Internationaler Umweltpreis für Evonik und Daimler
Die strategische Partnerschaft von Evonik und Daimler beim Elektroantrieb hat einen neuen Erfolg gebracht: Die beiden Konzerne erhalten für ihre Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Lithium-Ionen-Batterietechnik gemeinsam den „ÖkoGlobe“, den ersten internationalen Umweltpreis für die Automobilindustrie und ihre Zulieferer. Bei der Bewertung innovativer Energieträger kam die erst vor rund zehn Monaten gestartete Partnerschaft von Evonik Industries AG, Essen, und Daimler AG, Stuttgart, auf Platz 1.
25.09.2009
Moderne, sichere und bezahlbare Lithium-Ionen-Batterien gelten als ein entscheidender Schlüssel, um umweltfreundliche Elektroautos für den Alltagsgebrauch tauglich zu machen. Die seit Dezember 2008 gebündelten Kompetenzen von Evonik und Daimler auf diesem Gebiet überzeugten die „ÖkoGlobe“-Jury, zu der außer Jury-Sprecher und Autobranchen-Experten Prof. Dr. Ferdinand Dudenhöffer und Umweltkünstler HA Schult auch Matthias Machnig, Staatssekretär im Bundesumweltministerium, die Energie- und Nachhaltigkeits-Wissenschaftlerin Prof. Dr. Claudia Kemfert sowie der Präsident des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI), Prof. Dr. Bruno O. Braun, und Engelbert Fassbender, Mitglied des Vorstands DEVK Versicherungen, gehören. Hinter dem ÖkoGlobe steht das gleichnamige Institut an der Universität Duisburg-Essen, das von Prof. Ferdinand Dudenhöffer geleitet wird.
Ralf Blauth, Mitglied des Vorstandes der Evonik Industries AG, Essen, wertete die Vergabe des internationalen Umweltpreises auch als Ansporn. Es gelte, die bei der Li-Tec Battery GmbH und der Deutsche Accumotive GmbH gebündelten Kompetenzen von Evonik und Daimler weiter zu festigen. Blauth: „Moderne Batterien sind der Schlüssel für den Erfolg von Elektrofahrzeugen. Daran versuchen sich derzeit viele. Der ÖkoGlobe ist kein grünes Lorbeerblatt, das wir uns jetzt anheften dürfen - der Preis zeigt uns, dass wir mit unserer Kompetenz ,Made in Germany im internationalen Vergleich ganz vorn dabei sind. Das macht uns stolz und freut uns ungemein. Aber der ÖkoGlobe spornt uns auch an, im Rennen um Top-Lösungen für das Auto der Zukunft nicht nachzulassen. Der Standort Deutschland hat gepunktet - mit teamfähigen, hervorragend ausgebildeten und hochmotivierten Mitarbeitern.“
Evonik und Daimler hatten ihre strategische Allianz zur Entwicklung und Fertigung von Lithium-Ionen-Batterien am 15. Dezember 2008 besiegelt. Ein Kernstück für die Zusammenarbeit ist der Batteriezellen-Spezialist Li-Tec Battery GmbH in Kamenz bei Dresden. Evonik hält an Li-Tec Battery 50,1 Prozent, Daimler 49,9 Prozent. Auf Basis der Lithium-Ionen-Technologie von Evonik und mit dem Know-how von Daimler treiben die beiden Großkonzerne die Forschung, Entwicklung und Produktion von Batteriezellen und Batteriesystemen am Standort Deutschland voran.
Die im weltweiten Vergleich führende Li-Ionen-Batterieflachzelle von Li-Tec hat es buchstäblich in sich: Sie verfügt über einen keramischen Separator, bietet so hervorragende Sicherheit sowie eine hohe Energiedichte bei gleichzeitig kompakten Abmessungen. Prognosen zufolge soll das Marktvolumen für leistungsstarke Lithium-Ionen-Batterien schon im nächsten Jahrzehnt die Schwelle von 10 Mrd. Euro übersteigen, das für Batteriematerialien 4 Mrd Euro. Nach dem Willen der Bundesregierung sollen bis 2020 mindestens eine Millionen Elektroautos das Straßenbild in Städten prägen.
Im Juli 2009 verkündeten Evonik und Daimler die nächste Stufe ihrer strategischen Partnerschaft zur Elektrifizierung des Autos: Die Deutsche Accumotive GmbH & Co. KG, ebenfalls ein Gemeinschaftsunternehmen von Daimler (90%) und Evonik (10%), wird künftig in Kamenz Batteriesysteme auf Basis der Lithium-Ionen-Technologie produzieren. Der Baubeginn für die neue Produktionsstätte soll noch in diesem Jahr erfolgen. Bereits ab 2012 werden dann die ersten Lithium-Ionen-Batteriesysteme in Fahrzeugen von Mercedes-Benz Cars eingesetzt. Mit der Fertigung von Lithium-Ionen-Batteriesystemen in Kamenz beginnt die Deutsche Accumotive, die Schlüsseltechnologie für die Elektrifizierung des Autos zu industrialisieren.