Mobilität & Logistik

HANNOVER MESSE: Linde tankt TÜV-zertifizierten grünen Wasserstoff

Der Technologiekonzern The Linde Group ist bei der nachhaltigen Erzeugung von Wasserstoff einen weiteren Schritt vorangekommen. Der in der Pilotanlage am Linde-Standort Leuna produzierte Wasserstoff, der aus Nebenprodukten der Biodieselherstellung gewonnen wird, ist nun vom TÜV SÜD zertifiziert worden. Das Zertifikat traf damit rechtzeitig zur HANNOVER MESSE 2012 ein. Linde übernimmt bei dem weltweit wichtigsten Technologieereignis exklusiv die Wasserstoffversorgung der dort von der Clean Energy Partnership (CEP) eingesetzten Brennstoffzellen-Fahrzeuge.

24.04.2012

Foto: Linde
Foto: Linde
Es hat sich gezeigt, dass der von Linde entwickelte Pyroreforming-Prozess auf Basis von Rohglycerin bereits als Pilotanlage ein Treibhausgas-Reduktionspotenzial von über 50 Prozent im Vergleich zur konventionellen Wasserstofferzeugung aus Erdgas aufweist. Eine voll ausgereifte kommerzielle Produktionsanlage bietet ein Einsparpotenzial von bis zu 80 Prozent.
 
"Mit dem grünen Wasserstoff aus Leuna steht uns erstmals ein zertifizierter Kraftstoff zur Versorgung von emissionsfreien Brennstoffzellenfahrzeugen in ganz Deutschland zur Verfügung", sagte Dr. Andreas Opfermann, Leiter Clean Energy und Innovationsmanagement bei Linde. "Wir werden gemeinsam mit unseren Forschungspartnern weitere Einsatzstoffe und Technologien testen, um die nachhaltige Wasserstofferzeugung künftig auf eine noch breitere Basis stellen zu können."
 
In Hannover wird Linde die Brennstoffzellenfahrzeuge seiner CEP-Partner GM/Opel, Volkswagen, Honda und Toyota mithilfe der mobilen Betankungseinheit "traiLH2gas" im Außenbereich östlich von Halle 27 mit grünem Wasserstoff versorgen. Messebesucher haben die Möglichkeit zu einer emissionsfreien Probefahrt und können sich vor Ort über die innovative Linde-Betankungstechnik informieren. Außer auf der HANNOVER MESSE sollen Wasserstofftankstellen in Berlin und Hamburg sowie die 20 zusätzlichen Servicestationen, die Linde und Daimler im Laufe der nächsten drei Jahre in Deutschland errichten, mit grünem Wasserstoff versorgt werden.
 
Aufgrund seines hohen Wasserstoffgehalts ist Rohglycerin, das als Nebenprodukt der Biodiesel-Erzeugung anfällt, für die Herstellung von Wasserstoff besonders geeignet. Es ist wirtschaftlich verarbeitbar, ganzjährig verfügbar und steht nicht in Konkurrenz zur Produktion von Lebensmitteln.
 
Nach der Entwässerung und Entsalzung des Rohglycerins wird es unter hohem Druck und bei Temperaturen von mehreren Hundert Grad aufgespalten. Das so entstehende, stark methanhaltige Pyrolysegas wird in einem Reformer in Wasserstoff umgewandelt, der anschließend gereinigt und bei Bedarf verflüssigt wird.
 
In der Anlaufphase haben die Linde-Ingenieure das innovative Pyroreforming-Verfahren erfolgreich in die bestehenden Prozessströme integriert. In weiterer Feinabstimmung soll nun das wirtschaftliche und ökologische Potenzial der Anlage - ein Förderprojekt des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NIP) - voll erschlossen werden.
 
Als weltweit größter Hersteller von Wasserstoffanlagen verfügt Linde über die gesamte Technologiepalette, die für den Einsatz von Wasserstoff als Energieträger benötigt wird - von der Erzeugung bis zur Betankung. Das Unternehmen engagiert sich unter anderem in der CEP und der H2Mobility-Initiative für den Aufbau einer flächendeckenden Wasserstofftankstellen-Infrastruktur.
Quelle: UD / cp
 
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