Mobilität & Logistik
Indien: Unfallbilanz als trauriger Weltrekord
Mit mehr als 100.000 Todesopfern im Straßenverkehr pro Jahr führt Indien die traurige Statistik der meisten Unfalltoten der Welt an. Hinzu kommen noch geschätzte zwei Mio. Schwerverletzte jährlich. Die wirtschaftlichen und sozialen Schäden dieser Unfallstatistik sind beträchtlich: Die indische Volkswirtschaft kostet die schlechte Unfallbilanz jährlich etwa drei Prozent des BIP.
18.06.2008
Verkehrsunfälle fordern mehr Todesopfer als Aids, Malaria und Tuberkulose zusammen, berichtet die BBC. Die schockierende Statistik nimmt allerdings kaum Bezug auf die tatsächliche Situation in den ländlichen Gebieten, in denen Unfälle Familien in den finanziellen Ruin treiben. "Das ist eine nationale Krise", meint Rohit Baluja, ein leitender Verkehrssicherheits-Aktivist. Nicht nur die Unfälle, sondern auch die Verletzung der Straßenvorschriften wären ein großes Problem. Zur Bekämpfung der Situation sei ein starker politischer Wille nötig. Tatsächlich hat die verheerende Statistik, deren letzte Zahlen sich auf eine Erhebung von 2006 beziehen, die Politiker aufhorchen lassen. Nun sollen "Road Safety Agencies" für eine Erhöhung der Verkehrssicherheit sorgen. Finanziert werden sie zum Teil aus den Steuereinnahmen von Benzin.
Kritiker warnen indes vor einem weiteren Akt staatlicher Bürokratie. "Wir kämpfen einen Krieg und dazu braucht man eine strukturierte Armee", meint Sanjivi Sundar vom staatlichen Komitee zur Verkehrssicherheit. Die Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur, bessere Ausbildung der Fahrer und striktere Verkehrsüberwachung gehören zu den wesentlichen Schritten. Derzeit sind in Indien ein Fahrkurs und eine Prüfung zum Erwerb eines Führerscheins nicht nötig: Wer einen Führerschein braucht, kauft ihn. Stichproben unter LKW-Fahrern ergaben, dass die meisten die Verkehrsschilder und ihre Bedeutung nicht kennen. Viele der Unfallopfer sind auch Fußgeher, die beim Überqueren der Fahrbahn von Autos erfasst werden.
"Die extrem rasche Massenmotorisierung ist ein Mitgrund, warum es zu solchen horrenden Opferzahlen kommt", meint der Verkehrsexperte Martin Blum vom VCÖ im Interview. In punkto Verkehrssicherheit gelten Schweden und die Schweiz als absolute Spitzenreiter. "Hohe Opferzahlen gibt es auch in den Staaten Osteuropas. Auch hier ist die sehr schnelle Motorisierung ein großer Problembereich", erklärt der Experte. Das bessere Umgehen der einzelnen Verkehrsteilnehmer miteinander werde allerdings auch dort in Zukunft zu einer Verringerung der Opferzahlen führen. "Das konnte man auch in Österreich in den 1970er Jahren deutlich sehen. In diesen Jahren gab es die meisten tödlichen Verkehrsunfälle. In den folgenden Jahren hat die Zahl der tödlichen Unfälle stetig abgenommen", erklärt Blum. Wesentlich sei jedenfalls eine gute Verkehrserziehung, die den Verkehrsteilnehmern ihre Verantwortung ins Bewusstsein rückt.
Kritiker warnen indes vor einem weiteren Akt staatlicher Bürokratie. "Wir kämpfen einen Krieg und dazu braucht man eine strukturierte Armee", meint Sanjivi Sundar vom staatlichen Komitee zur Verkehrssicherheit. Die Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur, bessere Ausbildung der Fahrer und striktere Verkehrsüberwachung gehören zu den wesentlichen Schritten. Derzeit sind in Indien ein Fahrkurs und eine Prüfung zum Erwerb eines Führerscheins nicht nötig: Wer einen Führerschein braucht, kauft ihn. Stichproben unter LKW-Fahrern ergaben, dass die meisten die Verkehrsschilder und ihre Bedeutung nicht kennen. Viele der Unfallopfer sind auch Fußgeher, die beim Überqueren der Fahrbahn von Autos erfasst werden.
"Die extrem rasche Massenmotorisierung ist ein Mitgrund, warum es zu solchen horrenden Opferzahlen kommt", meint der Verkehrsexperte Martin Blum vom VCÖ im Interview. In punkto Verkehrssicherheit gelten Schweden und die Schweiz als absolute Spitzenreiter. "Hohe Opferzahlen gibt es auch in den Staaten Osteuropas. Auch hier ist die sehr schnelle Motorisierung ein großer Problembereich", erklärt der Experte. Das bessere Umgehen der einzelnen Verkehrsteilnehmer miteinander werde allerdings auch dort in Zukunft zu einer Verringerung der Opferzahlen führen. "Das konnte man auch in Österreich in den 1970er Jahren deutlich sehen. In diesen Jahren gab es die meisten tödlichen Verkehrsunfälle. In den folgenden Jahren hat die Zahl der tödlichen Unfälle stetig abgenommen", erklärt Blum. Wesentlich sei jedenfalls eine gute Verkehrserziehung, die den Verkehrsteilnehmern ihre Verantwortung ins Bewusstsein rückt.
Quelle: pte