Mobilität & Logistik

Serienautos erhalten Wasserstoffantriebe

Wissenschaftler der britischen University of Sunderland haben in Zusammenarbeit mit Industriepartnern einen serienmäßigen Nissan Almera zum Wasserstoff-Auto "HyPower" umgebaut. "Das Projekt zeigt, dass jedes Serienfahrzeug für den Wasserstoffbetrieb umgebaut werden kann", betont Teamleiter Dirk Kok vom Institute of Automotive and Manufacturing Advanced Practice der University of Sunderland. Die genutzten Prinzipien seien ähnlich wie bei einem Flüssiggas-Umbau und auch die Kosten sollten vergleichbar ausfallen. "Die Leute sind umweltfreundlich, solange sie es sich leisten können", sieht Kok darin einen wesentlichen Vorteil. Mithilfe von HyPower wird sein Team zusätzliche Technologien testen.

26.09.2008

Für den Umbau haben die Forscher gängige Technologien genutzt, die ursprünglich für Erdgasautos entwickelt wurden. Diese wurden von der Firma Lambda One Autogas ins Fahrzeug eingebaut. Dazu kam ein geeigneter Wasserstofftank des Centre of Process Innovation, der Kok zufolge derzeit die teuerste Komponente beim Umbau darstellt. "Man würde erwarten, dass der Preis durch höhere Produktion fällt, falls unsere Idee sich durchsetzt und die Nachfrage steigt", meint jedoch der Wissenschaftler. Mit einer Füllzeit von unter fünf Minuten und einer guten Reichweite entspräche das umweltfreundliche System insgesamt den Anforderungen der Automobilindustrie. "Mit dieser Technologie müssten Kunden keine neuen Autos kaufen", betont Kok weiters.
 
Wie beim demonstrierten Umbau von Autos in Hybridfahrzeuge von Fraunhofer-Forschern ist auch das Konzept aus Sunderland zum Umrüsten von Serienfahrzeugen gedacht. Auch für den Vertriebskanal der Wasserstoff-Adaption hat Kok schon Ideen. "Komplette Pakete könnten zur Installation durch Flüssiggas-Umrüster angeboten werden", erklärt der Wissenschaftler gegenüber pressetext. Die Kosten sollten sich, wenn es zur Serienproduktion kommt, in einem ähnlichen Bereich bewegen wie bei einer Flüssiggas-Umrüstung. Eventuell könnten sie sogar geringer ausfallen, meint Kok. "Ich kann mir vorstellen, dass manche Länder überzeugt werden können, solche Umbauten zu fördern", erklärt der Wissenschaftler.
 
Bis der Wasserstoff-Umbau zum Massenprodukt wird, wird es allerdings noch etwas dauern. "Das Fahrzeug wird als Prüfstand zur Evaluierung neuer Wasserstoff-Technologien für Fahrzeuge dienen", meint Kok. Speziell sollen Speicher- und Fülltechniken, aber auch verschiedene Wasserstoff-basierte Treibstoffe getestet werden. HyPower soll aber nicht lange das einzige entsprechend umgebaute Serienfahrzeug bleiben. "Wir streben an, eine Fahrzeugflotte umzurüsten und eine Wasserstoff-Füllstation einzurichten, um unsere Forschung ausweiten zu können", betont Kok abschließend.
Quelle: pte
 
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