Mobilität & Logistik

Flugzeugsprit aus Abfall

British Airways hat Pläne für ein neues Biofuel-Kraftwerk verkündet. Ab 2014 soll ein Teil der Flotte mit Biotreibstoff fliegen, der aus Abfällen hergestellt wird. Insgesamt 500.000 Tonnen Abfall sollen jährlich 72 Mio. Liter Treibstoff liefern. Technologiepartner wird die US-amerikanische Solena-Group sein.

24.02.2010

Foto: Marion Book
Foto: Marion Book
2012 wird im Osten Londons mit dem Bau des Kraftwerks begonnen, zwei Jahre später soll dann der erste Biotreibstoff produziert werden. Mit der Inbetriebnahme des Kraftwerks werden bis zu 1.200 neue Arbeitsplätze geschaffen, berichtet die Solena-Group.

Nach Angaben der Fluggesellschaft ist die erzielbare Biotreibstoffmenge so groß, dass die doppelte Anzahl von British Airways Flügen vom London City Airport damit betankt werden könnte. Im Vergleich dazu würde das allerdings für nur zwei Prozent aller abgehenden Flüge vom Flughafen London Heathrow aus reichen.

Nach Angaben von British Airways soll mit dem Projekt nicht nur die Menge an Treibhausgasen in der Luftfahrt reduziert, sondern auch der Methan-Ausstoß in Mülldeponien verringert werden. British-Airways-CEO Willie Walsh erklärte, dass die einzigartige Partnerschaft mit Solena dabei helfen werde, das gesetzte Umweltziel von British Airways zu erreichen. Das Unternehmen will den CO2-Ausstoß bis 2050 um 50 Prozent reduzieren.

"Bei der Solena-British-Airways-Kooperation wird effizient Biomasse kohlenstoffneutral in saubere Treibstoffe und Strom umgewandelt", so Robert Do, CEO der Solana-Group. Zur Treibstoffherstellung setzt man auf einen Hochtemperatur-Vergaser, der BioSynGas produziert. Mit der Fischer-Tropsch-Synthese - einem Verfahren zur Umwandlung von Synthesegas in flüssige Kohlenwasserstoffe - werden aus Abfallstoffen mit hohem Kohlenstoffgehalt Biojet-Treibstoff sowie Bionaphta hergestellt.

Das Kraftwerk wird Sauerstoff sowie geringe Mengen an Stickstoff, Argon, Wasserdampf und CO2 emittieren, werde an sich allerdings CO2-neutral sein, berichtet Solana auf seiner Website. Beim Verfahren entstehen Abfälle, die in der Bauindustrie, aber auch zur Stromherstellung genutzt werden können.

Deponiekosten als Ersparnis

500.000 Tonnen Biomasse, die sonst deponiert werden müssten, werden zur Treibstoffherstellung gebraucht. Lokale Behörden zahlen derzeit für die Deponierung von Biomasse eine Deponiesteuer, die pro Tonne 40 Pfund kostet. Bis 2013/14 rechnet man mit einem Anstieg auf 72 Pfund pro Tonne. Mit dem Kraftwerk sei es daher möglich, Kosten in der Höhe von 36 Mio. Pfund zu sparen.

Der Londoner Bürgermeister hat erst kürzlich seine Visionen zu Einsparungen der hohen Kosten für die Müllbeseitigung vorgestellt. Er zeigte sich angesichts der Pläne zum Kraftwerk sehr positiv. "Der Magistrat hat mit British Airways und Solana an der Durchführung des Projekts gearbeitet, um das massive Potenzial weiter auszubauen und grünere Energie aus Abfällen, die sonst deponiert würden, zu erzeugen."

Quelle: UD / pte
 
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