Mobilität & Logistik

Biokraftstoff: Transparenz bei Produzenten gefordert

Die deutschen Biokraftstoffhersteller sehen sich weltweit als Vorreiter zu mehr Nachhaltigkeit und Transparenz. Kaum eine andere Industrie legt so detailliert Nachweis darüber ab, welche Rohstoffe sie verwendet und welche Auswirkungen ihre Produktionsmethoden auf Mensch und Umwelt haben. "Der in Deutschland genutzte Biokraftstoff besteht ausschließlich aus nachhaltigen Rohstoffen. Andere Industriezweige müssen hier dringend nachziehen, sonst bleibt das ein Tropfen auf den heißen Stein", sagt Elmar Baumann, Geschäftsführer des Verbandes deutschen Biokraftstoffindustrie (VDB). Er wünscht sich, dass die Regeln, die für Biokraftstoffe gelten, auch auf andere Produkte ausgeweitet werden.

08.08.2011

Foto: Marion Book
Foto: Marion Book
Aus welchen Rohstoffen, von wem und unter welchen Umständen die Herstellung vieler Lebensmittel oder anderer Produkte des täglichen Gebrauchs erfolgt, ist vielfach nicht ersichtlich. Oft liegt das auch im Interesse des Händlers, denn besonders Billligangebote können oft nur unter widrigen Bedingungen für Mensch und Natur hergestellt werden. Die Verwendung von Gütesiegeln ist meist freiwillig und der Endkunde kann sich nicht immer darauf verlassen, dass sie das halten was sie versprechen. "Staatliche Kontrolle fehlt hier ebenso wie eine allgemeine Verpflichtung Transparenz in die Herkunft zu bringen", heißt es vom VDB.

Anders sieht es beim Tanken aus: Wer einen Biokraftstoff tankt, kann sicher sein, dass dieser über die ganze Herstellungskette überwacht wurde. Das schreibt die deutsche Nachhaltigkeitsverordnung für Biokraftstoffe vor. Diese legt fest, dass für die Herstellung nur nachweislich nachhaltig angebaute Rohstoffe verwendet werden dürfen. Das heißt zum Beispiel, sie dürfen nicht von besonders schützenswerten Flächen wie Regenwäldern oder Torfmooren stammen. Deutschland ist hier weltweit Vorreiter - allerdings schreibt die EU ihren Mitgliedsstaaten vor, ähnliche Regelungen zu erlassen.

Obwohl die Verbraucher an der Tankstelle nun einen vollständig nachhaltig produzierten Biokraftstoffanteil in ihre Autos füllen, besteht der überwiegende Teil im Tank immer noch aus Mineralöl. Dieses ist per se klimaschädlich, weil es seit Millionen Jahren gebundenes CO2 freisetzt. Darüber hinaus wird die Erdölförderung jedes Jahr komplizierter und riskanter: So werden nicht nur Teersande und Ölschiefer unter enormen Umweltbelastungen abgebaut, sondern es wird auch immer mehr an hoch sensiblen Stellen gebohrt. Die Folgen wurden beim Unglück im Golf von Mexiko sichtbar. Dass der Abbau und die Verwendung von Erdöl alles andere als umweltfreundlich vonstatten geht, ist allgemein bekannt. Doch für nahezu alle anderen Produkte bleibt fraglich, welche Kosten ihre Produktion für Mensch und Umwelt verursacht.
Quelle: UD / pte
 
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