Mobilität & Logistik
Spritverbrauch deutscher Firmenwagen im DUH-Glaubwürdigkeits-Check
Die Deutsche Umwelthilfe veröffentlichte jetzt das Ergebnis einer Dienstwagenumfrage unter 153 Unternehmen. Das ernüchternde Resultat: Nur vier Unternehmen erhalten die „Grüne Karte" für niedrigen CO2-Ausstoß bei Vorstands- und Flottenfahrzeugen. 140 Firmen verfehlen den Nachhaltigkeitscheck wegen zu hoher Spritverbräuche beziehungsweise Intransparenz und erhalten die „Rote Karte".
28.07.2011
Kaum ein deutsches Unternehmen verzichtet heute darauf, sich in seiner Selbstdarstellung als nachhaltig und dem Klimaschutz verpflichtet darzustellen. Am Beispiel ihrer Dienstwagenflotten hat die Deutsche Umwelthilfe (DUH) 153 von ihnen einem Glaubwürdigkeits-Check unterzogen - mit insgesamt ernüchterndem Ergebnis. Den Nachhaltigkeits- und Transparenzbeteuerungen der in jedem Jahr aufwändigeren Firmenberichte hält die Realität der Dienstwagen und ihrer Kraftstoffverbräuche in den meisten Fällen nicht stand. Bei rund der Hälfte der befragten Unternehmen scheitert der Nachweis ihrer Nachhaltigkeitsanstrengungen schon daran, dass sie sich weigern, den Spritverbrauch der Vorstands- und Flottenfahrzeuge offenzulegen.
Zwischen März und Juni 2011 hat die DUH die 100 größten börsennotierten sowie 53 weitere meist mittelständische Unternehmen, die einen besonderen Wert auf ein positives Umwelt- und Nachhaltigkeitsimage legen, befragt. Die DUH wollte wissen, wie hoch der durchschnittliche CO2-Ausstoß ihrer Dienstwagen aktuell ist, mit welchen Limousinen der Vorstand und dessen Vorsitzender vorausfahren und welche Strategien zur Reduktion des CO2-Ausstoßes der eigenen Pkw-Flotte das Unternehmen verfolgt. Nur 79 der befragten 153 Unternehmen waren überhaupt bereit, das Auskunftsersuchen zu beantworten. Lediglich vier Firmen - die Deutsche Bahn, Phoenix Solar, Pfeiffer Vacuum und PUMA - erfüllen bezüglich ihrer Dienstwagen vorbildlich Nachhaltigkeits- und Transparenzansprüche. Sie erhalten dafür von der DUH die nach einem Bewertungssystem ermittelte „Grüne Karte für ein glaubwürdiges Klimabewusstsein".
Neun weitere Unternehmen landen mit der „Gelben Karte" in der Kategorie für ein erkennbares aber noch nicht ausreichendes Klimaengagement. Hierzu zählen: C&A Mode, Deutsche Telekom AG, HeidelbergCement AG, Kaiser's Tengelmann, K&S AG, MTU Aero Engines AG, Nordex SE, Qiagen GmbH und Sky Deutschland AG. Trotz zum Teil moderater CO2-Werte für die Dienstwagenflotte verfehlen diese Unternehmen die Kategorie „grün" vor allem, weil in den Vorstandsetagen, in denen eine besondere Vorbildfunktion erfüllt werden sollte, gesündigt wird. Die Vorstandslimousinen verfehlen in diesem Fall den EU-Zielwert für 2008 von 140 Gramm CO2 pro Kilometer (g CO2/km) im Durchschnitt um mehr als 20 Prozent.
„Ärgerlich und insgesamt selbstentlarvend ist aber vor allem die große Zahl derer, die es nicht für nötig hielten, überhaupt Antwort zu geben, mit fadenscheinigen Argumenten die Aussage verweigerten oder mit nach wie vor übermotorisierten Limousinen mit zu hohem CO2-Ausstoß ihren Berufsalltag erledigen. Diese Firmen fallen im Glaubwürdigkeits-Check durch. Sie erhalten die „Rote Karte",“ sagt DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch. „Während Politiker allmählich einsehen, wie wichtig die Wahl eines spritsparenden Dienstwagens ist, hat die Mehrzahl der bundesdeutschen Unternehmen den Schuss noch nicht gehört. Immerhin vier Unternehmen beweisen, dass es möglich ist, die Klimagas-Zielwerte der EU auch bei Firmenwagen einzuhalten", so Resch weiter.
