Mobilität & Logistik

RWE: Kooperationen zur Förderung der Elektromobilität

Gleich mehrere Kooperationen zur Förderung der Elektromobilität hat nun RWE Effizienz bekannt gegeben. Dabei setzt das Unternehmen vor allem seine Kompetenzen zur Verbesserung der nötigen Ladeinfrastruktur ein. Neue strategische Partner hat RWE Effizienz dazu in dem niederländischen Energieversorger Essent, der Unternehmensgruppe ABB für Energie- und Automatisierungstechnik sowie der Stadt Dortmund gefunden.

20.03.2012

Foto: RWE
Foto: RWE

Die Stadt Dortmund wird zur „metropol-E“. Das gleichnamige Elektromobilitätsprojekt wird mit Mitteln des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) in den nächsten zwei Jahren gefördert. Kommunale Mobilitätskonzepte werden elektrifiziert und in Verbindung mit intelligentem und schnellem Laden räumlich konzentriert in der Metropolregion Ruhr getestet. Dabei wird die Nutzung einer kommunalen Flotte der Stadt Dortmund von E-Autos sowie „Pedelecs“ mit einer Vielzahl von innovativen Elektromobilitätsanwendungen verknüpft. Anwendungsbeispiele sind innovative Schnellladetechniken sowie nutzerfreundliche Buchungsmethoden für rein elektrische Poolfahrzeuge der Stadt. All dies geschieht vor dem Hintergrund der intelligenten Einbindung erneuerbarer Energien. Zum CO2-freien Aufladen der Fahrzeugflotte sollen erstmalig intelligente Photovoltaikanlagen sowie Mikrowindturbinen den benötigten, regenerativen Strom dezentral erzeugen.

Ein Konsortium bestehend aus der Stadt Dortmund, den Technischen Universitäten Dortmund und Berlin sowie den Verkehrsexperten der PTV AG und den IT-Projektkoordinatoren Ewald Consulting sowie RWE Effizienz als Konsortialführerin hat im Dezember 2011 den Zuschlag des BMVBS erhalten. Die Programmkoordination wird dabei durch „NOW - Nationale Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie“ verantwortet.

„Mit dem E-Mobility-Projekt „metropol-E“ streben wir für Dortmund an, dass unsere Erfahrungen mit elektromobilen Dienstfahrzeugen Schule machen und dabei eine zukunftsweisende, klimafreundliche Mobilität in deutschen Kommunen vorantreiben werden“, bekräftigt Dortmunds Oberbürgermeister Ullrich Sierau. „Auf die Verknüpfung der guten, bestehenden Möglichkeiten des ÖPNV mit unseren E-Autos“, so Sierau, „werden wir ein besonderes Augenmerk legen.“ Bereits im letzten Jahr hatte die Stadt Dortmund das Projekt „Dortmund elektrisiert“ gemeinsam mit RWE aufgesetzt, „metropol-E“ führt dies konsequent weiter. Vorhandene Infrastruktur für Elektromobilität in der Metropolregion Ruhr soll in die Konzepte des Förderprojektes eingebunden werden. Aktuell betreibt RWE Effizienz gemeinsam mit Partnern in Dortmund 72 intelligente Ladepunkte. Gleichfalls wird das Projekt für elektromobilen Pendlerverkehr eine Verknüpfung zur „Innovation City Bottrop“ herstellen, da RWE seinen Mitarbeitern eine kleine E-Auto-Flotte zur Verfügung stellt.

Wo steht das gewünschte Poolfahrzeug? Wie ist sein Ladestand? Oder: Wo befindet sich die nächstgelegene Lademöglichkeit? Diese Fragen lassen sich für das Flottenmangement der Stadt Dortmund mit Hilfe neuartiger Kommunikationskonzepte lösen. „Wir werden Dienste entwickeln, die fahrzeugspezifische Informationen über die Flotte sammeln und diese in das Buchungs- und Reservierungssystem von Fahrzeugen integrieren. Durch diese Vernetzung lässt sich das Mobilitätskonzept und die Energieeffizienz der kommunalen Flotte optimieren“, so Professor Christian Wietfeld vom Lehrstuhl für Kommunikationsnetze an der Technischen Universität Dortmund.

