Mobilität & Logistik
Leise Hybridautos bergen Gefahren
Die Markteinführung von geräuscharmen Hybridfahrzeugen zieht bei sehbehinderten Verkehrsteilnehmern gewisse Bedenken nach sich. Der ansonsten störende Motorenlärm hat beeinträchtigten Personen wie etwa Senioren zum Teil als akustisches Warnsignal gedient und so bei der Orientierung im Straßenverkehr geholfen.
20.07.2009
Die sich in Japan aufgrund ihres ökologischen Nutzens bereits gut verkaufenden Fahrzeuge - hybridgetriebene Modelle belegen seit drei Monaten die Spitze der Verkaufscharts - erzeugen im Batteriemodus jedoch kaum noch Antriebsgeräusche. "Bei Toyota existieren zwar noch keine konkreten Pläne für den Einbau von akustischen Signalgebern", sagt Toyota-Sprecher Paul Nolasco zur BBC. Falls dies zu einem sozialen Anliegen werde, müsse man sich jedoch damit befassen.
"Das Fehlen entsprechender Motorengeräusche könnte höchstens in Ortsgebieten zum Problem werden, da bei sehr niedrigen Geschwindigkeiten auch Reifenabrollgeräusche kaum mehr wahrnehmbar sind", sagt Thomas Feßl, Leiter Verkehrssicherheitsökonomie im Bereich Verkehr & Mobilität vom Kuratorium für Verkehrssicherheit. Das Problem sei international bereits erkannt worden, was erste Forschungsansätze belegten. Von konkreten Lösungen könne aber noch nicht gesprochen werden. Das japanische Verkehrsministerium hat indes eine Kommission zur Erstellung eines umfassenden Problemberichts einberufen.
"Ich halte das Problem für ein wenig hochgespielt, da Reifenabrollgeräusche bei einer Geschwindigkeit von 30 Stundenkilometern noch deutlich zu hören sind", gibt Gerd Lottsiepen, verkehrspolitischer Sprecher des Verkehrsclubs Deutschland zu bedenken. Bei noch langsameren Geschwindigkeiten sei im Regelfall davon auszugehen, dass die Lenker ihre Fahrzeuge gut kontrollieren und schnell abbremsen können. Zudem müsse berücksichtigt werden, dass bereits eine sehr hohe Anzahl von Verkehrsteilnehmern wie etwa Radfahrer bei ähnlicher Geschwindigkeit mehr oder weniger geräuschlos unterwegs sei.
Technische Ansätze wie der Einbau von Tonsignalgebern würden derzeit zwar diskutiert, Kraftfahrzeugshersteller müssten im Bedarfsfall jedoch intelligentere, über den bloßen Verbau von Tonsignalgebern hinausgehende Systeme entwickeln. Der zielgerichtete Einsatz von Tonsignalen sei zwar neben anderen Reizstimuli eine Möglichkeit, ein Orchester von unterschiedlichen Signallauten im Ortsgebiet könne jedoch nicht der Weisheit letzter Schluss sein, so der Tenor unter den Experten.
In Europa haben Hybridfahrzeuge erst einen geringen Marktanteil erreicht. Die umweltfreundlicheren Automobile sind in der Regel etwas teurer als ihre mit herkömmlichen Verbrennungsmotoren ausgestatteten Pendants, wobei Gewicht und Preis leistungsfähiger Akkumulatoren das zentrale Problem darstellen. "Der Marktanteil von Hybridautos ist immer noch gering, wenngleich durch den überdurchschnittlich guten Absatz des Honda Insight in letzter Zeit etwas Bewegung in den deutschen Markt zu kommen scheint", so Lottsiepen. Ob es sich bei Hybridmotoren um eine Übergangstechnologie oder um eine nachhaltige technologische Alternative handelt, kann noch nicht beantwortet werden. Sicher scheint nur, dass der Straßenverkehr innerhalb der nächsten zehn bis 15 Jahre elektrifiziert wird und demnach mit neuen Aspekten in der Verkehrssicherheit zu rechnen ist.
"Das Fehlen entsprechender Motorengeräusche könnte höchstens in Ortsgebieten zum Problem werden, da bei sehr niedrigen Geschwindigkeiten auch Reifenabrollgeräusche kaum mehr wahrnehmbar sind", sagt Thomas Feßl, Leiter Verkehrssicherheitsökonomie im Bereich Verkehr & Mobilität vom Kuratorium für Verkehrssicherheit. Das Problem sei international bereits erkannt worden, was erste Forschungsansätze belegten. Von konkreten Lösungen könne aber noch nicht gesprochen werden. Das japanische Verkehrsministerium hat indes eine Kommission zur Erstellung eines umfassenden Problemberichts einberufen.
"Ich halte das Problem für ein wenig hochgespielt, da Reifenabrollgeräusche bei einer Geschwindigkeit von 30 Stundenkilometern noch deutlich zu hören sind", gibt Gerd Lottsiepen, verkehrspolitischer Sprecher des Verkehrsclubs Deutschland zu bedenken. Bei noch langsameren Geschwindigkeiten sei im Regelfall davon auszugehen, dass die Lenker ihre Fahrzeuge gut kontrollieren und schnell abbremsen können. Zudem müsse berücksichtigt werden, dass bereits eine sehr hohe Anzahl von Verkehrsteilnehmern wie etwa Radfahrer bei ähnlicher Geschwindigkeit mehr oder weniger geräuschlos unterwegs sei.
Technische Ansätze wie der Einbau von Tonsignalgebern würden derzeit zwar diskutiert, Kraftfahrzeugshersteller müssten im Bedarfsfall jedoch intelligentere, über den bloßen Verbau von Tonsignalgebern hinausgehende Systeme entwickeln. Der zielgerichtete Einsatz von Tonsignalen sei zwar neben anderen Reizstimuli eine Möglichkeit, ein Orchester von unterschiedlichen Signallauten im Ortsgebiet könne jedoch nicht der Weisheit letzter Schluss sein, so der Tenor unter den Experten.
In Europa haben Hybridfahrzeuge erst einen geringen Marktanteil erreicht. Die umweltfreundlicheren Automobile sind in der Regel etwas teurer als ihre mit herkömmlichen Verbrennungsmotoren ausgestatteten Pendants, wobei Gewicht und Preis leistungsfähiger Akkumulatoren das zentrale Problem darstellen. "Der Marktanteil von Hybridautos ist immer noch gering, wenngleich durch den überdurchschnittlich guten Absatz des Honda Insight in letzter Zeit etwas Bewegung in den deutschen Markt zu kommen scheint", so Lottsiepen. Ob es sich bei Hybridmotoren um eine Übergangstechnologie oder um eine nachhaltige technologische Alternative handelt, kann noch nicht beantwortet werden. Sicher scheint nur, dass der Straßenverkehr innerhalb der nächsten zehn bis 15 Jahre elektrifiziert wird und demnach mit neuen Aspekten in der Verkehrssicherheit zu rechnen ist.
Quelle: UD / pte