Ein positives Beispiel ist die Phoenix Solar, deren Vorstandsvorsitzender Andreas Hänel sowohl mit seinem eigenen Dienstwagen (129 g CO2/km) als auch mit der Flotte des Vorstands (113 g CO2/km) und der Gesamtflotte der Firma (133 g CO2/km) Zeichen setzt und teilweise sogar schon unter dem erst ab 2012 von der EU vorgegebenen CO2-Zielwert von 120 g CO2/km bleibt. Auch die Deutsche Bahn und Pfeiffer Vacuum gehen mit gutem Beispiel voran und kommen als Vorstandsvorsitzende mit jeweils 191 g CO2/km und 165 g CO2/km aus. Besonders die Dienstwagenflotten liegen bei der DB mit 125 g CO2/km und der Pfeiffer Vacuum mit 140 g CO2/km im grünen Bereich. g CO2/kmAn diesen Beispielen sieht man, dass auch Großunternehmen schon heute in der Lage sind, nachhaltige Mobilität zu leben", sagte die Projektverantwortliche bei der DUH, Barbara Göppel.
Auf einem guten Weg sind immerhin auch zehn Unternehmen, die bei der Gesamtflotte einen CO2-Wert erreichen, der das EU-Ziel des Jahres 2008 von 140 g CO2/km sogar unterschreitet oder nicht mehr als zehn Prozent übersteigt. Vor allem bei den Vorstandsfahrzeugen muss hier aber noch wesentlich nachgebessert werden. So leistet sich beispielsweise Brian Sullivan, Vorstandsvorsitzender der Sky Deutschland einen Audi A8, der 219 g CO2/km emittiert, Telekomchef René Obermann liegt mit 173 g CO2/km deutlich unter dem unverständlich hohen Gesamtdurchschnitt für den Telekomvorstand von 231 g CO2/km.
Die Forderung der Deutschen Umwelthilfe lautet: Vorstände und für die Firmenflotte Verantwortliche müssen mit guten Beispiel vorangehen und ausnahmslos Fahrzeuge einsetzen, die zumindest den EU-Zielwert von 140 g CO2/km für das Jahr 2008 unterschreiten. Das dienstwagentaugliche Angebot an Limousinen und Flottenfahrzeugen, die diesen Wert unterschreiten, nimmt stetig zu - auch unter deutschen Autoherstellern.
Zwischen März und Juni 2011 hat die DUH die 100 größten börsennotierten sowie 53 weitere meist mittelständische Unternehmen, die einen besonderen Wert auf ein positives Umwelt- und Nachhaltigkeitsimage legen, befragt. Die DUH wollte wissen, wie hoch der durchschnittliche CO2-Ausstoß ihrer Dienstwagen aktuell ist, mit welchen Limousinen der Vorstand und dessen Vorsitzender vorausfahren und welche Strategien zur Reduktion des CO2-Ausstoßes der eigenen Pkw-Flotte das Unternehmen verfolgt. Nur 79 der befragten 153 Unternehmen waren überhaupt bereit, das Auskunftsersuchen zu beantworten. Lediglich vier Firmen - die Deutsche Bahn, Phoenix Solar, Pfeiffer Vacuum und PUMA - erfüllen bezüglich ihrer Dienstwagen vorbildlich Nachhaltigkeits- und Transparenzansprüche. Sie erhalten dafür von der DUH die nach einem Bewertungssystem ermittelte „Grüne Karte für ein glaubwürdiges Klimabewusstsein".
