeit mittlerweile auch, wie Hersteller auf Forderungen nach geringerem Kraftstoffverbrauch und Emissionen reagieren. oekom research beleuchtete in einer aktuellen Untersuchung die ökologischen und sozialen Leistungen der weltweit größten börsennotierten Automobilunternehmen. Als bestes Unternehmen im PKW-Sektor schnitt der französische Hersteller Renault mit der Note B ab, gefolgt von den beiden deutschen Unternehmen BMW und Volkswagen (beide Note B-). Im Bereich der Nutzfahrzeuge hat das schwedische Unternehmen Volvo die Nase vorn.

04.10.2006

Vor dem Hintergrund steigender Ölpreise und der wachsenden Abhängigkeit von politisch instabilen Öl-Exportländern gewinnt das Thema Kraftstoffverbrauch zunehmend an Bedeutung. Die Analyse von oekom research zeigt, inwieweit die Branche entsprechende Lösungen anbieten kann. Selbst gesetztes Ziel der Branche ist es, bis spätestens 2009 den durchschnittlichen Fahrzeugverbrauch neuer PKW in Europa auf 5,5 Liter pro 100 Kilometer zu reduzieren. Das entspricht einer Emission von 140 Gramm Kohlendioxid pro gefahrenem Kilometer. "Die Unternehmen sind allerdings noch deutlich davon entfernt, diese Selbstverpflichtung von 1998 gegenüber der EU einzuhalten und damit auch einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten", betont Maike Hiltner, Senior-Analystin bei oekom research.

Das Branchen-Rating macht deutlich, dass die von den Unternehmen bislang veröffentlichten Werte zum Teil noch weit über der Zielmarke liegen. "Entsprechend unserer Schätzungen liegt beispielsweise BMW derzeit bei einem Flottenverbrauch von etwa 7,7 Litern und Honda bei etwa sieben Litern. Das entspricht einem Kohlendioxidausstoß von etwa 178 Gramm bei BMW beziehungsweise 170 Gramm bei Honda", erläutert Hiltner. Im europäischen Vergleich schneidet beispielsweise Renault mit einem Durchschnittsverbrauch von etwa sechs Litern (148 Gramm CO2) in den EU-15-Ländern vergleichsweise gut ab. Die Branchenexpertin fügt hinzu, dass solche Werte schwer zu beschaffen sind: "Die meisten Hersteller geben keinerlei Auskunft."

Weniger Spritverbrauch per Gesetz


Um ihr Klimaschutzziel bis 2008 tatsächlich zu erreichen, müsste die europäische Automobilindustrie etwa ein Viertel der Emissionen im Vergleich zu 1995 einsparen. Gelungen ist ihr innerhalb der letzten zehn Jahre jedoch nur eine Einsparung von etwa 13 Prozent. Um den Prozess zu beschleunigen, droht die EU-Kommission nun an, die Autohersteller per Gesetz zu mehr Klimaschutz zu zwingen. Die US-Regierung zieht mittlerweile ebenso Konsequenzen, wenn auch auf weniger hohem Niveau: Amerikanische Autobauer müssen - nach einer Verschärfung bisheriger Regelungen - ihren Flottenverbrauch bis zum Jahr 2011 stufenweise auf durchschnittlich 9,75 Liter pro 100 km gesenkt haben. Dies gilt vor allem auch für die rund 8,5 Millionen Geländewagen und Pickup-Trucks, die teilweise bis zu 30 Liter verbrauchen.
Quelle: UD
 
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