Mobilität & Logistik

Biokraftstoff: BMU und Autoindustrie endlich einig

Die Bundesregierung und die Automobilindustrie haben sich erneut gemeinsam dazu bekannt, den Anteil an Biokraftstoffen sukzessive weiter auszubauen. Damit werde ein entscheidender Beitrag zur weiteren Senkung der CO2-Emissionen im Straßenverkehr geleistet, betonten beide Seiten nach einem Treffen in Berlin. Besondere Potenziale zur CO2-Reduzierung werden zukünftig im Einsatz von Biokraftstoffen der 2. Generation gesehen.

18.02.2008

Die Biokraftstoffstrategie der Bundesregierung ist in einem zweijährigen Prozess auch unter Einbindung der deutschen Automobilindustrie entstanden. Diese Strategie hat das Ziel, in den nächsten Jahren den Anteil der Biokraftstoffe kontinuierlich zu steigern. Ein Element dieser Kraftstoffstrategie ist die Einführung von E10 (10 Volumenprozent Ethanol zum Ottokraftstoff).
 
Bei den Beratungen der Biokraftstoffstrategie sind alle Beteiligten davon ausgegangen, dass der weit überwiegende Anteil der Pkw mit Ottomotor E10-verträglich ist. Bekannt war aber auch, dass es Ausnahmen geben werde. So werden nur wenige Fahrzeuge, die mit Benzin-Direkteinspritzung der 1. Generation ausgerüstet sind, auf die Bestandsschutzsorte Super Plus umsteigen müssen. Die deutsche Automobilindustrie hat erklärt, es handele sich um ca. 375.000 Fahrzeuge deutscher Hersteller, das entspricht gut 1 Prozent aller in Deutschland zugelassenen Benziner, die auf Super Plus umsteigen müssen. Dies war Grundlage des Verordnungsentwurfes der Bundesregierung zur Novelle der 10. BImSchV.
 
Mit der Nachhaltigkeitsverordnung, die am 5. Dezember 2007 im Bundeskabinett verabschiedet worden ist, soll zudem sichergestellt werden, dass nur Ethanol dem Kraftstoff beigemischt wird, das klar definierten Nachhaltigkeitskriterien genügt und damit einen positiven Beitrag zum Klimaschutz leistet.
 
BMU drängt Autohersteller zu erneuter Prüfung von Bioethanol-Zahlen
 
Zu Medienberichten, wonach Millionen Autofahrer nach der Anhebung der
Obergrenze für die Bioethanol-Beimischung im Benzin auf 10 Volumenprozent gezwungen wären, die teurere Sorte „SuperPlus“ zu tanken, erklärt das Bundesumweltministerium jüngst: „Der Verband der deutschen Automobilhersteller (VDA) hat mehrfach erklärt, zuletzt in einer Mitteilung vom 29. Januar 2008, dass er „nach intensiver Prüfung und Abstimmung mit seinen Herstellern“ davon ausgeht, „dass in Deutschland nur ca. 375.000 Fahrzeuge - und somit gut 1 Prozent des gesamten Pkw-Bestandes - auf den Super Plus-Kraftstoff nach DIN 51626-2 umsteigen müssen“. Anders lautende Auskünfte von Seiten einzelner Unternehmen und Werkstätten haben in den letzten Tagen zu einigen Verunsicherungen bei Verbraucherinnen und Verbrauchern geführt.
 
Volkswagen-Fahrzeuge nahezu komplett für geplanten E10-Kraftstoff geeignet

Als einer der ersten Autohersteller hat Volkswagen reagiert: Alle Fahrzeuge der Marke Volkswagen sind, bis auf wenige Ausnahmen, für den Betrieb mit den geplanten E10-Kraftstoffen geeignet. Eine Verwendung dieser neuen Kraftstoffe, die künftig nach neuer gesetzlicher Regelung bis zu 10% Ethanol enthalten können, ist damit für die Kunden von Volkswagen problemlos möglich. Nach Plänen der Bundesregierung sollen diese neuen Kraftstoffsorten ab 1. Januar 2009 an deutschen Tankstellen angeboten werden.
 
Nicht geeignet sind die neuen Kraftstoffsorten Normal E10 und Super E10 für Fahrzeuge mit FSI-Motoren der ersten Generation. Dies betrifft wenige Fahrzeuge der Modelle Lupo, Polo, Golf, Bora und Touran aus den Bauzeiträumen 2000 bis 2004, in Einzelfällen bis 2006. Diese Fahrzeuge müssen die Sorte Super Plus E5 tanken. Grund dafür ist, dass kraftstoffführende Bauteile, insbesondere Kraftstoffhochdruckpumpen und Kraftstoffrails dieser Motoren bei Einsatz der neuen E10-Kraftstoffsorten ausfallen können. Kunden dieser Fahrzeuge entsteht aber kein Nachteil, da für diese Fahrzeuge überwiegend der Einsatz von Super Plus Kraftstoffen vorgesehen ist.
Quelle: UD
 
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