Deutsche Post DHL macht Bonn zur Musterstadt für CO2-freie Zustellfahrzeuge
Die Deutsche Post DHL stellt die Zustellung in Bonn und dem Umland auf Elektrofahrzeuge um und macht die Stadt damit zum bundesweit ersten Standort mit einem CO2-freien Fahrzeugkonzept. In einem ersten Schritt wird bis Jahresende die Elektrofahrzeugflotte in Bonn und Umgebung auf 79 Fahrzeuge für die Paketzustellung und die kombinierte Brief- und Paketzustellung aufgebaut. Anschließend sieht das Pilotprojekt vor, bis 2016 die Zahl auf 141 Elektrofahrzeuge zu erhöhen, die dann pro Jahr über 500 Tonnen CO2 einsparen werden. Aber schon zu Projektbeginn wird in Bonn eine der weltweit größten, im Verbund eingesetzten Nutzfahrzeugflotten mit Elektroantrieb unterwegs sein. Unterstützt wird das Projekt vom Förderprogramm Elektromobilität der Bundesregierung. Der Vorstandsvorsitzende von Deutsche Post DHL, Frank Appel, stellte das Projekt in Bonn gemeinsam mit Bundesumweltminister Peter Altmaier, BRIEF-Vorstand Jürgen Gerdes und dem Oberbürgermeister der Stadt Bonn, Jürgen Nimptsch, vor.
22.05.2013
„Unser Pilotprojekt in Bonn ist weltweit einmalig und kann Vorbild für andere Städte und Regionen werden“, sagte Frank Appel. „Als weltweit führendes Logistikunternehmen sehen wir, welche Auswirkungen der globale Handel auf die Umwelt hat und übernehmen Verantwortung: Alternative Antriebe gehören bei uns schon seit Jahren zu unserem Fuhrpark. Mit rund 8.500 Fahrzeugen mit umweltfreundlichen Antrieben verfügen wir über eine der effizientesten Flotten der Branche.“
Die Deutsche Post DHL ist Partner in vielen Pilotprojekten mit alternativen Antrieben. Dabei kommen Hybridmotoren, Elektrofahrzeuge und Erd- und Biogasfahrzeuge genauso zum Einsatz wie die Erprobung von Dual-Fuel oder aerodynamischen Modifikationen. Der Konzern arbeitet hier mit allen namhaften Autoherstellern zusammen und hilft so, wichtige Erkenntnisse für die Weiterentwicklung von neuen Technologien zu gewinnen. Das Unternehmen hat in 2011 außerdem damit begonnen, ein eigenes Elektrofahrzeug zu entwickeln. Das Fahrzeug wurde zusammen mit der StreetScooter GmbH und Instituten der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen für die Brief- und Paketzustellung entwickelt. Der „StreetScooter“ ist ein speziell auf die Bedürfnisse der Deutschen Post DHL zugeschnittenes Elektrofahrzeug, das mit einer Reichweite von bis zu 120 Kilometern (im Postbetrieb max. 80 km) ideal in der Verbundzustellung - also der Auslieferung von Briefen und Paketen - eingesetzt werden kann. Die erste Vorserie von 50 Fahrzeugen wird ab Sommer 2013 sukzessive ausgeliefert. 20 Fahrzeuge werden im Pilotprojekt „CO2-freie Zustellung Bonn“ und weitere 30 bundesweit beim Transport von Briefen und Paketen eingesetzt werden.
„Das Pilotprojekt in Bonn hat Modellcharakter. Gerade bei der Zustellung in Städten kann mit Elektroantrieben die Lärm- und die Umweltbelastung erheblich gedrosselt und darüber hinaus wirtschaftlich sinnvoll Treibstoff eingespart werden. Als einer der größten Flottenbetreiber in Deutschland haben wir ein starkes Interesse daran, innovative und umweltfreundliche Antriebe einzusetzen. Besonders freue ich mich, dass wir unser eigenes Elektrofahrzeug in diesem Projekt einsetzen können. Der „StreetScooter“ ist ein maßgeschneidertes Elektrofahrzeug, das genau auf unsere Anforderungen im Postalltag entwickelt wurde. 20 dieser Fahrzeuge werden zusammen mit weiteren rund 60 Elektrofahrzeugen verschiedener Hersteller ab Mitte 2013 in Bonn und Umgebung unterwegs sein“, so Jürgen Gerdes, Vorstand BRIEF Deutsche Post DHL.
„Ich freue mich, dass Bonn hier eine Vorreiterrolle einnimmt. Unsere ohnehin schon grüne Stadt wird in Zukunft zusätzlich von den CO2-freien Zustellfahrzeugen der Deutschen Post profitieren“, sagte Jürgen Nimptsch, Oberbürgermeister der Stadt Bonn.
Die Investitionen in alternative Antriebe und die Verringerung des CO2-Ausstosses sind Teil des konzernweiten GoGreen-Programms von Deutsche Post DHL. Das Programm beinhaltet ein konkretes CO2-Effizienzziel, bei dem es sich der Konzern zum Ziel gesetzt hat, seine CO2-Emissionen bis 2020 in Bezug auf das Basisjahr 2007 um 30 Prozent zu verbessern. In diesem Jahr feiert das Unternehmen bereits zwei Meilensteine: Das konzernweite Umweltprogramm wird fünf Jahre alt und das Unternehmen hat mit einer Effizienzsteigerung um 16 Prozent bereits die Hälfte des Weges bei der Erreichung seines CO2-Zieles bewältigt.
Die Aktivitäten der Bundesregierung im Bereich Elektromobilität sind ein wesentlicher Baustein auf dem Weg zu einer klimafreundlichen, die Umwelt schonenden Mobilität. Die Programme zur Förderung der Elektromobilität, die im April 2009 mit dem Programm „Erneuerbar mobil“ begonnen hatten, wurden im August 2011 aufgestockt. Sie fördern vor allem Vorhaben zur Ermittlung der Umwelt- und Klimafaktoren durch Feldversuche im Pkw- und Wirtschaftsverkehr, zur Kopplung der Elektromobilität an erneuerbare Energien und deren Netzintegration, zur Markteinführung mit ökologischen Standards und zum Bereich Ressourcenverfügbarkeit und Recycling.