Mobilität & Logistik

EUCAR Jahreskonferenz 2010: Volkswagen präsentiert Forschungsprojekt „HAVE-IT“

Prof. Jürgen Leohold, Leiter der Volkswagen Konzernforschung und Mitglied des EUCAR Councils, präsentiert der EU-Kommissarin für Digitale Agenda Neelie Kroes das Volkswagen Forschungsfahrzeug aus dem gleichnamigen europäischen Förderprojekt „HAVE-IT“ (Highly Automated Vehicles for Intelligent Transport). Der Verband EUCAR (European Council for Automotive Research and Development) vertritt die gemeinsamen Forschungsinteressen der dreizehn größten Automobilhersteller in Europa und steht in direktem Kontakt mit der Europäischen Kommission und dem Parlament.

23.11.2010

Volkswagen in Wolfsburg. Foto: VW
Volkswagen in Wolfsburg. Foto: VW

„Da neunzig Prozent der schwerwiegenden Unfälle durch menschliches Versagen verursacht werden, ist für Volkswagen das Projekt HAVE-IT für die Fahrzeugsicherheit von entscheidender Bedeutung“, unterstreicht Prof. Jürgen Leohold anlässlich der Vorstellung des Forschungsfahrzeugs. „Volkswagen hat hierzu einen Temporary Auto Pilot (TAP) entwickelt, der in Abhängigkeit von Fahrsituation, Umgebungserfassung, Fahrer- und Systemzustand den optimalen Automatisierungsgrad für den Fahrer auf Autobahnen und autobahnähnlichen Straßen zwischen 0 und 130 km/h bereitstellt“, betont Leohold.

Die zukünftige Entwicklung der Fahrerassistenzsysteme zielt auf eine stärkere Bündelung und Automatisierung von Funktionen. Mit Hilfe automatischer Fahrfunktionen sollen Unfälle verhindert oder deren Folgen gemindert werden, die durch Fahrfehler eines unaufmerksamen, abgelenkten Fahrers in monotonen Fahrsituationen bedingt sind, wie sie beispielsweise bei Fahrten im Stau oder bei Langstreckenfahrten auftreten. Bei der automatischen Fahrzeugführung übernimmt das System die Quer- und Längsführung des Fahrzeugs für eine gewisse Zeit und in spezifischen Situationen. Aufgrund der automatischen Längs- und Querführung kann der Fahrer während der Fahrt die Hände vom Lenkrad nehmen und sich chauffieren lassen. Dabei muss er das System aber dauerhaft überwachen. Dies wird von der Fahrerzustandserfassung mithilfe direkter (Überwachung des Lidschlags) und indirekter (Überwachung der Lenkbewegung) Methoden zur Müdigkeitserkennung erfasst.

Der Einsatz vollautomatischer, fahrerloser Fahrzeuge wie „Stanley“ und „Junior“, die von Volkswagen bei der Darpa Grand Challenge 2005 und Urban Challenge 2007 als Technologie-Leuchttürme gezeigt wurden, liegt sicherlich noch in ferner Zukunft. Der Einsatz hochautomatisierter, vom Fahrer überwachter Fahrfunktionen wie zum Beispiel dem TAP könnte dagegen schon einer der nächsten Evolutionsschritte bei den Fahrerassistenzsystemen sein.

Das europäische Forschungsprojekt HAVE-IT läuft vom Februar 2008 bis Juli 2011. In der Initiative arbeiten 20 Unternehmen aus der Automobil- und Zuliefererbranche sowie Forschungsinstitute zusammen.

Quelle: UD / cp
 

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