Mobilität & Logistik
Aktuelle Ergebnisse zum CO2-Ausstoß von Neuwagen: Deutsche Hersteller hinken nach wie vor hinterher
Die deutschen Autohersteller liegen mit dem CO2-Ausstoß ihrer Flotten noch immer deutlich über dem europäischen Durchschnitt. Das ist eines der zentralen Ergebnisse einer Untersuchung, die der Europäische Verband für Verkehr und Umwelt »Transport & Environment« (T&E) aktuell in Brüssel veröffentlicht hat. Während die im Jahr 2008 EU-weit verkauften Pkw im Schnitt 153 Gramm CO2 pro Kilometer ausstießen, lag dieser Wert bei den Autoflotten deutscher Hersteller um zehn Gramm höher.
17.09.2009
Daimler schneidet mit 175 Gramm CO2 pro Kilometer als schlechtester von 14 ausgewerteten Herstellern in Europa ab, Volkswagen liegt mit 159 Gramm auf Platz 12 und BMW mit 154 Gramm auf Platz neun. Der Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD), die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und der WWF forderten angesichts der Zahlen ihres europäischen Dachverbandes die deutschen Hersteller dazu auf, ihre Anstrengungen für spritsparende Fahrzeuge zu erhöhen.
Gerd Lottsiepen, verkehrspolitischer Sprecher des VCD: "Unsere Zahlen widerlegen die Aussagen von VDA-Chef Matthias Wissmann. Im Rahmen der IAA preist er immer wieder die deutsche Autoindustrie als Vorreiter im Klimaschutz an. Im Vergleich zu anderen Herstellern haben die deutschen zwar hohe Effizienzgewinne zu verzeichnen, allerdings kommen sie von ganz weit hinten und dümpeln nach wie vor am Tabellenende vor sich hin. VDA-Präsident Matthias Wissmann setzt aufs falsche Pferd, wenn er stolz verkündet, dass 80 Prozent aller Premiumautos aus Deutschland kommen. Diese Autos sind nicht mehr zeitgemäß und nicht zukunftsfähig."
Die durchschnittliche CO2-Reduktion bei Neuwagen in Europa lag 2008 bei 3,3 Prozent, und damit deutlich höher als im Vorjahr (1,7 Prozent). Europa-Effizienzsieger ist BMW mit einer CO2-Reduktion von 10,2 Prozent. BMW wende im Gegensatz zu anderen deutschen Herstellern sein »Efficient Dynamics« Programm nicht nur bei einigen Vorzeigemodellen an, sondern quer durch seine Flotte. Auch Daimler liegt mit 3,8 Prozent Effizienzgewinn über dem europäischen Schnitt, VW genau im Mittel. Die Umweltverbände führen die relativ hohe Reduktion des CO2-Ausstoßes auf die Diskussion der letzten Jahre um einen europäischen CO2-Grenzwert für Pkw zurück. Letzten Winter hatte die EU-Kommission unter dem Druck der Wirtschaftskrise zwar nur einen laschen CO2-Grenzwert von 137 Gramm (inklusive sogenannter Öko-Innovationen) ab 2015 festgelegt. Ursprünglich war jedoch ein deutlich strengerer Wert vorgesehen.
Viviane Raddatz, WWF-Verkehrsexpertin: "Die derzeitige Entwicklung zeigt, dass politische Vorgaben wirken. Auch Hersteller von großen und schweren Premiumwagen reduzieren nun den Verbrauch ihrer Modelle. Diejenigen, die vorher in Sachen Klimaschutz am schlimmsten versagt haben, sind nun gezwungen, schneller aufzuholen. Deswegen ist es auch dringend notwendig, dass sich die Hersteller an dem EU-Ziel von maximal 95 Gramm CO2 pro Kilometer bis 2020 orientieren. Außerdem brauchen wir CO2-Grenzwerte auch für Transporter. Hier fallen in den nächsten Wochen auf EU-Ebene wichtige Entscheidungen."
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH: "Die deutsche Autoindustrie bleibt weit hinter ihren Zielen zurück. Versprochen war, den CO2-Ausstoß von Neuwagen bis 2008 auf durchschnittlich 140 g/km zu senken. Dieses Versprechen wurde gebrochen. Und nicht nur das: Die deutschen Autobauer waren maßgeblich daran beteiligt, den CO2-Grenzwert auf EU-Ebene zu verwässern. Damit haben sie einen Pyrrhussieg errungen, denn langfristig werden sich nur die Autohersteller durchsetzen, die auf sparsame Pkw setzen."
