Deutsche Automobilhersteller für universelles Ladesystem ausgezeichnet
Die Automobilhersteller Audi, BMW, Daimler, Porsche und Volkswagen wurden zusammen mit zwei Entwicklungspartnern für die Entwicklung das Combined Charging System mit dem eCarTec Award 2012, dem Bayerischen Staatspreis für Elektromobilität, ausgezeichnet. In der Kategorie „Energie, Infrastruktur, Anschlusstechnik“ wurden die herausragende Innovation, Zukunftsfähigkeit und weltweite Strahlkraft des gemeinsam entwickelten universellen Ladesystems anerkannt.
22.11.2012
Das Combined Charging System vereint ein-phasiges Laden mit Wechselstrom, schnelles Wechselstromladen mit Drehstromanschluss, Gleichstromladen für Zuhause oder ultraschnelles Gleichstromladen an Stromtankstellen mit nur einer Schnittstelle im Fahrzeug. So kann der Kunde an allen Ladestationen unabhängig von Stromquelle und angebotener Ladegeschwindigkeit laden. Das Ladesystem ist in der Lage, vereinzelte regionale Lösungen zu ersetzen und somit die weltweite Markteinführung von Elektrofahrzeugen zu beschleunigen.
Das Design des Ladesystems beruht auf der gemeinsamen Sichtung und Analyse der bestehenden Ladelösungen, der Ergonomie der Stecker und der Kundenpräferenzen in Europa und den USA. Das Combined Charging System wurde für den internationalen Markt entwickelt und schafft einen einheitlichen Standard mit gleichem elektrischem System und mechanischem Bauraum, gleicher Ladesteuerung und gleichen Sicherheitsvorrichtungen.
Das System maximiert die Fähigkeit zur Integration in zukünftige Smart Grids durch eine einheitliche Breitbandkommunikation, die unabhängig vom Einsatzort des Ladesystems und somit weltweit funktioniert. Der integrierte Ladeansatz reduziert die Komplexität für Entwicklung und Infrastruktur, verbessert die Zuverlässigkeit des Ladens, verringert die Gesamtkosten für den Kunden und sichert geringe Wartungsaufwände.
Die Serienfahrzeuge der deutschen Automobilhersteller Audi, BMW, Daimler, Porsche und Volkswagen, die ab dem Jahr 2013 mit einer Gleichstromladeoption auf den europäischen Markt kommen, sind mit dem Combined Charging System ausgerüstet.
Dieser Implementierungsstand wird durch die aktuell veröffentlichten Normenstände der Reihen IEC 61851, IEC 62196 und ISO/IEC 15118 (siehe DIN SPEC 70121 zum DC-Laden) vollständig beschrieben. Die genauen Referenzen finden sich in der verabschiedeten Spezifikation der Musterladesäule der Initiative Ladeschnittstelle. Die Spezifikation Musterladesäule beschreibt exemplarisch eine Ladestation mit AC-Stecker, DC-Stecker und einer AC-Steckdose nach dem Combined Charging System. Die Spezifikation Musterladesäule ist über die Geschäftsstelle der Initiative Ladeschnittstelle zu beziehen.
Die Vereinbarung zum Implementierungsstand als auch die verabschiedete Spezifikation zur Musterladesäule steigern die Verlässlichkeit für alle Treiber der Elektromobilität in Europa und den USA, da die Eigenschaften der kommenden Flotte von Elektrofahrzeugen und auch der Infrastruktur weiter konkretisiert sind. Die Automobilhersteller empfehlen, Infrastruktur für das Schnellladen mit Gleichspannung unter Anwendung des Implementierungsstands 2012 des Combined Charging Systems aufzubauen.
Das Laden mit dem Combined Charging System wurde auf der eCarTec 2012 in München bis an realen Einrichtungen und Fahrzeugen vorgeführt.
Hintergrund
Die Häuser Audi, BMW, Daimler, Porsche und Volkswagen haben sich zu einer Kooperation, der Initiative Ladeschnittstelle, zusammengeschlossen und treiben die Entwicklung des Combined Charging System unter Beteiligung der amerikanischen Hersteller Chrysler, Ford und GM maßgeblich.
Um innovative Entwicklungen in der Elektromobilität zu beschleunigen und zu fördern, wurde in diesem Jahr bereits zum vierten Mal der eCarTec Award als Bayerischer Staatspreis für Elektromobilität verliehen.