Mobilität & Logistik
Opel engagiert sich auf Leipziger Biogas-Fachmesse
Erdgas-Pionier Opel zeigt auf der Biogas-Fachmesse in Leipzig Flagge: Der neue Opel Zafira 1.6 CNG (CNG = Compressed Natural Gas), ein Siebensitzer-Kompaktvan, der sowohl mit Erdgas, Biomethan oder beliebiger Mischung (BioErdgas) betrieben werden kann, ist Blickfang auf dem Messestand des Erdgas-Beratungsunternehmens „gibgas“. Die Biogas-Fachmesse findet im Rahmen der 16. Jahrestagung das Fachverbandes Biogas vom 31. Januar bis 2. Februar 2007 in Leipzig statt.
01.02.2007
Opel ist langjähriger Vorreiter bei der Entwicklung serienmäßiger
Erdgasfahrzeuge. Bereits 2001 präsentierte das Unternehmen sein
Erdgasfahrzeug-Konzept mit der innovativen monovalentplus-Technologie. Während
bivalente Fahrzeuge über herkömmliche Benzinmotoren verfügen, die zwar Erdgas
verbrennen, jedoch mit deutlichen Leistungseinbußen, setzt das
monovalentplus-Konzept von Opel konsequent auf die Optimierung des Motors im
Erdgasbetrieb. Die platzsparende Unterflur-Anordnung der vier Erdgastanks um die
Hinterachse erhält dem Zafira CNG seine volle Innenraum-Variabilität und sein
Platzangebot. Ein zusätzlicher Benzin-Reservetank (14 Liter) sorgt für
uneingeschränkte Alltagstauglichkeit.
Das Konzept von Opel setzte sich schnell am Markt durch. Im Frühjahr 2002 rollte der erste Opel Zafira 1.6 CNG vom Band. Er avancierte zum meistverkauften Erdgasfahrzeug in Deutschland. Gut 20.000 Erdgas-Zafira verkaufte Opel bis zum Modellwechsel, davon mehr als 9.000 in Deutschland. Von der zweiten Zafira-Generation, die seit Oktober 2006 produziert wird, wurden europaweit bereits 4.000 Fahrzeuge zugelassen (Deutschland: 1.950). Zusätzlich brachte es der kleinere Hochdach-Van Opel Combo 1.6 CNG seit seiner Markteinführung im Mai 2005 auf 6.600 verkaufte Einheiten (Deutschland: 4.900).
Die 1,6-Liter-CNG-Motoren von Opel sind technisch so ausgelegt, dass sie neben Erdgas auch Biomethan und beliebige Mischungen beider Kraftstoffe (BioErdgas) effektiv nutzen können. Biogas ist ein regenerativer Energieträger. Es entsteht bei der Zersetzung von organischer Materie durch spezielle Methanbakterien. Bei diesem Prozess der Methangärung in einem Biogasreaktor entsteht unter Sauerstoffausschluss und bei „bakterienfreundlichen“ Temperaturen von 30 bis 37° Celsius zunächst ein Roh-Biogas mit einem Methananteil von rund 60 Prozent. Nach Abtrennung der hohen Kohlendioxid- (CO2), Stickstoff- (N2) und Schwefelanteile gewinnt man Biomethan, dessen Methangehalt mit bis zu 96 Prozent dem eines hochwertigen Erdgases in H-Gas-Qualität (CNG) entspricht. Nach Einspeisung ins Erdgasnetz spricht man von BioErdgas.
Unter Klimagesichtspunkten ist Biogas eine attraktive Form der Energiegewinnung. Denn bei der energetischen Nutzung von Biomasse (Getreide und Energiemais) wird nur das CO2 freigesetzt, das die Pflanzen zuvor bei ihrem Wachstum der Atmosphäre entnommen haben - die Kohlendioxid-Bilanz bleibt ausgeglichen. Darüber hinaus kommen organische Abfälle zum Einsatz, beispielsweise aus der Lebensmittelindustrie (Schlachtabfälle, Altfette) und der Landwirtschaft (Gülle, Mist), aber auch biogene Reststoffe, die in Kommunen anfallen (Bioabfall, Klärschlamm).
Vor dem Hintergrund der verbesserten Rahmenbedingungen für Biomasse im Erneuerbare Energien-Gesetz (EEG) eignet sich auch der Anbau so genannter nachwachsender Rohstoffe (NawaRo) wie zum Beispiel Mais oder Roggen für die Produktion von Biogas. Die Landwirtschaft macht zunehmend von dieser Möglichkeit Gebrauch. Dies hat auch ökologische Vorteile, weil die gesamte Pflanze für die Biogasherstellung eingesetzt wird; im Unterschied beispielsweise zum Biodiesel (Rapsölmethylester), für dessen Herstellung lediglich die Rapssamen genutzt werden können. Dies erklärt, warum bei Biomethan der energetische Ertrag pro Hektar genutzter Landwirtschaftsfläche bis zu viermal so groß ist wie bei der Herstellung derzeitiger flüssiger Biokraftstoffe.