Die wissenschaftliche Begleitung des BMBVS-Förderprojektes fokussiert sowohl auf Nutzeranalysen als auch auf die modellhafte Ausrichtung des weiteren Ladeinfrastrukturausbaus an den Mobilitätsanforderungen der Stadt Dortmund sowie auf allgemeine verkehrstechnischen und energiewirtschaftlichen Fragestellungen. Die PTV AG wird dafür gemeinsam mit der TU Berlin ein „Siedlungsorientiertes Modell für den nachhaltigen, bedarfsgerechten Aufbau und die Förderung der E-Ladeinfrastruktur“ (SIMONE) umsetzen. Dabei werden verkehrliche und demografische Daten sowie die Anforderungen unterschiedlicher Nutzergruppen berücksichtigt, um Ladesäulen bedarfsgerecht zu verorten. Im Rahmen von „metropol-E“ wird das SIMONE-Konzept erstmals auf lokaler Ebene erprobt. Die Ergebnisse sollen dazu beitragen, die Voraussetzungen für eine breitere Anwendung in den Kommunen zu schaffen.

Das BMVBS fördert „metropol-E“ mit einer Summe von 4,5 Mio. Euro für das Forschungsvorhaben. Laut Projektleiter Claus Fest beträgt das gesamte Projektvolumen rund 7,5 Mio. Euro. Das Förderprojekt läuft über einen Zeitraum von zwei Jahren bis Dezember 2013.

ABB und RWE planen Zusammenarbeit bei Ladeinfrastruktur-Lösungen für Elektrofahrzeuge

In der Kooperation zwischen RWE und ABB ist das Ziel, ein gemeinsames Produktangebot für vernetzte Ladeinfrastruktur-Lösungen zu schaffen. Die beiden Unternehmen unterzeichneten, vertreten durch ihre hundertprozentigen Konzerngesellschaften ABB und RWE Effizienz mit Sitz in Dortmund, eine entsprechende Absichtserklärung. Gemeinsam verfügen ABB und RWE über ein breites Spektrum an Schnellladetechnologie für Elektrofahrzeuge. Kernkompetenz von ABB sind Gleichstrom-(DC-)Ladesysteme. RWE bietet für Groß- und Privatkunden Wechselstrom-(AC-)-Ladeinfrastruktur mit den dazugehörigen IT-Lösungen für Kundendatenmanagement und Abrechnung an. RWE nutzt dabei die vorhandene Stromnetz- und Systemkompetenz, um den Ladevorgang netzschonend auszurichten. Durch Lastmanagement wird die Integration in zukünftige Smart Grid-Infrastruktur möglich.

Die Unternehmen verfügen über umfassende Erfahrung auf dem Gebiet der Elektromobilität: ABB hat bereits 150 DC-Ladesysteme ausgeliefert. RWE betreibt ein europäisches Netz von mehr als 1.500 intelligenten AC-Ladepunkten in 16 Ländern und ist zudem Ausrüster für Renault und die Stadt Amsterdam. Beide Unternehmen sind bereits in zahlreichen Ländern Europas aktiv. Gemeinsam soll zunächst der europäische Markt bearbeitet werden. Darüber hinaus sind Leuchtturmprojekte in der Region Asien-Pazifik geplant.

