Mobilität & Logistik

Umweltoffensive bei der BMW Group

Im Rahmen der Klimadebatte setzt die BMW Group auf die Umwelt. Unter dem Begriff EfficientDynamics hat der Premiumhersteller ein umfangreiches Maßnahmenpaket entwickelt, dass vom Mini bis zur 7er-Reihe dazu beitragen soll, den Emissionswert sowie den Verbrauch der Modelle deutlich zu senken.

04.05.2007

„Die Automobilbranche steht vor einer grundlegenden Trendwende“, erklärte BMW-Chef Norbert Reithofer jüngst angesichts der immer heftiger geführten Klimaschutzdebatte gegenüber der Financial Times Deutschland. Die Branche müsse ein „vitales Interesse am Umweltschutz“ entwickeln. Deshalb, so kündigte der Vorstandvorsitzende an, wolle man die Kraftstoffeffizienz der BMW-Flotte noch im laufenden Jahr schrittweise steigern.
 
Mit der Markteinführung des neuen 1er BMW Anfang April ließ Reithofer den Worten dann auch schnell Fakten folgen. Die neue 1er-Reihe setzt mit einem sparsamen Antrieb von 4,7 Litern pro 100 Kilometer sowie einem CO2-Ausstoß von 123 Gramm beim BMW 118d ein deutliches Zeichen für die Trendwende bei BMW, die den Münchner Konzern langfristig an der Spitze der deutschen Automobilbranche beim Thema Umweltschutz etablieren soll. Bereits 2008 will das Unternehmen über 30 verschiedene Modelle anbieten, deren CO2-Wert bei maximal 140 Gramm liegt. Damit reagiert der Konzern auf die Tatsache, dass ein Teil der Premiumfahrzeuge von BMW aufgrund ihrer leistungsstarken Motoren derzeit noch einen höheren CO2-Ausstoß verzeichnet, als Fahrzeuge der Mittel- und Kleinwagenklassen.
 
Die Markteinführung des neuen Maßnahmenpakets „EfficientDynamics“ für die 1er-Reihe ist dabei nur der erste Schritt einer konzernweiten Produktoffensive, die diesen Mißstand beheben soll. Im Rahmen der bereits vor fünf Jahren ins Leben gerufenen Strategie sind nun nämlich technische Innovationen zur Serienreife gelangt, die allen neuen BMW-Modellen in Zukunft deutlich geringere Verbrauchs- und Emissionswerte ermöglichen.
 
Neue Standards für die Automobilbranche
 
Neben serienmäßigen Partikelfiltern bei Dieselmotoren helfen intelligente Technologien dabei, den CO2-Ausstoß der Verbrennungsmotoren zu verringern. So bewirkt etwa die neu entwickelte Auto Start Stop Funktion eine selbständige Abschaltung des Motors in Leerlaufphasen. Ebenso wurde von den BMW-Ingenieuren eine Technik zur Bremsenergie-Rückgewinnung entwickelt, welche die in Bremsphasen eingesetzte Energie speichert und dem Antrieb in Schubphasen wieder zufügt. Auf diese Weise steht dem Fahrzeug bei der Beschleunigung ohne den Einsatz von zusätzlichem Kraftstoff mehr Dynamik zur Verfügung. Das innovative Paket zur Effizienzsteigerung, das Technologien wie die Auto Start Stop Funktion oder die Bremsenergie-Rückgewinnung umfasst, soll serienmäßig und sukzessive in allen Modellreihen eingesetzt werden. Zudem verfügen viele der neuen Modelle über eine Schaltpunktanzeige, die dem Fahrer unter Verbrauchsgesichtspunkten den idealen Zeitpunkt zum Gangwechsel angibt. „Mit diesen Technologien setzen wir in unserer Branche Standards“, so Reithofer.
 
Zu einem noch intensiveren Zusammenspiel von Primär- und elektrischer Energie führt die von der BMW Group gemeinsam mit DaimlerChrysler und General Motors betriebene Entwicklung eines Hybrid-Antriebstranges. Dieser besteht aus einem Aktivgetriebe und einem intelligentem Energiespeicher. Mit dieser Technologie wird es möglich sein, sowohl im Stop-and-Go-Betrieb als auch bei längeren Fahrten auf Landstraßen und Autobahnen weitere deutliche Effizienzgewinne zu erzielen. Eine zweite Kooperation zwischen BMW und Daimler Chrysler erweitert darüber hinaus den Ansatz, Hybrid-Baukasten-Technologien für Premium-Fahrzeuge zu entwickeln. 
Langfristig jedoch setzt die BMW Group auf die Nutzung von Wasserstoff. Mit dem Hydrogen 7 hatten die Münchner bereits im Herbst des vergangenen Jahres als weltweit erster Automobilhersteller ein mit Wasserstoff angetriebenes Fahrzeug präsentiert. Das Modell ist mit einem bivalent ausgelegten Motor ausgestattet, der durch einfaches Umschalten der Betriebsart auch auf herkömmliches Superbenzin zurückgreifen kann. Die Integration der Wasserstoffnutzung in ein bestehendes und in der Praxis bewährtes Fahrzeugkonzept bietet bereits heute einen optimistischen Ausblick in die Zukunft der Mobilität: Bei reinem Wasserstoffbetrieb erzielt das Fahrzeug nämlich einen Emissionswert von lediglich fünf Gramm CO2 je Kilometer.
 
Verbrauch bis zu 20 Prozent gesenkt
 
Derzeit allerdings stehen die aktuellen Entwicklungen zur Optimierung der gängigen Diesel- und Benzinmotoren im Vordergrund. So präsentierte BMW jüngst mit der High Precision Injection zum ersten Mal eine Benzin-Direkteinspritzung für den Magerbetrieb. Je nach Modell konnte so im Zusammenspiel mit den anderen EfficientDynamics-Maßnahmen der Kraftstoffverbrauch um bis zu 20 Prozent verringert werden.
 
Kein Wunder, dass Reithofer zuversichtlich in die Zukunft blickt. „Wir haben unsere Entwicklungen zum richtigen Zeitpunkt auf der Straße“, ist sich der BMW-Chef sicher, dass sich die Entwicklungskosten für die neuen Technologien rechnen werden und kündigte in der Financial Times Deutschland zugleich an, nach 1,37 Millionen verkaufter Fahrzeuge im vergangenen Jahr den Absatz 2007 auf 1,4 Millionen Automobile zu erhöhen.
Quelle: UD
 
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