„Biomethan ist eine umweltfreundliche, erneuerbare heimische Energie, die uns auch ein Stück weit unabhängig von der endlichen Energieressource Erdgas machen kann“, sagt Hans H. Demant, Vorsitzender der Geschäftsführung der Adam Opel GmbH, zum Engagement seines Unternehmens auf der Biogas-Fachmesse in Leipzig. Obwohl aus Biogas meist Strom und Wärme in Blockheizkraftwerken hergestellt wird, kommt es, zu Biomethan aufbereitet, bereits heute, wenn auch erst in kleinem Rahmen, als mobiler Energieträger zum Einsatz. Die erste Biomethan-Tankstelle wurde im Juni 2006 im niedersächsischen Jameln eröffnet und in München wird inzwischen Biomethan ins Erdgasnetz eingespeist. Diese Praxis wird künftig nicht auf die südliche Region beschränkt bleiben. Denn die deutsche Gaswirtschaft hat sich freiwillig verpflichtet, bis 2010 dem Kraftstoff Erdgas zehn Prozent Biomethan beizumischen. Im Jahr 2020 sollen es sogar 20 Prozent sein.
Auch ein Blick über die Grenzen zeigt, dass Biomethan im Verkehrssektor durchaus eine Zukunft haben kann. In der Schweiz und in Schweden beispielsweise wird Biomethan bereits seit Jahren als Kraftstoff eingesetzt. Das Potenzial wäre auch in Deutschland vorhanden. Eine gemeinsame Studie von Fachverbänden, Deutschem Bauernverband, Bundesumweltministerium, Bayerischen Staatsministerien und wissenschaftlichen Fachgutachtern aus 2006 sieht im Biomethan als Kraftstoff eine „sinnvolle Alternative“ („Analyse und Bewertung der Nutzungsmöglichkeiten von Biomasse“), nicht nur aus ökologischer, sondern auch aus ökonomischer Sicht. Denn die Herstellungskosten von Biomethan, so die Studie, entsprechen unter günstigen Bedingungen etwa dem Tankstellenpreis für Erdgas. Fazit der Studie: „Durch eine gezielte und effiziente Nutzung der landwirtschaftlichen Flächen ist unter günstigen Voraussetzungen bis zum Jahr 2030 ein Biogasanteil von 100 Mrd. kWh pro Jahr denkbar. Diese Menge entspricht zehn Prozent des heutigen Erdgasabsatzes in Deutschland.“
Übertragen auf den Verkehrssektor bedeutet dies: Würden die gesamten jährlich anfallenden 100 Mrd. kWh Biomethan als Kraftstoff in Fahrzeugen zum Einsatz kommen, könnten 8,5 Millionen Autos ausschließlich mit Biomethan fahren - bei einem heutigen Durchschnittsverbrauch von fünf Kilogramm Gas pro 100 Kilometer (Opel Zafira CNG) und einer jährlichen Fahrleistung von 18.000 Kilometern. Setzt man voraus, dass im Jahr 2030 der spezifische Kraftstoffverbrauch der Fahrzeuge wegen Fortschritten in der Motorentechnik geringer sein wird als heute, bedeutet dies: Rund ein Fünftel des Kraftstoffaufkommens für den gesamten Straßenverkehr könnte 2030 theoretisch von Biomethan abgedeckt werden.
Das Konzept von Opel setzte sich schnell am Markt durch. Im Frühjahr 2002 rollte der erste Opel Zafira 1.6 CNG vom Band. Er avancierte zum meistverkauften Erdgasfahrzeug in Deutschland. Gut 20.000 Erdgas-Zafira verkaufte Opel bis zum Modellwechsel, davon mehr als 9.000 in Deutschland. Von der zweiten Zafira-Generation, die seit Oktober 2006 produziert wird, wurden europaweit bereits 4.000 Fahrzeuge zugelassen (Deutschland: 1.950). Zusätzlich brachte es der kleinere Hochdach-Van Opel Combo 1.6 CNG seit seiner Markteinführung im Mai 2005 auf 6.600 verkaufte Einheiten (Deutschland: 4.900).
Die 1,6-Liter-CNG-Motoren von Opel sind technisch so ausgelegt, dass sie neben Erdgas auch Biomethan und beliebige Mischungen beider Kraftstoffe (BioErdgas) effektiv nutzen können. Biogas ist ein regenerativer Energieträger. Es entsteht bei der Zersetzung von organischer Materie durch spezielle Methanbakterien. Bei diesem Prozess der Methangärung in einem Biogasreaktor entsteht unter Sauerstoffausschluss und bei „bakterienfreundlichen“ Temperaturen von 30 bis 37° Celsius zunächst ein Roh-Biogas mit einem Methananteil von rund 60 Prozent. Nach Abtrennung der hohen Kohlendioxid- (CO2), Stickstoff- (N2) und Schwefelanteile gewinnt man Biomethan, dessen Methangehalt mit bis zu 96 Prozent dem eines hochwertigen Erdgases in H-Gas-Qualität (CNG) entspricht. Nach Einspeisung ins Erdgasnetz spricht man von BioErdgas.
