Mobilität & Logistik

Wettrennen um das Stadtauto der Zukunft

Um das Stadtauto der Zukunft ist unter den Marktführern der Automobilhersteller ein regelrechter Wettlauf entstanden. Nahezu alle großen Autohersteller präsentierten in den vergangenen Monaten das Stadtauto der Zukunft. Die Innovationen reichen dabei von Modellen mit zwei, drei oder - so wie es bisher üblich war - vier Rädern. Der Trend zeigt bei allen Modellen in Richtung Elektroautos.

17.12.2009

RD concept car, Foto: Peugeot
RD concept car, Foto: Peugeot
"Derzeit sind Elektroautos eher Versuchsträger als wirklich alltagstaugliche Fahrzeuge", sagte Ferdinand Dudenhöffer, Leiter Center Automotive Research (CAR). "Nach 2015 wird der Elektrozug Fahrt aufnehmen. Es geht also in die Richtung emissionsloses Fahren - auch wenn es noch Zeit braucht. Insofern ist es gut, dass die IAA einen ersten Einblick in das Thema für Endverbraucher gibt", so Dudenhöffer.

Die wohl spektakulärste Neuvorstellung der letzten Monate lieferte General Motors mit dem Segway PUMA. Der von der Krise geschüttelte Branchenriese kooperiert mit dem Branchenzwerg Segway und stellte ein Auto mit zwei Rädern vor. Diese Kooperation soll ein völlig neuartiges Mobilitätskonzept begründen, das Kürzel PUMA steht dabei für "Personal Urban Mobility and Accessibility" ("private Mobilität und Erreichbarkeit in Städten").

Das Fahrzeug ist mit zwei Elektromotoren ausgestattet und schafft knapp 60 km/h. Gespeist wird es aus einem Lithium-Ionen-Akku, dessen Reichweite rund 60 Kilometer beträgt. Außerdem plant GM, diese Fahrzeuge untereinander zu vernetzen, damit es zu keinen Unfällen kommt und um die Fahrer untereinander wie auf Facebook & Co zu vernetzen.

Renault zeigte auf der IAA in Frankfurt mit dem Twizy sein Konzept der Zukunft. Beim Twizy, der auf vier Rädern daherkommt, sitzen zwei Personen wie in einem Tandem hintereinander. Die Reichweite liegt bei 100 Kilometer, die Fahrleistung entspricht einem Motorrad mit 125 Kubikzentimeter. Es handelt sich dabei um eine Mischung aus Zweirad und Auto, die Länge beträgt 2,30 Meter, die Breite misst 1,13 Meter. Im Vergleich zum PUMA-Modell von GM wartet der Twizy mit einem Kofferraum von bis zu 60 Litern auf. Betrieben wird der Franzose ebenfalls durch einen Lithium-Ionen-Akku, die Ladezeit beträgt derzeit rund 3,5 Stunden.

Volkswagen präsentierte vor Kurzem das "Zwei-Liter-Auto". Auf Basis eines neuen Kleinwagens bringt VW 2012 die Studie "up" für die Automobilzukunft auf den Markt. VW zeigt sich damit zwar weniger futuristisch, was das Aussehen betrifft. Dafür ist die Marktreife zum Greifen nahe. Den Anfang machen 2011 die VW-up-Modelle mit drei und fünf Türen. 2012 folgt dann der up als Zwei-Liter-Auto.
 
Der Münchner Autobauer BMW präsentiert seine Zukunftsmodelle unter dem Schlagwort "Megacity-Vehicles". Die Einführung dieser neuen Serie sei bis Mitte des nächsten Jahrzehnts geplant. Zunächst ist dabei an ein vierrädriges Fahrzeug mit Elektroantrieb gedacht.

Peugeot zeigte bereits im April dieses Jahres das RD Concept Car, das mit drei Rädern auskommt. Mit diesem Konzept will Peugeot die Vorteile eines Dreirad-Rollers mit denen einer Limousine verbinden. Die Studie ist der Siegerentwurf des Peugeot-Designwettbewerbs 2008.
Quelle: UD / pte
 
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