Car-Sharing mit Elektrofahrzeugen - in den Niederlanden bereits alltagstauglich

Gemeinsam mit dem niederländischen Energieversorger Essent hat RWE Effizienz jetzt erstmals eine komplette Lade- und Abrechnungslösung für den Einsatz von Elektrofahrzeugen im Car-Sharing umgesetzt. In Amsterdam, Rotterdam, Den Haag und Utrecht stehen den 20.000 Kunden des Anbieters „Greenwheels“ jetzt insgesamt 25 Ladestationen zur Verfügung, die ausschließlich mit Ökostrom betrieben werden. Damit verbessert das ökologisch ausgerichtete Car-Sharing-Unternehmen die CO2-Bilanz seiner Fahrzeugflotte deutlich. Da die Säulen exklusiv für Kunden vorgesehen sind, stehen nach jeder Fahrt stets Lademöglichkeiten in ausreichender Zahl zur Verfügung. Auf diese Weise bietet Greenwheels seinen Kunden einen einfachen und bequemen Umgang mit den Elektrofahrzeugen. Angesichts der positiven Kundenresonanz prüft das Unternehmen derzeit einen weiteren Ausbau seines E-Mobility-Angebots.

„Carsharing in Großstädten wird eines der wichtigsten Anwendungsfelder für Elektromobilität sein. Hier sind die noch hohen Fahrzeug-Anschaffungskosten für den Kunden nicht relevant. Reichweite ist im städtischen Einsatz ebenfalls kein Problem“, so Ingo Alphéus, Vorsitzender der Geschäftsführung von RWE Effizienz. „Mit diesem Projekt haben wir gezeigt, dass E-Carsharing heute schon alltagstauglich ist. Wichtig ist dabei, dass die gesamte Abwicklung für den Kunden genauso komfortabel ist wie beim herkömmlichen Fahrzeug. Die Batterie muss beim Übernehmen geladen sein und bei der Rückgabe des Fahrzeugs gleich wieder nachgeladen werden können.“

In jedem E-Mobil von Greenwheels befindet sich eine RFID-Karte, mit der die Nutzer auch an öffentlichen Ladestationen in den Niederlanden ihre Fahrzeug-Akkus mit Strom versorgen können. Der Kunde braucht sein Elektroauto nur ans Netz anzuschließen, ohne dass er vorher noch eine Tankstelle anfahren müsste, wie es bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor üblich ist. Gleichzeitig sind die von Car-Sharing-Kunden zurückgelegten Strecken in der Regel vergleichsweise kurz, so dass für die meisten Fahrten eine Akku-Ladung vollständig ausreicht.

Ganz gleich ob unterwegs oder bei der Abgabe - das Aufladen des Elektroautos ist für den Kunden denkbar einfach. Hierzu müssen lediglich Station und Elektrofahrzeug mit dem Ladekabel verbunden werden. Die Authentifizierung erfolgt anschließend mit Hilfe der RFID-Technologie: Sobald das Fahrzeug erkannt ist, schaltet sich ein Lesegerät ein, das die Kunden-Informationen von einer Chipkarte abliest. Danach startet der Ladevorgang automatisch und die Verbrauchsdaten werden hinterher direkt per Mobilfunk von der Ladesäule an ein zentrales Rechenzentrum übertragen. Auf dieser Basis ist Greenwheels auch in der Lage, jederzeit den Status sämtlicher Stationen zu erfassen und im Falle einer Störung darauf zu reagieren. Im Rahmen der Abrechnungen erhält das Unternehmen zudem ausführliche Informationen darüber, wie oft die einzelnen Ladesäulen genutzt und welche Fahrzeuge mit wie viel Strom geladen wurden.

Die RWE Effizienz gehört zu den führenden Anbietern von intelligenten Ladeinfrastruktur-Systemlösungen für Elektrofahrzeuge und hat europaweit bereits rund 1.500 Ladepunkte installiert, die allesamt an ein Rechenzentrum angebunden sind. Mehr als 1.100 davon befinden sich in Deutschland - an zweiter Stelle stehen die Niederlande, gefolgt von Österreich. Unlängst hat die Stadt Amsterdam den Ladeinfrastruktur-Dienstleister mit der Lieferung und Installation von mindestens 125 Stationen beauftragt. Ein weiterer Schlüsselkunde ist der Fahrzeughersteller Renault, für den RWE Effizienz Ladeinfrastruktur an Händler und Kunden in Deutschland, den Niederlanden und Österreich liefert.

Quelle: UD / pm
 

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