Neun weitere Unternehmen landen mit der „Gelben Karte" in der Kategorie für ein erkennbares aber noch nicht ausreichendes Klimaengagement. Hierzu zählen: C&A Mode, Deutsche Telekom AG, HeidelbergCement AG, Kaiser's Tengelmann, K&S AG, MTU Aero Engines AG, Nordex SE, Qiagen GmbH und Sky Deutschland AG. Trotz zum Teil moderater CO2-Werte für die Dienstwagenflotte verfehlen diese Unternehmen die Kategorie „grün" vor allem, weil in den Vorstandsetagen, in denen eine besondere Vorbildfunktion erfüllt werden sollte, gesündigt wird. Die Vorstandslimousinen verfehlen in diesem Fall den EU-Zielwert für 2008 von 140 Gramm CO2 pro Kilometer (g CO2/km) im Durchschnitt um mehr als 20 Prozent.
„Ärgerlich und insgesamt selbstentlarvend ist aber vor allem die große Zahl derer, die es nicht für nötig hielten, überhaupt Antwort zu geben, mit fadenscheinigen Argumenten die Aussage verweigerten oder mit nach wie vor übermotorisierten Limousinen mit zu hohem CO2-Ausstoß ihren Berufsalltag erledigen. Diese Firmen fallen im Glaubwürdigkeits-Check durch. Sie erhalten die „Rote Karte",“ sagt DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch. „Während Politiker allmählich einsehen, wie wichtig die Wahl eines spritsparenden Dienstwagens ist, hat die Mehrzahl der bundesdeutschen Unternehmen den Schuss noch nicht gehört. Immerhin vier Unternehmen beweisen, dass es möglich ist, die Klimagas-Zielwerte der EU auch bei Firmenwagen einzuhalten", so Resch weiter.
Ein positives Beispiel ist die Phoenix Solar, deren Vorstandsvorsitzender Andreas Hänel sowohl mit seinem eigenen Dienstwagen (129 g CO2/km) als auch mit der Flotte des Vorstands (113 g CO2/km) und der Gesamtflotte der Firma (133 g CO2/km) Zeichen setzt und teilweise sogar schon unter dem erst ab 2012 von der EU vorgegebenen CO2-Zielwert von 120 g CO2/km bleibt. Auch die Deutsche Bahn und Pfeiffer Vacuum gehen mit gutem Beispiel voran und kommen als Vorstandsvorsitzende mit jeweils 191 g CO2/km und 165 g CO2/km aus. Besonders die Dienstwagenflotten liegen bei der DB mit 125 g CO2/km und der Pfeiffer Vacuum mit 140 g CO2/km im grünen Bereich. g CO2/kmAn diesen Beispielen sieht man, dass auch Großunternehmen schon heute in der Lage sind, nachhaltige Mobilität zu leben", sagte die Projektverantwortliche bei der DUH, Barbara Göppel.
Auf einem guten Weg sind immerhin auch zehn Unternehmen, die bei der Gesamtflotte einen CO2-Wert erreichen, der das EU-Ziel des Jahres 2008 von 140 g CO2/km sogar unterschreitet oder nicht mehr als zehn Prozent übersteigt. Vor allem bei den Vorstandsfahrzeugen muss hier aber noch wesentlich nachgebessert werden. So leistet sich beispielsweise Brian Sullivan, Vorstandsvorsitzender der Sky Deutschland einen Audi A8, der 219 g CO2/km emittiert, Telekomchef René Obermann liegt mit 173 g CO2/km deutlich unter dem unverständlich hohen Gesamtdurchschnitt für den Telekomvorstand von 231 g CO2/km.
Die Forderung der Deutschen Umwelthilfe lautet: Vorstände und für die Firmenflotte Verantwortliche müssen mit guten Beispiel vorangehen und ausnahmslos Fahrzeuge einsetzen, die zumindest den EU-Zielwert von 140 g CO2/km für das Jahr 2008 unterschreiten. Das dienstwagentaugliche Angebot an Limousinen und Flottenfahrzeugen, die diesen Wert unterschreiten, nimmt stetig zu - auch unter deutschen Autoherstellern.
Quelle: UD / na