Die Untersuchung von T&E hat auch den CO2-Ausstoß von in unterschiedlichen EU-Ländern verkauften Neuwagen miteinander verglichen. Danach belegt Deutschland unter 25 europäischen Ländern einen schlechten 20. Platz. Alle hier 2008 verkauften neuen Pkw hatten im Schnitt einen Ausstoß von 165 Gramm CO2 pro Kilometer. Zum Vergleich: Im Siegerland Portugal betrug der durchschnittliche Wert aller Neuwagen nur 138 Gramm.
Gerd Lottsiepen, verkehrspolitischer Sprecher des VCD: "Unsere Zahlen widerlegen die Aussagen von VDA-Chef Matthias Wissmann. Im Rahmen der IAA preist er immer wieder die deutsche Autoindustrie als Vorreiter im Klimaschutz an. Im Vergleich zu anderen Herstellern haben die deutschen zwar hohe Effizienzgewinne zu verzeichnen, allerdings kommen sie von ganz weit hinten und dümpeln nach wie vor am Tabellenende vor sich hin. VDA-Präsident Matthias Wissmann setzt aufs falsche Pferd, wenn er stolz verkündet, dass 80 Prozent aller Premiumautos aus Deutschland kommen. Diese Autos sind nicht mehr zeitgemäß und nicht zukunftsfähig."
Die durchschnittliche CO2-Reduktion bei Neuwagen in Europa lag 2008 bei 3,3 Prozent, und damit deutlich höher als im Vorjahr (1,7 Prozent). Europa-Effizienzsieger ist BMW mit einer CO2-Reduktion von 10,2 Prozent. BMW wende im Gegensatz zu anderen deutschen Herstellern sein »Efficient Dynamics« Programm nicht nur bei einigen Vorzeigemodellen an, sondern quer durch seine Flotte. Auch Daimler liegt mit 3,8 Prozent Effizienzgewinn über dem europäischen Schnitt, VW genau im Mittel. Die Umweltverbände führen die relativ hohe Reduktion des CO2-Ausstoßes auf die Diskussion der letzten Jahre um einen europäischen CO2-Grenzwert für Pkw zurück. Letzten Winter hatte die EU-Kommission unter dem Druck der Wirtschaftskrise zwar nur einen laschen CO2-Grenzwert von 137 Gramm (inklusive sogenannter Öko-Innovationen) ab 2015 festgelegt. Ursprünglich war jedoch ein deutlich strengerer Wert vorgesehen.
Viviane Raddatz, WWF-Verkehrsexpertin: "Die derzeitige Entwicklung zeigt, dass politische Vorgaben wirken. Auch Hersteller von großen und schweren Premiumwagen reduzieren nun den Verbrauch ihrer Modelle. Diejenigen, die vorher in Sachen Klimaschutz am schlimmsten versagt haben, sind nun gezwungen, schneller aufzuholen. Deswegen ist es auch dringend notwendig, dass sich die Hersteller an dem EU-Ziel von maximal 95 Gramm CO2 pro Kilometer bis 2020 orientieren. Außerdem brauchen wir CO2-Grenzwerte auch für Transporter. Hier fallen in den nächsten Wochen auf EU-Ebene wichtige Entscheidungen."
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH: "Die deutsche Autoindustrie bleibt weit hinter ihren Zielen zurück. Versprochen war, den CO2-Ausstoß von Neuwagen bis 2008 auf durchschnittlich 140 g/km zu senken. Dieses Versprechen wurde gebrochen. Und nicht nur das: Die deutschen Autobauer waren maßgeblich daran beteiligt, den CO2-Grenzwert auf EU-Ebene zu verwässern. Damit haben sie einen Pyrrhussieg errungen, denn langfristig werden sich nur die Autohersteller durchsetzen, die auf sparsame Pkw setzen."
Die Untersuchung von T&E hat auch den CO2-Ausstoß von in unterschiedlichen EU-Ländern verkauften Neuwagen miteinander verglichen. Danach belegt Deutschland unter 25 europäischen Ländern einen schlechten 20. Platz. Alle hier 2008 verkauften neuen Pkw hatten im Schnitt einen Ausstoß von 165 Gramm CO2 pro Kilometer. Zum Vergleich: Im Siegerland Portugal betrug der durchschnittliche Wert aller Neuwagen nur 138 Gramm.
Quelle: UD / pm