Mobilität & Logistik

Evonik: Erster Elektro-Sportwagen unter 1.000 Kilo

950 Kilo schwer, eine Leistung von 150 kW und eine Beschleunigung von 4,4 Sekunden von Null auf 100 Kilometer pro Stunde (km/h) bei einer Höchstgeschwindigkeit von abgeriegelten 200 km/h. Das sind Eckdaten des Leichtbau Elise-E Elektro-Sportwagens, den Evonik Industries auf dem Bochumer Car-Symposium vorstellt.

24.02.2012

Elektro-Sportwagen unter 1.000 Kilo:Evonik Leichtbau Elise-E, Foto: Evonik
Elektro-Sportwagen unter 1.000 Kilo:Evonik Leichtbau Elise-E, Foto: Evonik

"Mit dem Wagen zeigen wir der Automobilindustrie," so Klaus Hedrich, Leiter des Automotive Industry Teams von Evonik, "was alles mit unserer Chemie-Expertise möglich ist." Innovative Speichertechnologie, Leichtbaukomponenten und rollwiderstandsreduzierte Reifen kommen in dem Fahrzeug zum Einsatz und sorgen dafür, dass ein solcher Sportwagen erstmals ein Gewicht von 1.000 Kilogramm unterschreitet. Damit zeige Evonik auch, dass Elektro-Autos, die bisher vornehmlich als City-Fahrzeuge zum Einsatz kommen, auch das Sportwagensegment bereichern können.

Der Wagen ist eine Kombination aus Fahrzeugteilen mit Spezialchemie des Essener Konzerns und ausgefeilter Autotechnologie der britischen Sportwagenschmiede Lotus. Für die nötige Leistung sorgt eine Lithium-Ionen Batterie mit der weltweit einzigartigen CERIO Speichertechnik. Ein Kernstück dieser Batterie ist der keramische Hochleistungsseparator SEPARION, hauchdünn und extrem hitzebeständig. Er trennt die Anode zuverlässig von der Kathode und setzt dabei mit weiteren Komponenten Maßstäbe für Lithium-Ionen-Zellen in punkto Zyklenfestigkeit, Leistungsabgabe und Sicherheit. Zudem ermöglicht er eine sehr kompakte Bauweise der Batteriezellen - und so eine hohe Energiedichte bei geringem Gewicht.

Die Karosserie des Elektro-Renners ist mit Evonik Technologien auch gewichtsreduziert. Die Sandwichbauweise mit dem Strukturschaum ROHACELL und Kohlenstofffasern machen die Karosserie um 60-70 Prozent leichter als ein vergleichbares Stahlkonstrukt. Dabei setzte Evonik erstmalig ein Injektionsverfahren mit neuer Epoxyformulierung auf Basis der VESTAMIN-Härtertechnologie ein. Es ermöglicht Class-A Oberflächen und eine qualitätssichere Herstellung von Composite-Karosserieteilen für die Serienfertigung. Seitenscheiben aus PLEXIGLAS sparen noch einmal Gewicht, um 40-50 Prozent gegenüber herkömmlichen Autoscheiben aus Glas. Neben dieser Gewichtsreduktion sind weitere Pluspunkte der Scheiben die exzellente Transparenz, die sehr gute Witterungsbeständigkeit, die angenehme Akustik und die ausgezeichnete Formbarkeit.

Weniger Gewicht und hohe Leistung müssen auch sicher und umweltschonend auf die Straße gebracht werden. Dafür sorgen in dem Elektro-Boliden spezielle Leichtlaufreifen, entwickelt mit dem hochleistungsfähigen Silica ULTRASIL sowie dem Silan Si 363 des Unternehmens. Durch sie sinkt der Rollwiderstand der Pneus um ca. 20 Prozent - mit dem Ergebnis von ca. fünf Prozent Energieeinsparung. Alles in allem hat sich der Aufwand gelohnt, wie ein Blick auf die Waage beweist: Erstmals unterschreitet ein solcher Sportwagen 1.000 Kilo Gewicht.

Maßgeschneiderte Leichtbau-Lösungen für die chinesische Automobilindustrie

Auch auf der Shanghai International Industry Fair 2011 präsentierte Evonik seine Expertise auf dem Gebiet Leichtbau für Automobile: Das neue Roewe E50-Elektroauto stand hier im Mittelpunkt der Präsentation von SAIC und unterstrich die Vorteile der Leichtbau-Konstruktionslösungen von Evonik Industries. Das Elektro-Fahrzeug wird mit einer Lithium-Ionen-Batterie betrieben. Beim Roewe E50 werden Leichtbaumaterialien von Evonik für verschiedene Anwendungen eingesetzt, um einen geringeren Energieverbrauch und eine Emissionsreduzierung zu erzielen. Verbaut wurden zum Beispiel PLEXIGLAS für Seitenscheiben, Heckscheibe und Rücklicht sowie der Strukturschaum ROHACELL und eine Epoxyformulierung für die Motorhaube auf Basis der VESTAMIN- Härtertechnologie.

"Wir sind stolz darauf, mit unseren fortschrittlichen und umweltfreundlichen Leichtbau-Lösungen einen Beitrag zum ersten Elektroauto von SAIC geleistet zu haben", so Xu Hang, Projektleiter für Leichtbaukonstruktion in China.

Die Verwendung von PLEXIGLAS von Evonik - einem beschichteten PMMA, das herkömmliches Mineralglas ersetzt - verringert im Modell Roewe E50 das Gewicht der feststehenden Seitenscheiben um 40 bis 50 Prozent. Dies trägt dazu bei, den Energieverbrauch und die CO2-Emissionen zu senken. Die Vorteile der PLEXIGLAS Verscheibung umfassen außerdem UV- Beständigkeit und gute akustische Eigenschaften und sind so von zusätzlichem Wert für das gesamte Fahrzeug. Darüber hinaus bietet dieses Material dem Fahrzeugkonstrukteur eine höhere Designfreiheit und ermöglicht so außergewöhnliche Formgebungen, die mit herkömmlichem Mineralglas nicht möglich wären. Eine spezielle PLEXIGLAS Produktvariante wird auch beim Rücklicht des Roewe E50 verwendet, um eine besondere Lichtstreuung zu erzielen.

Für die Motorhaube des Roewe E50 wird der von Evonik entwickelte Strukturschaum ROHACELL eingesetzt. Verglichen mit einer Motorhaube aus Stahl spart die Verbundbauweise bis zu 70 Prozent an Gewicht. Wegen seiner sehr guten Temperaturbeständigkeit können mit ROHACELL hergestellte Bauteile bei Temperaturen um 130 Grad Celsius und mehr in kurzen Fertigungszyklen kosteneffizient hergestellt werden.

Mit dem Ziel, die Serienfertigung bei Verbundkarosserieteilen zu unterstützen, wurde eine neue Epoxyformulierung auf Basis der VESTAMIN-Härtertechnologie beim Infusions-Herstellungsprozess verwendet. Auf diese Weise können kurze Zykluszeiten erreicht werden, die Voraussetzung für die Massenproduktion sind.

Evonik Industries ist ein weltweit tätiger Hersteller von PMMA-Produkten, die in Europa, Asien, Afrika und Australien unter der Marke PLEXIGLAS und auf dem amerikanischen Kontinent unter der Marke ACRYLITE vertrieben werden.

Quelle: UD / cp
 

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