Unter Klimagesichtspunkten ist Biogas eine attraktive Form der Energiegewinnung. Denn bei der energetischen Nutzung von Biomasse (Getreide und Energiemais) wird nur das CO2 freigesetzt, das die Pflanzen zuvor bei ihrem Wachstum der Atmosphäre entnommen haben - die Kohlendioxid-Bilanz bleibt ausgeglichen. Darüber hinaus kommen organische Abfälle zum Einsatz, beispielsweise aus der Lebensmittelindustrie (Schlachtabfälle, Altfette) und der Landwirtschaft (Gülle, Mist), aber auch biogene Reststoffe, die in Kommunen anfallen (Bioabfall, Klärschlamm).
Vor dem Hintergrund der verbesserten Rahmenbedingungen für Biomasse im Erneuerbare Energien-Gesetz (EEG) eignet sich auch der Anbau so genannter nachwachsender Rohstoffe (NawaRo) wie zum Beispiel Mais oder Roggen für die Produktion von Biogas. Die Landwirtschaft macht zunehmend von dieser Möglichkeit Gebrauch. Dies hat auch ökologische Vorteile, weil die gesamte Pflanze für die Biogasherstellung eingesetzt wird; im Unterschied beispielsweise zum Biodiesel (Rapsölmethylester), für dessen Herstellung lediglich die Rapssamen genutzt werden können. Dies erklärt, warum bei Biomethan der energetische Ertrag pro Hektar genutzter Landwirtschaftsfläche bis zu viermal so groß ist wie bei der Herstellung derzeitiger flüssiger Biokraftstoffe.
„Biomethan ist eine umweltfreundliche, erneuerbare heimische Energie, die uns auch ein Stück weit unabhängig von der endlichen Energieressource Erdgas machen kann“, sagt Hans H. Demant, Vorsitzender der Geschäftsführung der Adam Opel GmbH, zum Engagement seines Unternehmens auf der Biogas-Fachmesse in Leipzig. Obwohl aus Biogas meist Strom und Wärme in Blockheizkraftwerken hergestellt wird, kommt es, zu Biomethan aufbereitet, bereits heute, wenn auch erst in kleinem Rahmen, als mobiler Energieträger zum Einsatz. Die erste Biomethan-Tankstelle wurde im Juni 2006 im niedersächsischen Jameln eröffnet und in München wird inzwischen Biomethan ins Erdgasnetz eingespeist. Diese Praxis wird künftig nicht auf die südliche Region beschränkt bleiben. Denn die deutsche Gaswirtschaft hat sich freiwillig verpflichtet, bis 2010 dem Kraftstoff Erdgas zehn Prozent Biomethan beizumischen. Im Jahr 2020 sollen es sogar 20 Prozent sein.
Auch ein Blick über die Grenzen zeigt, dass Biomethan im Verkehrssektor durchaus eine Zukunft haben kann. In der Schweiz und in Schweden beispielsweise wird Biomethan bereits seit Jahren als Kraftstoff eingesetzt. Das Potenzial wäre auch in Deutschland vorhanden. Eine gemeinsame Studie von Fachverbänden, Deutschem Bauernverband, Bundesumweltministerium, Bayerischen Staatsministerien und wissenschaftlichen Fachgutachtern aus 2006 sieht im Biomethan als Kraftstoff eine „sinnvolle Alternative“ („Analyse und Bewertung der Nutzungsmöglichkeiten von Biomasse“), nicht nur aus ökologischer, sondern auch aus ökonomischer Sicht. Denn die Herstellungskosten von Biomethan, so die Studie, entsprechen unter günstigen Bedingungen etwa dem Tankstellenpreis für Erdgas. Fazit der Studie: „Durch eine gezielte und effiziente Nutzung der landwirtschaftlichen Flächen ist unter günstigen Voraussetzungen bis zum Jahr 2030 ein Biogasanteil von 100 Mrd. kWh pro Jahr denkbar. Diese Menge entspricht zehn Prozent des heutigen Erdgasabsatzes in Deutschland.“
Übertragen auf den Verkehrssektor bedeutet dies: Würden die gesamten jährlich anfallenden 100 Mrd. kWh Biomethan als Kraftstoff in Fahrzeugen zum Einsatz kommen, könnten 8,5 Millionen Autos ausschließlich mit Biomethan fahren - bei einem heutigen Durchschnittsverbrauch von fünf Kilogramm Gas pro 100 Kilometer (Opel Zafira CNG) und einer jährlichen Fahrleistung von 18.000 Kilometern. Setzt man voraus, dass im Jahr 2030 der spezifische Kraftstoffverbrauch der Fahrzeuge wegen Fortschritten in der Motorentechnik geringer sein wird als heute, bedeutet dies: Rund ein Fünftel des Kraftstoffaufkommens für den gesamten Straßenverkehr könnte 2030 theoretisch von Biomethan abgedeckt werden.
Quelle: UD